TESTBERICHT
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Der Traum vom schalltoten Gehäuse

Kurt Scheuch erklärt, wie ein Gehäuse schalltot gemacht und dann bestückt wirdKurt Scheuch erklärt, wie ein Gehäuse schalltot gemacht und dann bestückt wird

Doch bezüglich einer wichtigen Tatsache sind sich die Fachleute einig: Musizieren dürfen nur die Chassis, das Gehäuse darf keinen Mucks von sich geben!  Das heisst im Klartext, dass das Gehäuse im Idealfall absolut schalltot sein muss. Jede Vibration des Gehäuses produziert unerwünschten Schall, der nicht zur Aufnahme gehört. So ist es denn der absolute Blödsinn, ein Paar gute Chassis in einen Cello-Holz-Körper zu montieren und dann zu behaupten, man hätte hier einen "besonders musikalischen" Lautsprecher geschaffen. Wie mir ein Fachhändler vor Jahren berichtete, hätte er ein solches Unding an einer High-End-Ausstellung mal gesehen und gehört...

Doch ein Gehäuse annähernd schalltot zu machen, kostet viel Geld. Und der Aufwand, den Piega bei ihren in Belgien hergestellten Alugehäusen treibt, um ihnen das "Ringing" auszutreiben, ist gross. Da ist zunächst die nicht gerade zimperliche Wandstärke von 5 - 8 mm und dann die bei der Montage in Horgen innwendig in mehreren Lagen aufgebrachten Idikel-Dämmschicht. Und das ergibt dann zusammen mit den ebenfalls schwergewichtigen Zutaten wie Bässe etc. ein Gesamtgewicht von  46 kg pro Box.

Elegante Erscheinung

Die rückwärtige Form ist einer Laute nachempfunden. Die kontinuierlich sich verändernde Verrundung macht auch akustisch Sinn.Die rückwärtige Form ist einer Laute nachempfunden. Die kontinuierlich sich verändernde Verrundung macht auch akustisch Sinn.

Die einer Laute nachempfundene rückseitige Verrundung der 1,12 Meter hohen 90.2 sieht nicht nur sehr elegant aus, sie macht auch akustisch Sinn und verhindert durch ihre kontinuierliche Radiusveränderung nicht nur Vibrationen sondern auch stehende Wellen im Innern des Gehäuses.

Bestückt ist die 90.2 mit zwei speziellen MOM-(Magnetic Optimized Motor) Bass-Chassis, die in einem Bass-Reflexgehäuse mit einem speziellen Reflex-Kanal, welcher gegenüber einem konventionellen Rohr eine 2 dB höhere Effizienz und deutlich weniger Störgeräusche aufweist, arbeiten. Um ein perfektes Zusammenspiel mit dem koaxialen Bändchen zu ermöglichen, wurden die Membranen, der gesamte Antrieb und die Aufhängung auf beste Transient-Eigenschaften optimiert. Die sehr steife Membran wird eigens für Piega in sorgfältiger Handarbeit hergestellt.