D/A und Klangqualität
Beim Limetree Network werden zwei DACs von Astell & Kern verwendet, und zwar in einer Dual-Differential-Schaltung. Dazu gesellt sich noch ein DSD-Re-Sampler, ebenfalls von AK. Die technischen Daten sind hervorragend (siehe Steckbrief). Die maximale Auflösung kann 32 Bit / 384 kHz betragen und DSD 256.
Der Clock ist natürlich sehr präzise und lässt Jitter (Taktbreiten-Schwankungen) nicht aufkommen. Das Re-Sampling erfolgt Bit-perfekt oder wählbar mit einem besonderen DSD-Re-Sampler, der durch längere Betätigung des Hauptschalters zugeschaltet wird. Das soll die Klangqualität verbessern. Der Hersteller spricht von einem transparenteren und natürlicheren Klang mit dem DSD-Re-Sampler, vor allem bei 16 Bit / 44.1 kHz nach dem Redbook-Standard (CD).
Die Samplingraten werden für PCM-Formate in 4 Gruppen und 4 Farben der SR-LED zusammengefasst. Z. B. Türkis für 88.2 bis 96 kHz. DSD 64, 128 und 256 werden mit 3 zusätzlichen Farben angezeigt.
avguide.ch meint
Vorlieben für bestimmte DA-Wandler-Chips sind zu relativieren: DACs unterschiedlicher Hersteller «klingen» nicht unterschiedlich. Die Unterschiede machen die Digitalfilter. Meistens werden die Filter der Chip-Hersteller verwendet, da sie mitgeliefert werden. Wenn es dem Hersteller der Applikation gelingt, bessere Filter zu entwickeln, dann wohl zu Gunsten des Klangs. Es ist aber wurst, ob man DACs von Burr & Brown oder Astell & Kern etc. nimmt.
Um die Klangqualität zu beurteilen, habe ich den Limetree Network analog (anders geht's nicht) an das Kii-THREE-BXT-System angeschlossen und mehrheitlich mit Roon bedient, aber auch mit der Limetree-App. Das Musikmaterial war vorwiegend in Hi-Res von Qobuz.
Im Vergleich zu einem Streaming-Gerät eines anderen Herstellers mit USB-Ausgang behauptete sich der Limetree Network sehr gut, trotz der erforderlichen AD-Wandlung bei den Kii THREE BXT (nur mit dem Limetree Network). Die Musik klang ausgezeichnet, differenziert und ganzheitlich auf einem Niveau, das mich zu diesem Preis verblüffte.
Ich spielte auch einige sehr gute Aufnahmen im CD-Format (16/44) ab und schaltete den DSD 256 Re-Sampler zu und wieder weg. Es gelang mir allerdings nicht, einen Unterschied auszumachen, der sich als reproduzierbar bzw. klangverbessernd gezeigt hätte. Aus meiner Sicht ist das DSD-Re-Sampling fragwürdig und unter dem Motto «Was nicht nützt, muss nicht schaden» zu verstehen.