Bildqualität, Wiedergabe und WiFi
Die Sony Alpha 7R III kann mit ihrem hochauflösenden, rückwärtig belichteten 42,4-Megapixel-Exmor-R-CMOS-Vollformatsensor sowohl bei Fotos wie auch bei Videoaufnahmen voll überzeugen. Die Bildqualität ist ausgezeichnet, der Dynamikumfang erstaunlich gross und der lichtempfindliche Sensor bringt auch bei ISO 6400 überzeugende Aufnahmen zustande. Hinzu kommt eine sehr gut arbeitende Rauschunterdrückung. Je nach Motiv sind auch Bilder mit ISO 12'800 akzeptabel. Sie zeigen zwar sichtbares Rauschen, was aber bei normaler Betrachtungsdistanz kaum auffällt.
Wer das Optimale aus dem Sensor herausholen möchte, fotografiert im 14-Bit-RAW-Format. Dies ist sogar bei geräuschlosen Serienbildern möglich. Damit erhält man den vollen Dynamikumfang des Sensors mit erweiterten Helligkeitsinformationen, die sonst bei JPEG-Aufnahmen verloren gehen oder «geclippt» werden. Für die Verarbeitung der RAW-Daten muss, genau wie für Pixel-Shift-Aufnahmen, auf eine externe Software wie etwa Sonys Imaging Edge zurückgegriffen werden. Die Alpha 7R III kann intern keine RAWs umwandeln.
Erstaunlich ist auch die flotte Serienaufnahme, da die Kamera dabei mit jeder Aufnahme 42 Megapixel auslesen und verarbeiten muss. Das sind 25 MB pro JPEG und gut 43 MB pro komprimiertes RAW. Dass die Alpha 7R III hier wie auch bei Videoaufnahmen einiges zu rechnen hat, merkt man am sehr warmen Kameragehäuse.
Sony warnt sogar von Symptomen einer Niedertemperaturverbrennung wie Rötung oder Blasenbildung, die auftreten können, wenn man über einen langen Zeitraum mit der Kamera in Berührung kommt. Das leidige Problem der Überhitzung scheint man im Griff zu haben. Die Alpha 7R III hat sich während unserer Aufnahmen deswegen nie abgeschaltet.
Bildkontrolle
Zur Überprüfung der Aufnahmen sind bei der Wiedergabe mehrere Info-Screens vorhanden. Die Foto-Parameter werden dabei übers Bild gelegt oder um ein verkleinertes Foto herum angezeigt.
Ein Bild kann durch Doppeltippen auf den Touchscreen während der Wiedergabe vergrössert angezeigt werden. Ein Vergrössern oder Verkleinern mit Daumen und Zeigefinger ist hingegen nicht möglich. Ohne Touchscreen muss erst die Lupen-Taste gedrückt und dann das Einstellrad gedreht werden. Wieso lässt sich nicht direkt per vorderes oder hinteres Drehrad vergrössern?
Gut finde ich hingegen, dass ich mit gleichem Zoomfaktor weitere Bilder betrachten kann. Die Ansicht wird auf den Teil des Bildes, auf den die Kamera während der Aufnahme fokussiert hat, eingezoomt.
Bilder können als Diaschau abgespielt, geschützt und bewertet werden. Sie lassen sich in der Kamera von einer Speicherkarte auf eine andere kopieren. Von aufgenommenen Videoszenen sind Standbilder als JPEG-Dateien speicherbar.
Den Vogel abgeschossen hat Sony jedoch bei der Filmwiedergabe. Da wird ganz gross das dreieckige Play-Symbol auf dem Touchscreen angezeigt, doch man kann so lange darauf drücken, bis einem der Finger bricht. Die Wiedergabe startet erst nach Druck auf das Einstellrad!
PlayMemories
Mit der Smartphone-Applikation «PlayMemories Mobile» können Bilder per Smartphone ferngesteuert aufgenommen oder auf der Kamera aufgezeichnete Bilder zum Smartphone übertragen werden. Die Datenübertragung wird über WLAN realisiert, die einfachste Verbindung bei Android-Modellen kann per NFC erfolgen. QR-Code und Direkteingabe des Passworts sind weitere Verbindungsmöglichkeiten.
Per Netzwerk lassen sich die aufgenommenen Bilder ab Kamera drahtlos auf den Computer oder einen FTP-Server übertragen oder auf einem netzwerktauglichen Fernsehgerät betrachten.
Unter dem ominösen Menüpunkt «StO.infoVerknEinst», man erinnert sich, kann PlayMemories Mobile benutzt werden, um Standortinformationen von einem Smartphone abzurufen und zusammen mit den aufgenommenen Bildern aufzuzeichnen. Dazu werden Smartphone und Alpha 7R III per Bluetooth verbunden.
Die Verbindung zwischen Kamera und Android-Handy war schnell hergestellt. Die WiFi-Kommunikation wurde hingegen bei jedem Menüaufruf auf dem Smartphone kurz unterbrochen und dann wieder synchronisiert. Foto- und Videoaufnahmen konnten zwar problemlos via Handy ausgelöst werden, doch sind es solche Kleinigkeiten, die einfach nerven.