TESTBERICHT
Seite 3 / 5

Weniger Rauschen bei wenig Licht

Panasonic-Lumix-GH5S-Low-Light-Fähigkeit: Die Dual-Native-ISO-Technologie entscheidet im Auto-Modus selber, welche der beiden ISO-Grundempfindlichkeiten (ISO 400 oder ISO 2500) angewendet wird.
Panasonic-Lumix-GH5S-Low-Light-Fähigkeit: Die Dual-Native-ISO-Technologie entscheidet im Auto-Modus selber, welche der beiden ISO-Grundempfindlichkeiten (ISO 400 oder ISO 2500) angewendet wird.
Panasonic-Lumix-GH5S-Low-Light-Fähigkeit: Dual-Native-ISO-Auswahl durch den Benutzer. Hier die LOW-Einstellung für Aufnahmen bei genügend Licht.
Panasonic-Lumix-GH5S-Low-Light-Fähigkeit: Dual-Native-ISO-Auswahl durch den Benutzer. Hier die LOW-Einstellung für Aufnahmen bei genügend Licht.
Panasonic-Lumix-GH5S-Low-Light-Fähigkeit: Dual-Native-ISO-Auswahl durch den Benutzer. Hier die HIGH-Einstellung für Aufnahmen bei ungünstigen Lichtverhältnissen.
Panasonic-Lumix-GH5S-Low-Light-Fähigkeit: Dual-Native-ISO-Auswahl durch den Benutzer. Hier die HIGH-Einstellung für Aufnahmen bei ungünstigen Lichtverhältnissen.

Der neue 10,2-Megapixel-Digital-Live-MOS-Sensor mit Dual-Native-ISO-Technologie und Venus-Engine gibt gemäss Panasonic selbst dunkelste Bildbereiche originalgetreu wieder. Zum einen ist dafür die grössere Fläche pro Pixel verantwortlich. Gegenüber der GH5 hat sie sich beinahe verdoppelt.

Zum anderen kommt beim neuen Sensor die Dual-Native-ISO-Technik mit zwei unterschiedlichen Grund-Sensorempfindlichkeiten zur Anwendung. Hinter jedem Pixel gibt es zwei Schaltkreise mit den nativen ISO-Werten von 400 und 2500. Die Kamera legt entweder im Auto-Modus selbständig fest, welcher ISO-Wert vor der Signalverstärkung zur Anwendung kommt, oder der Benutzer wählt zwischen den beiden Werten aus.

So kann die GH5S bei genügend Licht im tieferen ISO-Bereich bleiben und bei weniger Licht auf den höheren Wert umschalten und erst dann mit der Signalverstärkung beginnen. Die kann jetzt viel behutsamer ausfallen, als wenn vom tieferen Wert aus eine viel kräftigere Verstärkung mit entsprechendem Rauschen nötig wäre.

Damit arbeitet die neue Kamera gegenüber einer GH5 oder einer G9 bei ungünstigen Lichtverhältnissen mit weniger Hintergrundrauschen. Dank der höheren Empfindlichkeit und der optimierten Abstimmung des Sensors bietet die Kamera gemäss Hersteller zudem mit Low-Light-Autofokus einen bis auf -5 EV (Belichtungswerte) erweiterten Arbeitsbereich.

Kaum Unterschiede bis ISO 1000

Bei den Vergleichsaufnahmen traten die Unterschiede am stärksten bei den 20-Megapixel Fotos der GH5 (5184 x 3888 Pixel) und den 10-Megapixel-Bildern der GH5S (3680 x 2760) auf. Wurde die GH5 mit halber Auflösung betrieben, also auch mit rund 10 Megapixel pro Foto (3712 x 2784), waren die Differenzen geringer.

Bei Bildern bis ISO 800 sind kaum Unterschiede oder Schärfeverluste festzustellen, trotz der geringeren Auflösung der GH5S. Manchmal war der Bildeindruck bei ISO 1600 sogar noch etwas besser. Ab ISO 3200 sind die Bilder dann nicht mehr so detailstark und Rauschen und Artefakte treten auf. ISO 6400 sind fürs Fotografieren je nach Motiv noch brauchbar, die nicht abschaltbare Kantenanhebung greift jedoch schon stark ein.

Diese Werte sind im Vergleich zu Kameras mit Vollformat- oder APS-C-Sensorgrösse zwar nicht berauschend, aber für Micro-FourThird mit dem deutlich kleineren Sensor schon sehr gut.

Erweiterte Dynamik in dunklen Bereichen

Ähnlich verhält es sich beim Filmen. Hier darf man meiner Meinung nach die ISO-Werte noch etwas höher ansetzen, ohne dass es gleich zu sichtbarem Rauschen kommt. Jedenfalls höher als bei der GH5 oder G9. Erstaunlich gut wurden statische Nachtaufnahmen der GH5S bei ISO 25'600 im Vergleich zu Aufnahmen der GH5 bei ISO 12'800.

Bei sonst identischen Einstellungen fällt auf, dass die GH5S vor allem in dunklen Bereich, in den Schatten, weniger rauscht als die GH5. Dort sieht man auch eine erweiterte Dynamik, d.h. die Strukturen sind besser sichtbar. In hellen Stellen verliert sie die Durchzeichnung in etwa ähnlich wie die GH5. Wer dort sorgfältig, bzw. etwas unterbelichtet, kann ein wenig mehr an Dynamik herausholen.

