Live(-Musik)-Streaming

Gestreamtes Live-Erlebnis – vielleicht schon bald Realität.

Initiativen in Richtung Live-Streaming gibt es bereits einige – allerdings noch mit den heutigen technischen Möglichkeiten. Als Beispiel soll der Moods Jazzclub in Zürich genannt werden. Über moods.digital lassen sich viele der Konzerte aus dem Moods live, oder auch aus dem Archiv streamen. Dies in HD-Video und HD-Audio.

Einige der Konzerte werden im sogenannten «Ambeo»-Format produziert. Dies ist eine Aufnahme basierend auf einem Kunstkopf (ein Kopf mit Mikrofonen in den Ohren) und weiteren Mikrofonen, die mit der Ambeo-Software von Sennheiser verarbeitet werden. Das Ziel ist es, eine sogenannte Binaural-Aufnahme herzustellen – das heisst, eine 2-kanalige Aufnahme, welche die zwei Ohrsignale eines Zuhörers am Ort des Geschehens abbildet. Wenn man diese zwei Signale an die Ohren eines Zuhörers zuhause bringen kann, sollte dieser einen perfekten Live-Eindruck erhalten, so die Idee.

Allerdings gilt die Voraussetzung, dass der linke aufgenommene Kanal nur an das linke Ohr gelangt und der rechte Kanal nur an das rechte Ohr. Dies kann man mit einem Kopfhörer erreichen. Allerdings hat der Kopfhörer andere grundlegende Probleme, so dass man selbst mit einer solchen Ambeo-Produktion oft noch den Eindruck hat, dass sich das Musikgeschehen im Kopf abspielt.

Mehrere Firmen arbeiten heute daran, eine Kopfhörerwiedergabe zu erreichen, welche diese «Im-Kopf-Lokalisierung» vermeidet. Andere Firmen arbeiten daran, eine lautsprecherbasierte Wiedergabe für Ambeo-Produktionen zu bauen. Dabei muss man erreichen, dass der linke Lautsprecher nur das linke Ohr erreicht, der rechte nur das rechte Ohr. Das dürfte nicht ganz einfach sein, aber erste Produkte in diese Richtung klingen vielversprechend.

Die Zukunft der Audio- und Video-Wiedergabe wird sehr interessant. Wahrscheinlich wird sie begleitet von grundlegenden Erweiterungen unserer Hörgewohnheiten.