Der Reiz der alten Schule
Tobian Sound Systems hingegen belebt das gute alte Stereo mit Röhrenendstufen und wirkungsgradstarken Lautsprechern immer wieder aufs Neue. Günter Tobian bezeichnet sich selbst als «Soundaholic», warum, konnte man im Raum 10 gut hören.
Einen Raum weiter, in 11, hatte Thomas Flammer von Voice 70 wieder die Aufgabe übernommen, die akustisch nicht unproblematische Stube so gut herzurichten, dass sogar ein Super-Lautsprecher wie die Piega Master Line Source 2 mit Elektronik von Devialet ihren Glanz verstrahlen konnte. Die gelungene Vorführung überzeugte auch Piegas Chefentwickler Kurt Scheuch, der vor Ort war und als graue Eminenz mit darüber wachte.
Wer lieber in alten Zeiten schwelgen wollte, kam natürlich wieder bei Juerg Schopper voll auf seine Kosten. Der Meister von Swissonor führte mit erstklassig restaurierten Bandmaschinen und auf den Punkt gebrachten alten Thorens-Plattenspielern vor, wie gut das vermeintlich alte Eisen heute noch tönen kann. Ein ganz besonderes Highlight führte er mit Masterband-Kopien aus den 1960er Jahren vor. Der Autor hat schon viele, auch alte Pressungen, dazu alle möglichen digitalen Remaster der Beatles oder der Stones gehört.
Aber als Schopper «Norwegian Wood» oder «Under My Thumb» von der Studer-Maschine einspielte, da war es, als öffne sich das Tor in die seligen 1960er Jahre weiter als je zuvor. Diese Dynamik, die Präsenz dürften wohl auch damals die Plattenkäufer nicht erlebt haben, wurden doch auch damals schon die Pressvorlagen so limitiert, dass die Platten mit den zeitgenössischen Teenager-Plattenspielern abspielbar waren. So nah am eigentlichen Original, das war schon ein Fest.
So kann das Fazit des 13. Klangschlosses nur lauten: Auch in diesem Jahr fanden für HiFi- und Musikfans wieder Schlossfestspiele statt.