TESTBERICHT
Seite 2 / 4

Musikquellen und Import

Die Einbindung der Musikquellen geschieht über das Innuos-Betriebssystem, das man über einen Webbrowser durch die Eingabe von my.innuos.com in der Adresszeile bequem anspricht. Die Oberfläche wirkt sehr aufgeräumt und ist nahezu selbsterklärend. Ein Blick in das online verfügbare Manual ist eigentlich kaum nötig.

Das Rippen von CDs als WAV- oder FLAC-Dateien erfolgt sehr zügig. Die Metadaten werden im «Automatik»-Modus direkt bei MusicBrainz, FreeDB und Discogs abgefragt und integriert. Das funktionierte im Test meist – mit Ausnahme von einigen exotischen Alben – tadellos und zuverlässig. Wer vorab gerne die Metadaten kontrolliert oder selber Hand anlegen will, geht über den «Assistant-Modus», der ein manuelles Editieren erlaubt.

Mit der «Auto-Import»-Funktion kann im Netzwerk (NAS/PC) ein Ordner festgelegt werden, dessen Musikdateien immer automatisch importiert werden.Mit der «Auto-Import»-Funktion kann im Netzwerk (NAS/PC) ein Ordner festgelegt werden, dessen Musikdateien immer automatisch importiert werden.

Der Import meiner Test-Alben von einer 320-GB-Harddisk über USB benötigte circa 2 Stunden. Das ist nicht besonders schnell, aber ein grosses Archiv zu importieren, ist in der Regel ein einmaliger Vorgang. Das Betriebssystem überprüft zudem während des Imports jedes einzelne File detailliert auf Integrität, was sich auf die Importperformance niederschlägt. Bei Fehlern oder auch wenn das Album schon vorhanden ist, wird es in einem speziellen Ordner in «Quarantäne» gelegt.

Darstellung der Album-Covers nach dem Import. Abspielen kann man die Alben über den Webbrowser aber nicht.Darstellung der Album-Covers nach dem Import. Abspielen kann man die Alben über den Webbrowser aber nicht.

Mit seiner Linux-Basis verbindet sich der Zen Mini Mk3 perfekt mit externen Netzwerk-Festplatten. Über Samba-Share zeigt sich das Dateiarchiv der internen Harddisk auch auf einem Mac/Windows-PC. So kann man Musik überspielen oder die Meta-Daten nacheditieren. Innuos empfiehlt zwar die Bearbeitung der Meta-Tags über das Web-Interface des eigenen Betriebssystems. Spezialisierte Editoren für Mac/PC sind aber deutlich effizienter.

Editieren der Meta-Tags im InnuOS über den Web-Browser.Editieren der Meta-Tags im InnuOS über den Web-Browser.

Natürlich dürfen die Streamingdienste nicht fehlen. Die drei gängigsten Anbieter Spotify, Qobuz und Tidal stehen nach Eingabe der Benutzerdaten im InnuOS zur Verfügung.

Für den internen Server hat man die Wahl zwischen Sonos, Logitech Squeeze oder Roon. Mehrere Server auf unterschiedlichen Ports laufen zu lassen, ist leider nicht möglich. Entscheidet man sich für den Roon-Server, übergibt man die Verwaltung des Musikarchivs an Roon. Auch die Streamingdienste werden dann über Roon konfiguriert.

Die Möglichkeit aller Innuos-Musikserver, nicht nur als Roon-Endpoint zu fungieren, sondern auch gleich einen Roon-Core-Server zu betreiben, ist äussert attraktiv. Man spart sich so einen zusätzlichen Rechner. Für alle, die mit dem Roon-System nicht geläufig sind: Ein Roon-System teilt sich auf in einen zentralen Verwaltungsserver (Core) und einen bis wahlweise mehrere Abspielgeräte (Endpoints).

Das InnuOS bietet drei Server-Alternativen an: Sonos, Logitech Squeeze (UPnP) oder Roon.Das InnuOS bietet drei Server-Alternativen an: Sonos, Logitech Squeeze (UPnP) oder Roon.

Der Zen Mini Mk3 beherbergt sowohl einen Core als auch einen Endpoint und ist damit ein preiswertes Hardwarepaket für ein komplettes Roon-System. Auch eine Integration ins Sonos-Netzwerk wird angeboten.

Vermisst haben wir eine Bluetooth-Konnektivität. Mit seiner Datenreduzierung ist Bluetooth nicht prädestiniert zur anspruchsvollen Audioübertragung, aber doch sehr praktisch, um mal schnell Musik oder Podcasts unkompliziert von einem Smartphone oder Tablet anzuspielen.

Übersicht zu diesem Artikel
Seite 1:
Seite 2:
Seite 3:
Seite 4: