Informationen hinsichtlich der Formate und der maximalen «Qualität» der populärsten Streaming-Dienste sind in der Tabelle unten aufgelistet (Quelle). Für uns «ernsthafte» Musikliebhaber kommen jene Anbieter infrage, welche unter anderem unkomprimierte Inhalte anbieten (ohne digitale Kompression). Das entspricht den ersten vier in der Auflistung. Der Mainstream-Marktführer Spotify hat vor kurzem angekündigt, dass er später in diesem Jahr auch Streaming in CD-Qualität («Spotify HiFi») anbieten wird. Diese Absicht beruht auf der zunehmenden Nachfrage nach höherer Audioqualität. Eine gute Sache!
Streamingdienst |
Max. Qualität |
Unterstützte Formate |
Qobuz |
24bit/192kHz |
Streaming: FLAC und MP3 |
Amazon Music HD |
24bit/192kHz |
FLAC |
Tidal HiFi |
24bit/96kHz |
AAC, ALAC, FLAC. 24 Bit/96kHz nur mit MQA Codierung |
Deezer HiFi |
16bit/44.1kHz |
FLAC |
Google Play Music |
320kbps |
AAC, ALAC, FLAC, MP3, Ogg Vorbis, WMA |
Deezer Premium |
320kbps |
MP3 |
Spotify Premium |
320kbps |
AAC, Ogg Vorbis |
Apple Music |
256kbps |
AAC |
YouTube Music Premium |
256kbps |
AAC |
SoundCloud Go+ |
256kbps |
AAC |
Slacker Radio |
320kbps |
MP3 |
Pandora |
192kbps |
AAC |
Spotify Free |
160kbps |
AAC |
Deezer Free |
128kbps |
MP3 |
Umso interessanter sind natürlich die sogenannten HiRes-Formate mit 24 Bit und bis 192 kHz Samplingrate. Nur drei Streaming-Anbieter sind mit dieser «Master-Qualität», die oft dem Master aus dem Studio entspricht, am Start. Bei Tidal ist einzuschränken, dass das 24bit/96kHz-Angebot nur MQA-codiert zur Verfügung steht, und das ist digital komprimiert. Zu MQA finden Sie mehr Informationen weiter unten in diesem Beitrag.
Qobuz bietet Musik nicht nur als Streaming an, sondern auch als Download. Dort liegen die Ursprünge von Qobuz. Im Unterschied zum Streaming gibt es die Downloads in deutlich mehr Formaten.
Die Abonnementspreise variieren je nach Anbieter und Audioqualität. Doch für Schweizer Verhältnisse sind die Kosten sehr überschaubar. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut. Eigentlich müssten die Anbieter mehr verlangen und damit die Künstler*innen besser entschädigen. Oder sie müssten andere Wege finden, dieses Problem zu entschärfen.
Eine interessante und auch «audiophile» Frage ist, ob die Anbieter die Inhalte in irgendeiner Art verändern. Klingen die gestreamten Files gleich wie die entsprechende CD? Oder wird da vielleicht noch «rumgeschraubt» am Klang oder an der Dynamik?
avguide.ch meint
Das folgende Video von Arte zeigt die aktuelle Problematik der ungerechten Geldverteilung in der Musikindustrie, verursacht durch das Streaminggeschäft und die Major Labels, sehr umfassend auf. Die Bestrebungen zur Veränderung zu Gunsten der Musikschaffenden werden ebenfalls aufgezeigt.