Fazit
Die umfangreichen Einsatzmöglichkeiten der Panasonic Lumix GH6 lassen sich in diesem Testbericht nur unvollständig beschreiben. Besonders bei den Videoformaten sind unzählige Kombinationen möglich. Wer die Kamera kauft, tut gut daran, wenigstens einmal das gesamte Manual durchzusehen.
Professionelle Filmemacher wie auch engagierte Hobbyfilmer erhalten mit der GH6 ein exzellent ausgestattetes Werkzeug mit vielen professionellen Funktionen, die man auch in teureren Geräten vergeblich sucht. Allein die interne Aufnahmen mit Apple ProRes 422 HQ und 4K-Zeitlupen in 120p in einer Kamera dieser Grösse sind schon sensationell. Ebenso konnten der verbesserte Bildstabilisator, die Dynamikbereich-Anhebung und die optimierte Platzierung einzelner Tasten überzeugen.
Fotografen erhalten mit der GH6 zum ersten Mal überhaupt eine Micro-FourThirds-Kamera mit 25 Megapixel Auflösung. Dass damit sogar 100 Megapixel grosse HiRes-Fotos aus der Hand möglich sind, ist ein weiteres verblüffendes Feature. Dem gegenüber steht eine für Fotografen enttäuschende Autofokus-Serienbild-Leistung von mickrigen 8 Bildern pro Sekunde.
Weniger gefallen hat der nach wie vor nicht zuverlässige Autofokus beim Filmen. Eine Umstellung auf die Phasendetektionsmessung oder eine Kombination damit würde die GH6 wohl zum Überflieger für Filmemacher und Videoproduzenten machen.
Durch die vielen Funktionen wird zudem der Akku sehr gefordert. Ein oder zwei zusätzliche Packs sind deshalb fast schon zwingend. Die Funktionseinschränkungen bei bestimmten Videoaufnahme-, Speicherkarten- oder Akku-Kombinationen sollten durch Firmware-Updates zumindest reduziert werden, damit zeitraubende Ursachenforschung nicht mehr nötig ist.
Mit der Lumix GH6 hat Panasonic die Messlatte für Hybridkameras deutlich angehoben. Das Micro-FourThirds-Topmodell bringt zwar nicht in allen Disziplinen die perfekte Leistung, doch mit einer Kombination aus höherer Auflösung, professionellen Videofunktionen und gutem Handling in einem robusten Gehäuse wird es zum idealen Allround-Werkzeug bei Film- und Videoproduktionen. Dass die Kamera noch etwas bauchiger wurde, verzeiht man ihr gerne.
avguide.ch meint
Auf Youtube erklärten vor einiger Zeit selbsternannte Foto-Experten das Micro-FourThirds-Format für tot. Die neue Panasonic Lumix GH6 wie auch die Olympus OM-1 zeigen jedoch deutlich, wie quicklebendig es ist.
Inzwischen sind die Totengräber von damals zurückgekrebst und äussern sich sogar begeistert über die GH6. Das Spitzenmodell unter Panasonics MFT-Kameras überzeugt mit innovativen Foto- und Videofunktionen und erfüllt fast alle Erwartungen, die Filmemacher und Videoproduzenten an sie stellen. Bei einigen Ausstattungsmerkmalen konkurriert es sogar mit hochwertigen Filmkameras.
Die GH6 beweist, dass noch einiges in der Micro-FourThirds-Technik steckt. Wenn Panasonic wie gewohnt fleissig mit Firmware-Updates Kundenwünsche erfüllt, hat die Kamera das Zeug, bei filmenden Systemkameras wieder zum Standard zu werden.