Funktionsumfang
Die FZ72 ist eine einfach Mittelklassekamera, was sich nicht nur in der Ausstattung, sondern ebenso beim Funktionsumfang niederschlägt. Auffallend ist hier die Unterstütztung des RAW-Formats, wodurch die Bilddaten unbearbeitet (roh, englisch raw) direkt ab Bildsensor gespeichert werden. Dies ist eigentlich nur bei Kameras üblich, die an versiertere Digitalfotografen gerichtet sind und dafür auch eine entstprechende Ausstattung (z.B. mehr Anschlüsse) und einen passenden Funktionsnumfang bieten.
Die Kamera zeichnet Fotos mit 16,1 Mpx als JPEG, RAW ("RW2") und simultan als beides auf. Videos werden maximal in Full HD (Sensor-Output 25p) aufgenommen und wahlweise im AVCHD-Format mit maximal 1080/50i oder im MP4-Format mit 1080/25p gespeichert.
Im Serienbild-Modus kann die FZ72 bis zu 9 Bilder pro Sekunde (fps) schiessen, wobei derweil der Autofokus (AF) fixiert bleibt. Ansonsten sind 5 fps oder mit AF-Verfolgung (AF-Tracking) 3 fps möglich.
Als Betriebsarten, die über das Rad auf der Oberseite gewählt werden, stehen die üblichen zur Wahl. Es gibt die Vollautomatik ("iA" = intelligente Automatik) und die üblichen Motivprogramme ("SCN" = Scene-Modes) für unbeschwertes Fotografieren. Von denen gibt es 13 an der Zahl, darunter Portrait, Schöne Haut, Landschaft, Sport, Baby (2x), Haustier, Sonnenuntergang etc.
Für versierte Fotografen stehen die Belichtungsprogramme Programmautomatik ("P") sowie Zeit- und Blendenautomatik ("A", "S"), ebenso wie die voll manuelle Einstellung ("M") einer Zeit-Blenden-Kombination zur Verfügung. Die bevorzugten Einstellungen können unter der Custom-Einstellung ("C") gespeichert werden.
Daneben gibt es eine Schwenkpanoramafunktion mit vollautomatischer Belichtung sowie einen Kreativmodus, d.h. eine Vollautomatik mit 15 verschiedenen Bildeffekten wie z.B. Sepiafarbe, Stern- und Miniatureffekt.
Die FZ72 ist die Nachfolgerin der FZ62, die im Sommer 2012 zusammen mit der ebenfalls erwähnenswerten FZ200 vorgestellt worden war (siehe damaligen Bericht).
Diese letztjährigen Panasonic-Modelle beschränkten sich noch auf ein 24x-Zoom (KB: 25-600), wobei die immer noch aktuelle FZ200 sich durch eine über den ganzen Brennweitenweitenbreich durchgehende Lichtstärke von 1:2,8 (oder in japanischer/amerikanischer Schreibweise F2.8) auszeichnet. Die neue FZ72 entspricht weitgehend der FZ62 (und in gewissem Masse auch der FZ200) wurde aber in Details und vor allem hinsichtlich des Zoomfaktors verbessert.
Vom extremen Zoom ausgehend, hat sich die FZ72 gegenüber den Konkurrenzmodellen mit 50x-Superzoom zu behaupten. Dies sind die bereits seit vergangenem Herbst erhältliche Canon PowerShot SX50 HS und die diesen Frühling vorgestellte Sony Cyber-shot DSC-HX300. (Nicht in der Schweiz erhältlich ist die Fujifilm FinePix SL1000.) Gegenüber diesen Konkurrentinnen mit ihren 25-1200 mm-Zoom trumpft die Panasonic FZ72 mit ihrem 20-1200 mm auf, das eine deutlich stärkere Superweitwinkelbrennweite bietet. Damit bekommt man einfach deutlich mehr aufs Bild auf, auch wenn der Unterschied der Brennweite mit 5 mm nur gering scheint.