TESTBERICHT
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Publikationsdatum
7. September 2021
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Huawei erweitert sein Portfolio an kabellosen Ohrhörern konsequent weiter. Erst im Frühling lanciert man die kostengünstigen Freebuds 4i. Weiterhin im Programm sind auch die im letzten Herbst vorgestellten Freebuds Pro, die nach wie vor in Bezug auf Preis, Tragekomfort und Klang zu den besten Earbuds überhaupt zählen und seit ihrer Lancierung meine bevorzugten persönlichen Ohrhörer sind.

Die beiden genannten Ohrhörer sind In-Ears mit Gummiaufsatz, der direkt am beziehungsweise im Gehörgang anliegt und diesen mehr oder weniger abschliesst. Der Grund ist klar: Nur mit dem Abschluss der Gummistöpsel erreicht man eine passive Abgrenzung zu Umgebungsgeräuschen und eine druckvolle Basswiedergabe.

Nicht wenige empfinden jedoch In-Ears mit Gummistöpsel, die noch in leicht in den Gehörgang eingedreht werden, als unangenehm. Werden diese im Alltag konstant getragen, zum Beispiel von Vieltelefonierern, kann es schon mal zu Reizungen kommen. Die Gummiaufsätze von In-Ears müssen zudem regelmässig gereinigt werden.

Die Openfit-Hörer Freebuds 4 «liegen» ohne verbindende Silikonadapter vor dem Gehörgang und üben keinen mit der Zeit unangenehmen Druck aus.Die Openfit-Hörer Freebuds 4 «liegen» ohne verbindende Silikonadapter vor dem Gehörgang und üben keinen mit der Zeit unangenehmen Druck aus.

Die Alternative zu den «eingedrehten» In-Ears sind sogenannte «Openfit»-Ohrhörer, wie sie durch die ersten beiden Generationen von Airpods berühmt wurden. «Openfit»-Ohrhörer hängen wie kleine Lautsprecher vor dem Gehörgang und üben deshalb keinen oder nur minimalen Druck aus. Das macht sie in Bezug auf den Tragekomfort unschlagbar. Nachdem Apple sich bei den aktuellen Airpods Pro mit Blick auf ein effektives Noise Cancelling vom «Openfit»-Konzept verabschiedete, wurde es aber still um dieses Tragekonzept.     

Mit den Freebuds 4 führt Huawei nun das «Openfit»-Konzept wie schon beim Vorgänger konsequent fort und bietet so eine echte Alternative an zu den vielen Earbuds mit Silikonaufsätzen im Gehörgang.

Ausstattung

Bei avguide.ch hatten wir bereits die Vorgänger, die Freebuds 3 im Test. Sowohl die Stäbchen-Ohrhörer als auch die «Handschmeichler»-Ladebox sind in der Bauform nahezu identisch zum Vorgänger. Die Ladebox rutscht mit ihrer flachen, abgerundeten Form weiterhin perfekt in jede Hosentasche. Die «Stäbchen» der Hörer wurden in der neusten Version noch etwas länger.

Ladebox und Ohrhörer sind aus einem flexiblen Kunststoff gefertigt, der sich mehr oder weniger resistent gegen Fingerabdrücke zeigt. Die neuen Farbgebungen wissen zu gefallen. Sowohl «Silver Frost» als auch «Ceramic White» verleihen den Freebuds 4 ein edles, modernes Erscheinungsbild. Setzt man die Stöpsel in die Schale, werden sie vom Magneten eingezogen und schnappen satt ein.

Mit dem Smartphone verbinden sich die Freebuds 4 wie heute üblich mit Bluetooth 5.2 und dem SC-Codecs bei Android beziehungsweise mit dem AAC-Codec bei iPhones. Hochauflösende Codecs wie aptX sucht mal leider bei allen Huawei-Earbuds und so auch bei den Freebuds 4 vergeblich.

Tragekomfort

Die Freebuds 4 sind absolute Leichtgewichte. Die Ladebox wiegt 38 Gramm, die Hörer bringen gerade mal 4,1 Gramm auf die Elektronikwaage. Das ist rekordverdächtig und zeigt, wohin Huawei mit den Freebuds 4 gehen möchte: zum maximalen Tragekomfort.

Dem werden die Freebuds 4 auch wirklich gerecht. Am Ohr sind sie kaum noch wahrnehmbar. Die Hörer sind so leicht, dass man sie glatt am Ohr vergessen könnte. Auch beim längeren Tragen üben sie keinerlei Druck auf den Gehörgang aus.

