Vielen mag der amerikanische Hersteller Bose in den Sinn kommen, wenn sie an Lautsprechersysteme fürs Wohnzimmer, die Gastronomie, oder an Beschallungsanlagen in Automobilen denken. Dass die Firma aber seit Jahrzehnten Headsets für Piloten entwickelt, ist eher unbekannt. Die ersten Kopfhörer für den Privatgebrauch folgten Ende der Achtzigerjahre. Die Palette wurde stetig ausgebaut und überarbeitet. So tragen etliche Bose Kopfhörer mittlerweile die Zahl 2, so auch das Bose Bluetooth Headset der zweiten Generation.
Rein äusserlich ist bei der Neuauflage kein Unterschied zum Vorgänger festzustellen. Nur vielleicht, dass es nun auch fürs linke Ohr verfügbar ist. Diese Entscheidung muss jedoch bereits bei der Bestellung gefällt werden, da das Headset spezifisch für die eine oder die andere Seite konstruiert wurde. Neuerung im Innern, wie beispielsweise ein zusätzliches Mikrofon, welches den Wind aufnimmt und die Lautstärke entsprechend reguliert oder die Funktion A2DP sollen für mehr Hörkomfort sorgen und einen Zusatznutzen bringen.

Die grösste Neuerung bei der GH5S ist ihr Multiformat-Sensor. Er verfügt mit brutto 11,93 Megapixel über genügend Fläche, um Bilder mit identischem Bildwinkel bei gleicher Brennweite unabhängig vom gewählten Seitenverhältnis 4:3, 17:9, 16:9 oder 3:2 aufzuzeichnen. Dadurch kommen sowohl Videofilmer als auch Fotografen mit 10-Megapixel-Nettoauflösung über alle Bildformate hinweg in den Genuss des gleichen diagonalen Bildwinkels ohne Einschränkung im Weitwinkel-Bereich.
Fotografen werden sich auf Grund der halbierten Auflösung gegenüber einer GH5 oder G9 wohl kopfschüttelnd abwenden. Für Videofilmer hingegen bringt die von Panasonic bewusst gewählte geringere Pixelzahl bei etwas grösserer Abmessung des Sensors gegenüber üblichen MFT-Sensoren einige Vorteile. Neben dem vollen Weitwinkelbereich erlaubt die Erweiterung der Sensorbreite auch grössere Sensorpixel. Dies wiederum bedeutet mehr Licht pro Pixel und damit weniger Rauschen bei ungünstigen Lichtverhältnissen, da die Signalverstärkung behutsamer eingesetzt werden kann.
Hinzu kommt die Dual-Native-ISO-Technologie, die in der GH5S zwei analoge Schaltkreise für eine jeweils spezifische Rauschunterdrückung vor der weiteren Signalverarbeitung kombiniert. Diese Lösung hat sich laut Panasonic bereits in ihren Varicam-Filmkameras für Profis bewährt. Auf die verbesserte Aufnahmeleistung bei schlechten Lichtverhältnissen kommen wir noch zurück.
Die üblichen MFT-Sensoren besitzen im 4:3-Format eine Sensorgrösse von 17,3 x 13,0 mm. Damit passen sie genau in den Bildkreis des Micro-FourThirds-Formats. Der Multi-Aspect-Sensor der GH5S ist gleich hoch, jedoch in der Breite etwas länger und ragt dadurch ein wenig über den Bildkreis hinaus. Wird im 4:3-Format fotografiert, bleiben an beiden Rändern des GH5S-Sensors schmale Streifen unbenutzt. Hier bringt das Mehr an zur Verfügung stehenden Pixeln im Vergleich zum GH5-Sensor keinen Vorteil. Anders sieht es bei den übrigen Bildformaten aus.
Zum einen ändert sich dank den zusätzlichen Pixeln die Brennweite bei den Seitenverhältnissen 4:3, 17:9, 16:9 und 3:2 nicht, und zum andern können die Pixel ohne grosses Herunterrechnen oder Weglassen eins zu eins übernommen werden. Die folgende Bilderstrecke vergleicht die Grösse der genutzten Sensorfläche bei gleichen Seitenverhältnissen zwischen den beiden Sensoren.
Der Trick mit dem Multi-Aspect-Sensor und seinen seitlichen «Ersatzpixeln» ist übrigens nicht neu. Er kam auch schon in der Lumix GH2 zum Einsatz.
Der Sensor der GH5S unterstützt Fotoaufnahmen im 14-Bit-RAW-Format und bietet damit eine höhere Flexibilität für professionelle RAW-Entwicklungs-Workflows. Auf den GH5-6K-Fotomodus mit 30 JPEG-Bildern pro Sekunde in 18 Megapixel Grösse müssen GH5S-Benutzer jedoch verzichten. Für diese Auflösung reichen die 10,2 Megapixel des Sensors nicht aus. Immerhin kann die Kamera im schnellen 4K-Fotomodus bis zu 60 Bilder pro Sekunde in 8 Megapixel Grösse aufnehmen.