Fazit
Fotografieren mit der Fujifilm GFX 50S ist einfach anders. Die «langsame» Kamera zwingt einen, bewusster zu fotografieren. Man hat plötzlich mehr Zeit, sich auf das Bild zu konzentrieren und die Komposition entspannter wahrzunehmen. Mir ging es jedenfalls so. Vielleicht nervt es am Anfang, doch dieses «slow down» wird schlussendlich zu besseren Bildern führen.
Man arbeitet wieder vermehrt mit dem Stativ oder sucht Abstützungs- oder Auflage-Möglichkeiten für die Kamera. Trotzdem ist dank kompakten Abmessungen, relativ geringem Gewicht und sehr gutem Handgriff auch ein freihändiges Arbeiten möglich.
Die Ähnlichkeit mit einer DSLR kann dort von Vorteil sein, wo man nicht unbedingt mit teurem Mittelformat-Equipment auffallen möchte. An die Ecken und Kanten der 50S gewöhnt man sich rasch und lernt, ihre Qualitäten als fotografisches Arbeitspferd sehr zu schätzen.
Die manuelle, «Old Style»-Bedienung mag zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig sein, wird aber durch zahlreiche Automatiken wieder relativiert. Die wichtigsten Einstellungen sind dank der Quick-Menü-Taste bequem und schnell abrufbar.
Für Filmemacher eignen sich andere Kameras besser. Die Videofunktion ist zwar dabei, aber eigentlich nicht notwendig. Oder wenn, dann gleich mit 4K/UHD-Auflösung.
Fotografieren mit Mittelformat macht süchtig. Man fühlt sich wieder als Künstler oder Handwerker. Die Hundebilder haben der Schulkollegin übrigens sehr gut gefallen. Vielleicht entschliesst sie sich doch noch für eigene Aufnahmen. Dann steht wohl wieder ein Besuch bei Fujifilm an.
Ich jedenfalls habe die Kamera nur schweren Herzens zurückgebracht. Nach einem Blick auf meinen Kontoauszug war es wohl das Beste.