TESTBERICHT
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Satter Sound

Der Z2 weiss auch klanglich zu gefallen: Satter und trotzdem fein aufgefächterter Sound. Da wird einem kein Klangbrei vorgesetzt.Der Z2 weiss auch klanglich zu gefallen: Satter und trotzdem fein aufgefächterter Sound. Da wird einem kein Klangbrei vorgesetzt.

Wie es dem Firmencredo entspricht, lies man bei Bowers & Wilikns nichts unversucht, dem Z2 einen gehörige Portion Klangkultur einzuverleiben.

Mit auf den Weg gab man ihm einen Digitalverstärker mit 2 x 20 Watt, der zwei Breitbandtreiber mit Glasfasermembran bearbeitet. Eine aufwendige Signalaufbereitung sorgt dafür, dass die Musikalität über den ganzen hörbaren Bereich nicht aus dem Ruder läuft, was bei der zierlichen Grösse und dem notgedrungenen Verzicht auf ein Mehrwegsystem nun wirklich keine Leichtigkeit ist.

Dank den technischen Finessen schafft es der Z2, einen ausserordentlich satten und transparenten Sound zu entwickeln. Gerade bei Pop-Musik präsentiert er sich mit einer erstaunlichen Durchsetzungsfähigkeit, die man eigentlich nur einem weit grösseren System zubilligen würde. Im Bassbereich geht der kleine Zeppelin sogar erstaunlich kräftig zu Werke und entwickelt richtig Rums. Bei den massiven Bässen aus Grace Jones' Private Life (Dubversion) wurde er bisweilen etwas gar übermütig, blieb aber immer schön kontrolliert. Ein gewisser Loudness-Faktor ist dem Z2 nicht abzusprechen. Dadurch klingt er schon bei kleinen Lautstärken erstaunlich präsent.

Auch anspruchsvollere Kost wie die Klavierimprovisationen aus Saints des Craig Taborn Trios oder der einfühlsamen, melancholischen Stimme von Youn Sun Nah in Lento meistert er souverän und sehr akkurat. Dass er das eine oder andere Detail mal verschluckt, muss man ihm verzeihen. Insgesamt ist die Tonalität sehr ausgewogen und im Alltag empfindet man den Z2 immer als angenehm und sehr sauber. Erst bei Partylautstärke wirkt er zunehmend angestrengt. Irgendwann sind bei so einem kleinen Lautsprecher bei aller Raffinesse dann mal die Grenzen erreicht. Auch in der Weiträumigkeit des Klangbilds muss man prinzipbedingt Abstriche machen. Da kann ein kompakter Airplay-Speaker im Solo-Auftritt ein konventionelles Stereo-Lautsprecherpaar nunmal nicht ersetzen.

Der grosse Pluspunkt des Z2 und klangliche Differenz zu vielen Konkurrenzprodukten ist die hohe Durchhörbarkeit des Klangbilds. Da nervt kein flacher, undifferenzierter Klangbrei. Ein Kontrabass ist tief, wird klar umrissen, dröhnt aber nicht und macht so Platz für eine saubere Mittenwiedergabe. Da bleibt selbst noch (akustischer) Raum für fein aufgelöste Schlagzeugbecken. Wie der Z2 die Männerstimme Nils Landgrens in Speak Low herausschälte und die Instrumentierung ohne Verdeckungseffekte richtig zuordnete, war beeindruckend und machte richtig Spass.

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