Da uns für den Test erst ein Vorserien-Modell der GH5S mit Firmware-Version 0.2 zur Verfügung stand, sind die Resultate mit Vorsicht zu beurteilen. Trotz des Vorserien-Status erscheinen im Vergleich zur GH5 vor allem bei höheren ISO-Werten die Fotos aus der GH5S klarer und weniger «flachgebügelt». Dafür halt nur mit 10 Megapixel Auflösung.

Gut erkennt man auch die Unterschiede an den beiden nächtlichen Videosequenzen ab Stativ. Beide wurden im Bildstil «Natürlich» und in 4K/UHD 50p aufgenommen. Die GH5S filmte bei ISO 25'600, die GH5 bei ISO 12'800, höher kann man sie im Videomodus nicht einstellen.

Panasonic Low-Light-Vergleich GH5 vs GH5S. Originalbild mit markiertem Ausschnitt, der in 100 Prozent Ansicht verglichen wird. Bildstil natürlich, 1/30 sec. f/5.6, ISO 10'000.
Panasonic Low-Light-Vergleich GH5 vs GH5S. Originalbild mit markiertem Ausschnitt, der in 100 Prozent Ansicht verglichen wird. Bildstil natürlich, 1/30 sec. f/5.6, ISO 10'000.
Panasonic Low-Light-Vergleich GH5 vs GH5S. Ausschnitt in 100 Prozent Ansicht, GH5, mit hoher Auflösung, 20 MP, Bild wird dadurch grösser dargestellt im Vergleich zur GH5S mit 10 MP. Deutliche Unterschiede zur GH5S.
Panasonic Low-Light-Vergleich GH5 vs GH5S. Ausschnitt in 100 Prozent Ansicht, GH5, mit hoher Auflösung, 20 MP, Bild wird dadurch grösser dargestellt im Vergleich zur GH5S mit 10 MP. Deutliche Unterschiede zur GH5S.
Panasonic Low-Light-Vergleich GH5 vs GH5S. Ausschnitt in 100 Prozent Ansicht, GH5, mit niedriger Auflösung, 10 MP, Bild ist in der Grösse vergleichbar mit GH5S mit 10 MP. Weniger deutliche Unterschiede zur GH5S.
Panasonic Low-Light-Vergleich GH5 vs GH5S. Ausschnitt in 100 Prozent Ansicht, GH5, mit niedriger Auflösung, 10 MP, Bild ist in der Grösse vergleichbar mit GH5S mit 10 MP. Weniger deutliche Unterschiede zur GH5S.
Panasonic Low-Light-Vergleich GH5 vs GH5S. Ausschnitt in 100 Prozent Ansicht, GH5S, mit Standard-Auflösung, 10 MP, Bild wirkt im Vergleich zur GH5 klarer und weniger weichgezeichnet.
Panasonic Low-Light-Vergleich GH5 vs GH5S. Ausschnitt in 100 Prozent Ansicht, GH5S, mit Standard-Auflösung, 10 MP, Bild wirkt im Vergleich zur GH5 klarer und weniger weichgezeichnet.
Panasonic Low-Light-Fähigkeit GH5S. Originalbild mit markiertem Ausschnitt. 1/60 sec. f2.8, ISO 25'600.
Panasonic Low-Light-Fähigkeit GH5S. Originalbild mit markiertem Ausschnitt. 1/60 sec. f2.8, ISO 25'600.
Panasonic Low-Light-Fähigkeit GH5S. Ausschnitt in 100 Prozent Ansicht, ISO 25'600, in dunklen Bereichen ist noch knapp Zeichnung zu erkennen.
Panasonic Low-Light-Fähigkeit GH5S. Ausschnitt in 100 Prozent Ansicht, ISO 25'600, in dunklen Bereichen ist noch knapp Zeichnung zu erkennen.

Die neue Kamera hat weitere praktische Features eingebaut. Der Live-View-Boost erlaubt die Bildkontrolle selbst bei völliger Dunkelheit. Dabei wird die Empfindlichkeit ausschliesslich für das Live-View-Bild erhöht, was zum Beispiel bei der Astrofotografie helfen kann.

Genau das Gegenteil passiert im Nachtmodus. Hier werden Monitor- und Sucherbildschirm in gedämpftem Rot-Schwarz angezeigt. So kann nachts oder bei geringer Umgebungsbeleuchtung besser gesehen werden, da die Anzeigen nicht blenden. Gut auch für Natur- und Tierfilmer, die sich möglichst unauffällig im Dunkeln bewegen, um keine Tiere aufzuschrecken.

Der Aufnahmebildschirm lässt sich in Schwarz und Weiss anzeigen. Beim manuellen Fokussieren kann das Bild der GH5S als Einstellhilfe bis zu 20-fach vergrössert werden. Die GH5 erlaubt maximal eine 10-fache Vergrösserung.

Übersicht zu diesem Artikel
Seite 1:
Seite 2:
Seite 3:
Seite 4:
Seite 5: