TESTBERICHT
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Szenen, Effekte und Video

Der Ton lässt sich automatisch oder manuell aussteuern. Eine Buchse für ein externes Mikrofon ist vorhanden, ein Kopfhöreranschluss fehlt.Der Ton lässt sich automatisch oder manuell aussteuern. Eine Buchse für ein externes Mikrofon ist vorhanden, ein Kopfhöreranschluss fehlt.

Neben zwei automatischen Modi, im Handbuch „Schnappschuss“-Aufnahmen genannt, lässt sich die Belichtung bei der D5500 selbstverständlich auch halbautomatisch und manuell regeln. Es stehen zudem 16 Motivprogramme sowie zehn Spezialeffekte und das „Picture Control System“ zur Bildoptimierung bereit.

Neben den bekannte Motivprogrammen wie Portrait, Landschaft, Sport oder Strand gibt es auch „Herbstfarben“ und „Blüten“. Letzteres ist wohl eine Hommage an die japanische Kirschblüten-Kultur. Die Spezialeffekte wie „Tontrennung“, „Pop-Farben“, „Spielzeugkamera“ oder „Miniatur“ lassen sich beim Aufnehmen von Fotos und Filmen anwenden - einige auch im Nachhinein auf bereits gespeicherte Aufnahmen. Im Live-View-Modus sind für bestimmte Effekt noch weitergehende Einstellungen möglich. Man darf seinem Spieltrieb freien Lauf lassen.

In den halbautomatischen und manuellen Belichtungsmodi entscheidet der Fotograf mittels „Picture Control System“, wie stark die Bilder optimiert werden. Für Direktausdruck ab Kamera zum Beispiel die Option „brillant“, oder für Bilder, die später nachbearbeitet werden sollen, die Option „neutral“. Die „Picture Control“-Optionen darf man in Scharfzeichnung, Detailkontrast, Helligkeit, Farbsättigung und Farbton selber modifizieren und abspeichern.

Die HDR-Option kombiniert zwei Belichtungen zu einem einzigen Bild mit einem breiten Spektrum an Tonwerten. Die Stärke des Effekts lässt sich in verschiedenen Stufen anpassen. Die Einstellung „Active D-Lighting“ passt die Belichtung für einen optimalen Dynamikumfang bereits bei der Aufnahme an, während „D-Lighting“ die Schattenbereiche erst nachträglich bei gespeicherten Bildern aufhellt. Eine automatische Reihenaufnahme mit unterschiedlichen Werten gibt es für Belichtung, Weissabgleich und „Active D-Lighting“.

Die D5500 kann Videofilme im Full-HD-Format 1920 x 1080 Pixel mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde aufnehmen. Die Länge beträgt dabei in hoher Qualitätsstufe maximal 10 Minuten. Ebenfalls möglich sind Bildgrössen von 1280 x 720 und 640 x 424 Pixel. Empfohlen werden SD-Karten mit mindestens Geschwindigkeitsklasse 6. Die Aussteuerung der Videoaufnahmen erfolgt automatisch, der Benutzer kann bei Belichtung und ISO wenn gewünscht manuell eingreifen. Videoaufnahmen sind nur im Live-View-Modus möglich. Die automatische Fokussierung ist dementsprechend langsam.

Je nach Autofokus-Einstellung holt man die Schärfe mit dem Fotoauslöser für die Anfangseinstellung und danach immer wieder während des Filmens, oder man stellt auf permanenten Fokus, Portrait-AF oder Motivverfolgung. Das dabei entstehende, lästige Sirren nervt und zerstört jede Tonaufnahme über das eingebaute Mikrofon, vor allem in Innenräumen. Ist dabei auch noch ein Bildstabilisator aktiv, geht der Akku sehr schnell in die Knie. Das ist schade, denn die Videoqualität ist dank des grossen Sensors auch bei wenig Licht sehr gut und weist geringes Farbrauschen auf. Immerhin lässt sich ein externes Mikrofon anschliessen und manuell pegeln. Der dazu wünschenswerte Kopfhörerausgang zur Tonkontrolle wurde leider weggelassen.

Irgendwie kriegt man den Eindruck, dass Nikon die Videofunktion nur halbherzig einbaute, weil es die Mitbewerber auch tun. Sieht man im Handbuch unter „Filme aufnehmen“ nach, wird einem eher davon abgeraten. „Flimmern, Streifenbildung oder Darstellungsfehler sind möglicherweise auf dem Videofilm sichtbar“ steht da zu lesen. Und weiter: „Es können auch treppenförmige Konturen, Farbsäume, Moirémuster und helle Flecken auftreten.“

Die Wi-Fi-Umsetzung funktionierte mit der Nikon-App „Wireless Mobile Utility“ problemlos. Im Fernbedienungs-Modus wird das Live-Bild der Kamera auf dem Android Tablet gezeigt. Die Schärfe wird mit einem Tippen auf die gewünschte Stelle festgelegt und das Foto mit Druck auf das Kamerasymbol aufgenommen, in der Kamera gespeichert und dann aufs Tablet übertragen.

Ausser dem Selbstauslöser können über das Smartgerät keine weiteren Einstellungen wie Ändern der Verschlusszeit oder Wahl von Motivprogrammen vorgenommen werden. Im Kamera-Modus werden aufgenommene Fotos sofort ab Kamera oder später ab Speicherkarte aufs Tablet übertragen.