TESTBERICHT
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Hohe Klangpracht

Im Hörtest zeigte sich sofort, dass man es hier mit einem ganz besonderen Schallwandler zu tun hat. Das Klangbild, welches der Ergo A.M.T. entfaltet, hat mit dem von geschlossenen oder halboffenen Hörern kaum etwas gemein. Zwar kann auch ein «Kopflautsprecher» wie der Ergo keine echte Vorne-Ortung anbieten, dennoch erscheint die räumliche Bühne unglaublich differenziert und aufgefächert. Das hat natürlich damit zu tun, dass der Schall nicht direkt in die Ohren gepumpt wird, wie dies bei den meisten konventionellen Kopfhörern der Fall ist. Die typische Im-Kopf-Lokalisation entfällt. Das musikalische Geschehen lebt und pulsiert. Sehr schön zu hören bei guten Opernaufnahmen, bei denen man über den A.M.T. das Live-Ambiente mühelos nachvollziehen kann.

Am AMP 2 läuft der Ergo A.M.T zur Höchstform auf. Am günstigeren Amp 1 klingt er aber nur unwesentlich schlechter.Am AMP 2 läuft der Ergo A.M.T zur Höchstform auf. Am günstigeren Amp 1 klingt er aber nur unwesentlich schlechter.

Was ebenfalls auf Anhieb auffällt: Man benötigt gar keine hohen Pegel, um punkto Musikerleben auf seine Kosten zu kommen. Durchhörbarkeit und Vitalität sind auch bei ohrschonender Abhörlautstärke beindruckend. Diese Eigenschaften lassen sich beim Betrieb über den Amp 1 noch steigern: Dessen schaltbare Loudness-Funktion erweist sich in der Praxis als sehr sinnvoll. Vom Klangempfinden her entscheidet man sich eigentlich meistens für deren Aktivierung.

Interessant war der Vergleich des Ergo A.M.T. mit dem legendären Studio-Kopflautsprecher AKG K1000. Dieser benötigt normalerweise die Lautsprecherausgänge eines guten Vollverstärkers, um genügend Betriebsspannung zu erhalten. Am Class-A-Kopfhörerverstärker Ergo Amp 2 lief er jedoch zur Höchstform auf und zeigte ein Ausmass an Transparenz und Breitbandigkeit, wie es der Autor über diesen Hörer noch nie erlebt hat.

Im A/B-Vergleich zeigte sich der Ergo A.M.T. (in Kombination mit dem Amp 1) punkto räumlicher Abbildung auf Augenhöhe mit dem AKG. Letzterer bot scheinbar noch etwas mehr Transparenz in den Höhen. Beim längeren Hinhören wurde jedoch schnell klar, dass der K1000 aufgrund seines akzentuierten Hochtonbereichs deutlich weniger zum genussvollen Langzeithören taugt als der A.M.T. Dieser bot genauso viele Klangdetails, allerdings entfaltete er sie völlig mühelos und unangestrengt. So hatte er punkto Schönheit der Klangfarben die Nase letztlich klar vorne.

Im Bass punktet der Ergo durch eine ausgesprochen konturierte Wiedergabe ohne jegliches Dröhnen oder Aufdicken. Lediglich in allertiefsten Regionen hätte man sich noch etwas mehr Druck gewünscht. Im Vergleich dazu bot der AKG zwar hörbar mehr Schub im Tiefbass, hinkte aber dafür punkto Schnelligkeit der Tieftonwiedergabe etwas hinterher. 

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