Kabellose Bügelkopfhörer mit Geräuschreduzierungsfunktion sind schon länger im Trend und aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Egal, ob beim Pendeln, im Büro oder Zuhause: Das Vermindern der Umgebungsgeräusche und die Bequemlichkeit von Over-Ear-Kopfhören sorgen für ein angenehmes und vor allem ungestörtes Klangerlebnis. Mit dem Accentum Wireless bringt Sennheiser einen Kopfhörer mit bis zu stolzen 50 Stunden Batterielaufzeit auf den Markt. Und das mit einem sehr attraktiven Preisschild.
Nutzerfreundlich mit stabiler Passform
Die Aktivierung des Kopfhörers erfolgt spielend leicht. Den Startknopf auf der Seite des Hörers fünf Sekunden gedrückt halten, Bluetooth auf dem Smartphone einschalten und schon erklingt ein Ton und eine Frauenstimme bestätigt mit «connected». Im Anschluss kann man sich direkt im App Store die App Sennheiser Smart Control in der neusten Version herunterladen.
Geladen wird der Kopfhörer über ein USB-C-Kabel, der Anschluss befindet sich ganz unten auf dem rechten Hörer. Mit nur 10 Minuten laden bekommt man bereits bis zu fünf Stunden Laufzeit. Eine vollständige Ladung dauert laut Anleitung gerade mal drei Stunden. Dafür erhält man bis zu 50 Stunden Laufzeit. Aufladen muss man über einen USB-A-Stecker. In meinem Fall verwendete ich jenen am Laptop. Ein Netzstecker ist im Lieferumfang nicht enthalten. Wenn man den Accentum vom Stecker trennt, ertönt eine Stimme, die den Batteriestatus in Prozent angibt. Den Status der Batterie sieht man auch in der App auf der Übersicht.
Die Kopfhörer haben stufenlos verstellbare Bügel und passen sich hervorragend der Kopfform an. Sie sitzen auf Anhieb fest auf dem Kopf. Da kann man ordentlich herumspringen, ohne dass irgendetwas passiert. Beim Gehen auf hartem Boden werden die Schläge sehr gut gedämpft. Die Ohren werden vollends abgedeckt. Dadurch, dass die Kopfhörer relativ fest auf dem Kopf sitzen, merkt man auch deutlich, dass man sie trägt. Die Schaumstoffohrpolster aus Kunstleder sind zwar nicht samtig weich, aber dennoch bequem genug für ein angenehmes Gefühl beim Tragen. Die Accentum-Kopfhörer lassen sich nicht zusammenfalten, im Lieferumfang ist auch keine Reisetasche enthalten. Sie sind aber nicht sehr gross und passen problemlos in eine kleine Tasche.
Aktives Noise-Cancelling
Die aktive Geräuschunterdrückung funktioniert einwandfrei, und selbst bei lauten Umgebungsgeräuschen kann man ungestört Musik hören oder telefonieren. Es kann zwischen der aktiven Geräuschunterdrückung und dem Transparenzmodus ausgewählt werden. Beim Transparenzmodus hört man die Geräusche von aussen über die kleinen eingebauten Mikrofone auf den Hörern; mit einem minimalen Rauschen.
Die Schwelle der Geräuschunterdrückung anpassen, wie dies beim adaptiven Noise-Cancelling der Fall ist, kann man nicht. Bei Anrufen gibt es über die App jedoch die Funktion Sidetone. Mit dieser Funktion kann man während des Anrufs die eigene Stimme hören, was zu einem natürlicherem Gesprächserlebnis führt. Der Sidetone kann zwischen 0 % und 100 % eingeblendet werden. Das Noise-Cancelling wird bei Anrufen automatisch aktiviert.
Der Sennheiser Accentum hat auf der Seite vier Tasten, über welche die Musik- und Sprachsteuerung jeweils unabhängig voneinander erfolgt. Das heisst, während eines Anrufes funktionieren die Befehle anders als während dem Musikhören. Die Handhabung mit den Tasten ist unkompliziert, und nach etwas Anlaufzeit kennt man die Befehle auswendig. Darüber hinaus bieten die Kopfhörer die Möglichkeit einer Sprachsteuerung von Siri, Google Assistent und ähnlichen Assistenten. Bei verschiedenen Ereignissen, etwa der erfolgreichen Koppelung via Bluetooth, gibt der Kopfhörer Sprachmeldungen oder Hinweistöne. Die Einstellungen für diese Meldungen und Töne können in der Smart Control App vorgenommen werden.
Warm und weitläufig
Als sich die Disco-Ära bereits dem Ende zuneigte, schrieb einer der genialen Songwriter unserer Zeit, Rod Temperton, für George Benson den Song «Give Me the Night». Sein Songwriting kombiniert mit dem genialen Gitarrenspiel von Benson in einer glänzenden Produktion von Quincy Jones – das muss hervorragend klingen. Und so klingt es auch! Das Gitarrenriff nimmt durch einen Echo-Effekt im Mix viel Platz ein. Die Streicher und die Backing-Vocals füllen den Raum mit angenehmer Wärme. Ein grossartiges Beispiel für die Raumzeichnung dieses Kopfhörers ist das Klatschen, das am Schluss des Liedes einsetzt. Wunderbar hört man den Aufnahmeraum. Wie fein die Transienten reproduziert werden, hört man an der mit der Handfläche gedämpften, gezupften Gitarre.
Als Nächstes ist es Zeit für einen kleinen Tagtraum mit dem Song «Dream A Little Dream Of Me» von Ella Fitzgerald – der Jazz-Berühmtheit mit dem Spitznamen «The First Lady of Song». Eine Stimme, so zart wie Butter, verzaubert die Zuhörer. Die Art und Weise, wie die Sängerin die Wörter betont, ist phänomenal. Der Klang kommt kristallklar rüber. Für einen Moment scheint die Welt in Ordnung zu sein. Weil es gerade so schön ist, höre ich von Fitzgerald noch «Autumn in New York». Ein melancholisches Meisterwerk, das für Gänsehaut sorgt.
Ein eindrückliches Exemplar für die Impulstreue des Accentum liefern die westafrikanischen Bechertrommeln im Stück «Sastanaqqam» der Desert-Blues-Gruppe Tinariwen. Die Trommeln werden sehr realitätsgetreu reproduziert. Sie kommen mit viel Druck daher, während gleichzeitig die hohen, perkussiven Töne deutlich hörbar sind. Das macht Laune.