TESTBERICHT
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Durch das kompakte kleine Gehäuse der Fujifilm X-T30 müssen gegenüber einer X-T3 einige Einschränkungen in Kauf genommen werden. So gibt es den Mikrofonanschluss nur als kleine 2,5-mm-Buchse. Für die meisten Mikrofone ist deshalb ein Adapterkabel auf 3,5 mm unumgänglich. Das gleiche gilt für einen Kopfhörer. Er lässt sich nur mit einem 3,5-mm-Stereo-Ministecker-Adapterkabel an die USB-C-Buchse anschliessen.

Die HDMI-Ausgangsbuchse ist leider auch nur in der kleinsten und «handhabungsfeindlichsten» Micro-Ausführung vorhanden. Die praktische Abdeckklappe der Buchsen, die sich bei der X-T3 einfach aushängen lässt, wenn einem die Anschlusskabel in die Quere kommen, ist fix an der X-T30 befestigt.

Der Bildschirm der X-T30 lässt sich nach oben und unten aufklappen, für Hochformat-Aufnahmen jedoch nicht von unten anheben wie bei der X-T3. Selfie-Fans und Youtuber werden an der X-T30 keinen Gefallen finden, da sich ihr Display weder um 180 Grad noch nach oben und auf die Seite klappen und umdrehen lässt.

Filmen in der Praxis

Für Videoaufnahmen dreht man das Einstellrad ganz nach rechts auf das Filmkamera-Symbol. Eine spezielle Start/Stop-Taste für Videoaufnahmen gibt es nicht. Dazu dient der Foto-Auslöser. Am einfachsten filmt man wie schon beim Fotografieren im Automatikmodus. Der aufklappbare Bildschirm erleichtert das bequeme Filmen aus Hüfthohe, mit der Kamera am Boden oder über den Kopf gehalten.

Das Fehlen eines separaten Video-Auslösers ist einer meiner Kritikpunkte. Wer zum Beispiel an Hochzeiten fotografiert und filmt, muss jeweils umständlich und zeitraubend zwischen beiden Funktionen umschalten. Die jeweils eingestellten Werte für Blende und Verschlusszeit gehen dabei verloren. Man kann sie auch nicht wie viele andere Parameter zwischenspeichern. Beim Fotografieren zwischendurch schnell eine Videoszene aufnehmen ist so nicht möglich. Hat man das Drehrad endlich auf dem Filmkamera-Symbol stehen, ist nun das Fotografieren blockiert.

Wer im manuellen Kameramodus fotografiert hat und das Drehrad auf Video stellt, wundert sich vielleicht, wieso nicht kontinuierlich scharfgestellt wird. Vermutlich steht der Fokus-Schalter auf Einzel-AF und die Gesichtserkennung ist aus. Erst nach deren Aktivierung wird bei Personenaufnahmen bzw. Gesichtern die Schärfe automatisch nachgeregelt, auch bei Einzel-AF-Einstellung.

Besser ist es jedoch, gleich den kontinuierlichen Autofokus (AF-C) zu wählen. Dann wird dauernd fokussiert – und zwar gegenüber einer X-T20 jetzt klar schneller und genauer. Das Autofokus-Verhalten lässt sich auch beim Filmen auf die jeweilige Situation feintunen, indem AF-Geschwindigkeit und Verfolgungs-Empfindlichkeit angepasst werden.

Den Video-AF-Modus stellt man am besten auf Vario-AF, dann arbeitet er bei genügend Licht und Kontrast sehr treffsicher, wenn auch manchmal ein kurzes Pumpen festzustellen ist. Im Beispielvideo «Enten» ist gut zu erkennen, wie die Schärfe auf den Enten bleibt, auch wenn Äste und Blätter im Vordergrund erscheinen. Erst wenn diese zum grossen Teil das Bild ausfüllen, wird darauf scharfgestellt.

Im Mehrfeld-AF-Modus wählt die Kamera die Schärfe im Bild selbst aus. Diese Zufalls-Fokussierung kann man meiner Meinung nach getrost vergessen. Sehr gut funktionierte hingegen der «Push-AF». Ein Fingertipp auf den Touchscreen und die Schärfe wird dorthin verlagert. Wer möchte, kann damit auch gleichzeitig die Videoaufnahme starten.

Durch den klaren OLED-Sucher macht auch das manuelle Scharfstellen beim Filmen Freude. Verschiedene Schärfe-Ebenen können gezielt angefahren und kreativ eingesetzt werden, da sie sich bei offener Blende und dank des APS-C-Sensors sehr gut unterscheiden.

Die vier Touch-Funktionen können auch beim Filmen per Wischbewegung über das Display aufgerufen werden. Am besten belegt man die Wisch-Gesten mit dem Histogramm zur Belichtungskontrolle, der Wasserwaage und der Mikrofon-Einstellung. Neu kann auch eine Zebra-Anzeige mit wählbarer Helligkeitsschwelle eingeblendet werden.

Wer partout nichts mit Fingertippen und Wischen übers Display am Hut hat, darf die gesamten Touch-Funktionen auch abschalten und die X-T30 ausschliesslich über Rädchen, Drehringe, Joystick und Tasten bedienen.

Kompromisse

Durch das kompakte kleine Gehäuse der Fujifilm X-T30 müssen gegenüber einer X-T3 einige Einschränkungen in Kauf genommen werden. So gibt es den Mikrofonanschluss nur als kleine 2,5-mm-Buchse. Für die meisten Mikrofone ist deshalb ein Adapterkabel auf 3,5 mm unumgänglich. Das gleiche gilt für einen Kopfhörer. Er lässt sich nur mit einem 3,5-mm-Stereo-Ministecker-Adapterkabel an die USB-C-Buchse anschliessen.

Die HDMI-Ausgangsbuchse ist leider auch nur in der kleinsten und «handhabungsfeindlichsten» Micro-Ausführung vorhanden. Die praktische Abdeckklappe der Buchsen, die sich bei der X-T3 einfach aushängen lässt, wenn einem die Anschlusskabel in die Quere kommen, ist fix an der X-T30 befestigt.

Der Bildschirm der X-T30 lässt sich nach oben und unten aufklappen, für Hochformat-Aufnahmen jedoch nicht von unten anheben wie bei der X-T3. Selfie-Fans und Youtuber werden an der X-T30 keinen Gefallen finden, da sich ihr Display weder um 180 Grad noch nach oben und auf die Seite klappen und umdrehen lässt.

Vorhanden, aber winzig klein: Externe Mikrofone benötigen einen 3,5-mm-Adapter für die Anschlussbuchse an der Fujifilm X-T30.Vorhanden, aber winzig klein: Externe Mikrofone benötigen einen 3,5-mm-Adapter für die Anschlussbuchse an der Fujifilm X-T30.
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