Seit der SACD, dem Beginn der HiRes-Downloads, gefolgt von der DSD-Reinkarnation und spätestens mit MQA lässt mich ein Gedanke nicht los: Wir schultern einen Rucksack, dessen Inhalt wir nicht kennen. Wir besteigen einen Zug, ohne Wissen um Reiseziel und Ankunftszeit. Jeder scheint eine andere Vorstellung zu haben, wohin die Reise geht.
MQA steht nun im Zentrum der Lancierung von Tidals qualitätsbewussten HiRes-Streamingdienst "Tidal Masters". Dabei "weiss eigentlich niemand, was MQA ist, ausser MQA", sagt Anders Ertzeid von Hegel Music Systems und bringt die Sache damit gleich auf den Punkt. Freilich findet man das Bonmot in der Einleitung zu einem kurzen Tutorial, in welchem beschrieben ist, wie man Tidal konfiguriert, um das spannende Angebot zu nutzen. Die Hausaufgaben wurden also gemacht.
Tidal agiert wie viele Anbieter von hochwertigen HiFi-Geräten: mit etwas flügellahm anmutendem, aber fleissigem Pragmatismus. Frei nach dem Motto: Wir machen da mit, wenn's denn sein muss, wenn's denn gewünscht wird. Es stehen also alle mit dem Rucksack am Bahnhof. Sie wissen zwar noch nicht, ob es einmal eine Nachfrage geben wird, aber falls, dann wollen sie dabei sein und sie wollen von Anfang an dabei gewesen sein.
Ich auch! Allerdings mangelt es mir wie den meisten anderen noch an einem MQA-fähigen DAC. Dann probiert man's halt ohne, einfach um zu hören, ob es geht und wie es klingt. Ich befolgte die Anleitung von Hegel. Wichtig:
1. Tidal Masters funktioniert nur mit der App.
2. Man benötigt einen DA-Wandler mit min. 24/96.
3. Man benötigt eine HiFi-Abo von Tidal.
4. Die Anleitung von Hegel (Punkt 3.2) bezieht sich auf Hegel-Geräte.