Denon Heos Home Cinema – Dem Heimnetzwerk verpflichtet
Als einziges Soundbar-Subwoofer-System dieses Vergleichs läuft hier ohne die Integration ins Heimnetzwerk rein gar nichts! Das ist aber leicht verständlich, wenn man weiss, dass dieses Soundbar-Subwoofer-System zur grossen, multiroomtauglichen Heos-Familie von Denon gehört.
Und auch als einziges Soundbar-Subwoofer-System dieses Vergleichs kommt das Heos Home Cinema ohne eine eigene Fernsteuerung daher. Doch das erscheint den Denon-Leuten auch absolut sinnvoll. Für was hat denn jeder ein Smartphone oder dergleichen, wo man die entsprechenden Apps raufladen und dann die unglaublichsten Gerätekombination voll und ganz steuern kann? Also iPhone her und die Denon-Heos-App heruntergeladen. Es folgt eine genaue Anweisung, wie man sich ins heimische Netzwerk einwählt. Nach wenigen Minuten ist man auch dort gelandet und kann nach Herzenslust agieren. Um die Dame des Hauses aber nicht zu verwirren, kann man die Lautstärke des Heos-Systems auch per TV-Fernbedienung regeln.
Bemerkenswerte innere Werte
Die gut verarbeitete Soundbar kommt mit je einem HDMI-, einem optischem, einem analogem Cinch auf Miniklinken-Kabel sowie einem Audio-Einrichtungskabel. Es kann vor den TV gestellt oder an die Wand gehängt werden und unterscheidet sich rein optisch nicht wesentlich von der Konkurrenz. Es sind die inneren Werte, die sie so besonders und auch so kontaktfreudig machen. So sind auf der Rückseite der Soundbar folgende Anschlüsse zu finden: HDMI in und out, Koaxial, Optical, Aux analog, Ethernet und USB.
Als innere Werte sind zudem die 4-Class-D-Endstufen, die hochwertigen ovalen Mitteltöner und die Soft-Dome-Hochtöner zu erwähnen. Decoder für Dolby Digital, Dolby Digital Plus und DTS sind vorhanden. Auch bei den möglichen Audioformaten glänzt das System mit MP3, WMA, AAC, FLAC, ALAC sowie unkomprimierten WAV-Dateien. Zudem werden folgende Abtastraten berücksichtigt: 32; 44,1 und 48 kHz. Der zierlich kompakte Subwoofer ist sehr sauber verarbeitet. Mit seinen abgeschrägten Kanten und der gut geformten Bassreflexöffnung macht er einen wertigen Eindruck.
Die App
Die Heos-App ermöglicht nach dem Einfügen ins Heimnetzwerk die komplette Steuerung der Soundbar samt aller eventuell noch im selben Netzwerk angeschlossenen Heos-Lautsprecher. Mittels dieser App betätigt man neben den komfortablen Multiroom-Einstellungen diverse Grundeinstellungen, den Equalizer und natürlich die für den Cineasten vorrangig zu wählenden Sound-Modi Musik oder Movie, den Night Mode und den Dialog Enhancer.
All die weiteren Möglichkeiten hier zu erwähnen, würde den Rahmen dieses Berichts sprengen. Allerdings wurde das verwendete iPhone 5s bei längerem Betrieb recht warm und der Batteriepegel sank, wenn nicht immer wieder auf Standby geschaltet wurde, flott gegen null.
Messungen
Der Verlauf des Frequenzgangs ist bemerkenswert linear und zu hohen Frequenzen hin leicht abfallend. So ist ein verfärbungsarmes, punkto Brillanz eher gemässigtes Klangbild zu erwarten. Doch gleichzeitig zeigte der Frequenzschrieb, dass mittels Klangregler sowohl Höhen als auch Tiefen gut beeinflusst werden können. Der Pegel des Subwoofers lässt sich in einem weiten Bereich regeln und ist bereits in der Grundeinstellung dezent angehoben. Insgesamt sehr seriöse Messresultate, die klanglich einiges erwarten lassen.
Musik
Bereits die ersten Paar Takte mit anspruchsvoller Klassik zeigen es: Dieses System klingt sauber, warm und sympathisch. Da sind keine groben Verfärbungen zu hören, der Klang wirkt edel und fein gezeichnet. So lässt sich auch Klassik mit Freude anhören und lockerer Jazz kommt leichtfüssig, trotzdem vital und dynamisch. Sehr schön, wie brillant der Trompetensatz bei Bigbands aufspielen kann, ohne bei höherer Lautstärken durch Aggressivität zu nerven.
Bei hardrockigen Sounds wirkt das System dann eher brav. Wer etwas mehr Pep im Sound wünscht, kann hier zur Klangregelung auf der App zugreifen. Der Bass aus dem kleinsten Subwoofer dieses Vergleichs kommt wohl tief, aber eher weich. Bezüglich Klangvolumen und Pegelfestigkeit liefert er in normalen Abhörräumen ein absolut ausreichendes Bassfundament.
Movie
Gespannt war man natürlich auf den hoch angepriesenen Movie-Sound. Während andere Hersteller eine fast unglaublich weiträumige virtuelle Klangbühne hinzaubern können, bleibt das Denon-System diskret. Es bringt wohl mehr Raum und Atmosphäre, doch Geräusche von weit links und rechts sind keine zu vernehmen. Doch während die virtuell stark aufgepeppten 3D-Klang-Programme der Konkurrenz bisweilen nerven können, bleibt das hier Gehörte immer angenehm und erstaunlich natürlich. Obwohl die Sprachverständlichkeit bereits im Normal-Modus gut ist, bringt der Dialog Enhancer nochmals eine leichte Verbesserung. Der Night-Modus schliesslich greift recht aktiv ins Geschehen ein, reduziert den Bass und auch die Dynamik. Sehr leise eingestellt, kann man hier auch zur nächtlichen Stunde Action-Streifen mit Knalleffekten anhören, ohne die Nachbarn zu stören.
Fazit
Das Heos Home Cinema gehört zur grossen Familie der netzwerk- und multiroomfähigen Heos-Lautsprecherfamilie von Denon. Es ist klanglich hochwertig und sauber verarbeitet. Wie alle Heos-Lautsprecher kann es nur ins Heimnetzwerk eingebunden zur grossen Show aufspielen.