Tragebox und Ohrhörer der Freebuds 4 sind mit nicht einmal 50 Gramm absolute Leichtgewichte.Tragebox und Ohrhörer der Freebuds 4 sind mit nicht einmal 50 Gramm absolute Leichtgewichte.

Mit der IPX-4-Zertifizierung sind sie als schweiss- und spritzwasserdicht taxiert. Zum Joggen oder auch für intensive Workouts eignen sie sich recht gut. Die Hörer hängen zwar gewissermassen lose vor dem Gehörgang, doch sie halten dank cleverer Ergonomie erstaunlich gut in der Ohrmuschel.

Ladezeit

Für die Freebuds 4 gibt Huawei mit aktiviertem Noise Cancelling eine Akkulaufzeit von 2,5 Stunden an. Ohne die Geräuschunterdrückung sollen vier Stunden drin liegen. Das sind keine hohen Werte, die wir bei geringer Lautstärke so etwa bestätigen können. Die Stäbchen müssen also relativ schnell wieder in die Box. Dort können sie aber gut fünfmal nachgeladen werden, bis auch die Ladebox an den USB- oder an einen Wireless-Charger muss.

Bedienung

Die Gestensteuerung am Ohr funktioniert zuverlässig. Ein vertikaler Wisch am Stäbchen regelt die Lautstärke. Per Doppeltap am Hörer stellt man den Player auf Pause- oder Playmodus. Der Preis für die Leichtbauweise zeigt sich in der deutlichen Wahrnehmung der Berührungen am Hörer. Beim Einstellen der Lautstärke am Kunststoff-Stäbchen quietscht es dann schon mal deutlich im Ohr. 

Dank einer intelligenten Trage-Erkennung reagiert das Smartphone und pausiert die Wiedergabe der Musik (in der App oder auf Youtube), sobald man die Hörer vom Ohr nimmt. Hängt man sich die Earbuds innerhalb von drei Minuten wieder ans Ohr, setzt sich die Wiedergabe an der exakt gleichen Stelle fort. Sehr praktisch.

Die Huawei AI Life App bietet nicht viele Features. So fehlt etwa ein Equalizer. Positiv: Die Firmware wird regelmässig mit kleinen Verbesserungen aktualisiert.Die Huawei AI Life App bietet nicht viele Features. So fehlt etwa ein Equalizer. Positiv: Die Firmware wird regelmässig mit kleinen Verbesserungen aktualisiert.

Eine wirklich gute Sache ist die Integration des Musikstreaming-Systems Play-Fi in die aktuelle Android-TV-Generation von Philips. Erfreut dürfen Besitzer eines 2019er-Modells feststellen, dass ihr Gerät – per Software-Update – auch nachträglich für Play-Fi fitgemacht werden kann. Play-Fi wurde bereits Ende 2015 vom Heimkinoton-Spezialisten DTS der Öffentlichkeit vorgestellt, hat aber über die letzten Jahre nur langsam Zuwachs an Industrie-Partnern bekommen. Es war ursprünglich als Alternative zum Multiroom-System von Sonos gedacht, jedoch mit der Idee, in einer offenen Plattform markenübergreifende Streaming-Produkte kompatibel zu verbinden.  

Schaut man sich die Liste der teilnehmenden Partner an, so fehlen bisher ganz grosse Namen. Dies könnte sich mit der Marke Philips nun ändern, denn zum Portfolio gehören ja nicht nur Fernseher, sondern auch Audio- und Heimkino-Produkte. So bringt TP Vision, der Hersteller von Philips-TV und -Audio, nun eine ganze Reihe an Wireless-Lautsprechern sowie Soundbars auf den Markt, die unter anderem mit Play-Fi kompatibel sind.

Die Philips-Sound-App in der Übersicht: Hier sind drei unterschiedliche App-Ansichten nebeneinander montiert. Links die Musikauswahl, in der Mitte die Trackanwahl und rechts das Mehrraummenü mit individueller Lautstärkeregelung.Die Philips-Sound-App in der Übersicht: Hier sind drei unterschiedliche App-Ansichten nebeneinander montiert. Links die Musikauswahl, in der Mitte die Trackanwahl und rechts das Mehrraummenü mit individueller Lautstärkeregelung.
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