Überzeugender Klang via USB-Audio
Natürlich interessierte uns die Frage, ob der Silent Angel Z1C via USB-Audio-Verbindung tatsächlich einen klanglichen Mehrwert würde generieren können. Wir kombinierten ihn zu diesem Zweck mit dem Vollverstärker 3510 von Exposure. Dieser ist optional mit einem integrierten DAC-Modul (inklusive USB-Audio-Anschluss) zu haben und hat im Test auf avguide.ch einen ausnehmend guten, da wohlklingenden Eindruck hinterlassen.
Die Kombi Z1C/Exposure 3510 arbeitet problemlos. Sowohl VitOS-Orbiter wie auch Roon erkennen den DAC auf Anhieb. Die maximale Bit-Tiefe/Abtastrate des DAC-Moduls beträgt zwar «nur» 24-Bit/192-kHz bzw. DSD64. Roon rechnet aber höhere Auflösungen passend herunter, sodass man selbst DSD256- oder DXD-Files ab dem Z1C wiedergeben kann.

Wir machten die Probe aufs Exempel und spielten ein Studio-Master, welches im WAV-Format (32-Bit/384-kHz) vorlag. Und staunten nicht schlecht ob der Feinsinnigkeit und Dynamik der Wiedergabe (über ein Paar 705 S3 von Bowers & Wilkins). Das akustische Jazz-Album «Time vor Ballads» von Rob van Bavel erklang in packender Studio-Live-Atmosphäre ohne jeglichen Hang zur Sterilität. Das Flügelspiel kam superb definiert mit perlendem Diskant (jedoch ohne übertriebene Glanzlichter), Kontrabass mit mühelosem Druck und Tiefgang und Perkussion mit fein ziseliertem Kunsthandwerk. Man hatte wirklich den Eindruck, bei der Aufnahme dabei zu sein.
Das gleiche Bild bei einschlägigen DSD- und DXD-Aufnahmen vom skandinavischen Label 2L. Auch hier zeigte die Kombination aus Silent Angel Z1C und Exposure 3510 eine ideale Synthese aus Definition und Natürlichkeit der Wiedergabe.

Als Vergleichsmassstab wurde der Streamer/DAC Madison des Schweizer Herstellers Wattson Audio (Test nachzulesen hier) herangezogen. Der Madison verfügt nicht über einen USB-Audio-Anschluss, lässt sich jedoch via LAN als Roon-Endpunkt einsetzen. Im direkten A/B-Vergleich (Silent Angel Z1C via Exposure bzw. via Madison) punktete auch der Madison mit superber Dynamik, kreierte jedoch nicht die gleiche Unmittelbarkeit des Hörempfindens. Die Wiedergabe wirkte analytischer – ohne dabei ins Sterile abzugleiten.

Demgegenüber klang der Z1C via Exposure-DAC fliessender, ohne dabei auf Details oder räumliche Transparenz zu verzichten. Im Gegenteil: Man hatte in dieser Variante einfach noch mehr den Eindruck, im Studio live mit dabei zu sein. Wesentlichen Anteil an diesem doch etwas überraschenden Ergebnis hatte zweifellos der integrierte USB-Optimierer innerhalb der VitOS-Manager-Software: In der zweiten Optimierungsstufe klang es am stimmigsten; Stufe 3 übertrieb die Nahzeichnung dann schon etwas.

Zu guter Letzt interessierte uns noch, wie sich die Kombi Z1C/Exposure-DAC gegenüber dem Madison schlagen würde, wenn dieser als eigenständiger Streamer/DAC (und nicht als Roon-Endpunkt) zum Einsatz kommt. Nun holte Letzterer klanglich auf, zeigte aber immer noch eine zwar sehr dynamische, aber tendenziell analytische Tendenz, die der Kombi Z1C/Exposure-DAC gänzlich abging. Insgesamt spielten jedoch beide Kombinationen auf Augenhöhe, was dem Z1C ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis bescheinigt. Zumal er mit dem passenden USB-DAC eine ausnehmend harmonische Wiedergabe mit enormer Feinzeichnung und perfekter räumlicher Transparenz generiert.

Fazit
Wer einen erfreulich patenten und noch bezahlbaren Roon-Server sucht, wird mit dem Z1C von Silent Angel fündig. Er punktet mit sehr hoher Praxistauglichkeit, kompletter Speicherausstattung und umfangreicher Anschlussperipherie. Idealerweise kombiniert man ihn mit einem USB-DAC. Als Audio-Server im Zusammenspiel mit anderen Musikplattformen (Spotify Connect, Tidal Connect) ist er gleichermassen empfehlenswert. Das gilt auch für den Einsatz mit der hauseigenen Streaming-Plattform VitOS Orbiter von Silent Angel – sobald denn der Webradio-Dienst TuneIn (voraussichtlich diesen Sommer) nachgerüstet wird.