TESTBERICHT
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Eine Kii THREE beherbergt nicht weniger als sechs Lautsprecherchassis: An der Front sitzen ein 12,7-cm-Mitteltöner sowie eine 25-mm-Hochtonkalotte, die – geschützt durch ein Gitter – im Zentrum einer Schallführung platziert ist. Auf jeder Gehäuseseite strahlt ein 16,5-cm-Treiber Bässe ab. Zusätzlich finden sich deren zwei auf der Rückseite des Lautsprechers. Letztere strahlen aber keine zusätzlichen Basspegel nach hinten ab. Im Gegenteil: Sie sorgen durch eine spezielle Entzerrung dafür, dass eine ungebührliche Indirektabstrahlung der Bässe via Rück- oder Seitenwände gar nicht erst auftritt. Möglich wird dies durch eine aufwändige digitale Signalverarbeitung: Jede Kii THREE beinhaltet einen sechskanaligen DSP-Prozessor, der in enger Zusammenarbeit mit sechs D/A-Wandlern und sechs 250-Watt-Class-D-Endstufen neuester Machart dafür sorgt, dass die sechs Lautsprecherchassis genauestens die ihnen zugeteilte Aufgabe erfüllen.

Das Innenleben der Kii THREE ist reichlich mit High-Tech gefüllt. Auffällig ist die besondere Anordnung der vier Tieftontreiber.Das Innenleben der Kii THREE ist reichlich mit High-Tech gefüllt. Auffällig ist die besondere Anordnung der vier Tieftontreiber.

Die Verstärker stellen eine Weiterentwicklung der «Ncore»-Technik von Hypex dar. Einzigartig bei deren Implementierung in die Kii THREE soll eine spezielle Spannungs-/Strom-Gegenkopplung sein, welche die Verzerrungen der Treiber aktiv minimiert. Diese enge Verkoppelung von Verstärker und Lautsprecher vermag laut Hersteller die Präzision und Auflösung der Wiedergabe signifikant erhöhen. Das DSP sorgt ausserdem dafür, dass alle Treiber jederzeit kontrolliert innerhalb ihrer Fähigkeiten bleiben und nicht übersteuern. Das geschieht nicht durch einen simplen Limiter, sondern anhand einer dynamischen Filteradaption in Relation zum Eingangssignal. Dies soll es der THREE erlauben, spürbar lauter und sauberer zu spielen, als es die kompakten Abmessungen (20 x 40 x 40 cm, entsprechend 32 Liter brutto) vermuten lassen.

Raumreflexionen eliminiert

Eine weitere Hauptfunktion des DSP sind die «Active Wave Focusing Filter»: Das Ziel der Entwickler war es nämlich, mit der THREE einen Lautsprecher zu kreieren, der unabhängig von der individuellen Raumakustik eine weitgehend, gleichbleibend hohe Wiedergabetreue sicherstellt. Die Filter sorgen im Zusammenspiel mit der speziellen Treiberanordnung dafür, dass sich die Musik über einen weiten Frequenzbereich vom akustischen Zentrum des Mitteltöners aus als kohärente Wellenfront ausschliesslich nach vorn ausbreitet. Damit wird eine zeit- und phasenkorrigierte Impulsantwort nicht nur auf der Hauptachse möglich (was auch andere gute Lautsprecherdesigns anbieten). Auch rückwärtige und seitliche Reflexionen trüben das Klangbild nicht mehr.

Bei einem normalen Lautsprecher werden die Frequenzen in den unteren Mitten und im Tieftonbereich zunehmend gleichförmig in alle Richtungen abgestrahlt. Die seitlich und nach hinten abgestrahlte Schallenergie wird von den Wänden unweigerlich in Richtung Hörplatz reflektiert, wo sie sich mit dem Direktschall zeitverzögert überlagert. Man hört den Lautsprecher also zweimal oder gar mehrfach: einmal den direkten Sound und kurz danach die Reflektionen über die Wände. Dies kann die Qualität der Musikwiedergabe am Hörplatz entscheidend beeinträchtigen.

Die Kii THREE im Verbund mit den BXT-Modulen hatten am diesjährigen Klangschloss keinerlei Probleme, den Vorführraum mit grandiosem Sound zu füllen.Die Kii THREE im Verbund mit den BXT-Modulen hatten am diesjährigen Klangschloss keinerlei Probleme, den Vorführraum mit grandiosem Sound zu füllen.

Die «Active Wave Focusing»-Methode löst dieses Problem, indem ein gleichförmiges Zeitverhalten rund um den Lautsprecher herum realisiert wird. Insbesondere die Rückwand soll keinen Einfluss mehr auf das Abstrahlverhalten haben. Das Resultat ist eine äusserst präzise und detaillierte Tieftonwiedergabe – und dies selbst in akustisch problematischen Räumen. Der Bass soll so klar und druckvoll kommen, wie man es ansonsten nur mit sehr grossen oder gar in die Wand eingebauten Lautsprechern (Tonstudio) erreichen kann.

Eine Voraussetzung für dieses Erfolgsrezept bildet auch der sogenannte «Boundary EQ». Über dieses Feature im Kii-Control-Menu kann man die Korrektur für den Wandabstand für jede der der beiden Kii THREE individuell festlegen. Eine wandnahe Aufstellung erfordert eine Kompensation von ungefähr -6, eine Eckaufstellung von ungefähr -12. Die konkrete Einstellung wird bei der Heiminstallation durch praktische Versuche bestimmt.

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