TESTBERICHT
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Tasten, Drehen oder Tippen

Einstellungssache: Die Nikon Z 8 lässt sich über viele Tasten, Rädchen oder den Touchscreen bedienen und personalisieren.Einstellungssache: Die Nikon Z 8 lässt sich über viele Tasten, Rädchen oder den Touchscreen bedienen und personalisieren.

Die betriebsbereite Nikon Z 8 wiegt zusammen mit dem Nikkor Z 24-120 mm, f/4 S rund 1600 Gramm. Dies ist nicht wenig und war für die meisten der Damen, die sie stemmten, etwas zu heavy.

Eine Canon EOS R5 mit dem RF 24-105 mm, f/4-Objektiv wiegt im Vergleich dazu rund 1450 Gramm. Das R5-Kameragehäuse ist jedoch um 20 mm niedriger.

Für mich hatte die Z 8 genau die richtigen Abmessungen. Sie lag horizontal oder vertikal immer sicher in der Hand und ich konnte mit meinen Fingern auf alle Rädchen und Tasten zugreifen. Selbst die beiden Funktionsknöpfe zwischen dem Griff und dem Bajonett können nach etwas Übung blind ertastet werden.

Die Nikon Z 8 lässt sich auch über den Touchscreen sehr einfach bedienen. Oft muss nicht einmal das Menü aufgerufen werden. Viele Anzeigen auf dem Display können während des Fotografierens oder Filmens direkt durch Antippen verändert werden.

Wie bereits bei den meisten Nikon-Z-Kameras kann man auch bei der Z 8 das gewünschte Motiv durch einen Fingertipp auf das Display scharfstellen und bei Bedarf sofort ein Foto machen, wenn man den Finger wieder entfernt. Man kann auch nur das AF-Feld auswählen, ohne zu fokussieren oder auszulösen.

Bei günstigeren Nikon-Kameras habe ich oft einige Tasten umprogrammiert und den Touchscreen häufig genutzt. Bei der Z 8 ist dies überhaupt nicht nötig. Es gibt separate Tasten, Rädchen und einen Joystick für alle wichtigen Funktionen. Sobald man sich ihre Position eingeprägt hat, muss man kaum noch den Blick vom Sucher nehmen.

Übrigens: Der Autofokus-Knopf an der linken Seite der Z 8 ist wirklich nur ein Knopf und kein zweiter Joystick, wie man aufgrund von Abbildungen meinen könnte.

Grundeinstellungen

Zentrale: Mit den Funktionstasten auf dem Betriebsartenwähler links und den beiden Einstellrädern hält man die Nikon Z 8 bequem unter Kontrolle.Zentrale: Mit den Funktionstasten auf dem Betriebsartenwähler links und den beiden Einstellrädern hält man die Nikon Z 8 bequem unter Kontrolle.

Die klassischen Kamera-Einstellungen P, A, S oder M wählt man durch Drücken der MODE-Taste links oben auf dem Gehäuse und Drehen des hinteren Einstellrads.

Die gewünschte Reihenaufnahme (Bracketing) wählt man auf die gleiche Weise über die BKT-Taste, die Einzel- oder Serienbildgeschwindigkeit über die Taste links davon und den Weissabgleich über die rechte Taste. Die einzelnen Werte können schnell und direkt über die vorderen und hinteren Einstellräder angepasst werden.

Die gleiche Logik gilt auch für die ISO-, Belichtungskorrektur- und Autofokus-Taste. Mit dem hinteren Einstellrad stellt man die Grundparameter ein und mit dem vorderen die Detailwerte. Über die ISO-Taste kann so bequem zwischen ISO-Automatik und einem festen Wert gewechselt werden.

Wenn man die Kamera lieber über den Touchscreen bedienen möchte, können wichtige Einstellungen am schnellsten über das i-Menü geändert werden, das nach Drücken der i-Taste angezeigt wird.

Für Draufdrücker: Das i-Menü der Nikon Z 8 zeigt auf dem Touchscreen auf einen Blick die wichtigsten Einstellungen.Für Draufdrücker: Das i-Menü der Nikon Z 8 zeigt auf dem Touchscreen auf einen Blick die wichtigsten Einstellungen.

Persönliche Anpassungen

Bei der Vielfalt an Einstellungsmöglichkeiten ist es sehr hilfreich, dass man häufig verwendete Konfigurationen speichern kann. Dafür stehen vier Benutzerspeicher («Shooting Menu Banks A, B, C, D») zur Verfügung. Diese können standardmässig über die Funktionstaste F1 vorne an der Kamera oder über das Menü ausgewählt werden.

Der Taste F2 wurde die Wahl des Bildverhältnisses zugewiesen und mit dem F3-Knopf links neben dem Sucher lassen sich die Bildprofile durchblättern. Diese von Nikon «Picture-Control-Konfigurationen» – welch ein umständlicher Ausdruck – genannten Bildstile beeinflussen die Farben- und Kontrastdarstellungen der JPEG-Aufnahmen.

Nikon Z 8 RAW-Bearbeitung 1: Direkt in der Kamera lassen sich viele Bildparameter nachträglich anpassen.
Nikon Z 8 RAW-Bearbeitung 1: Direkt in der Kamera lassen sich viele Bildparameter nachträglich anpassen.
Nikon Z 8 RAW-Bearbeitung 2: Hier wurde der Belichtungswert angehoben.
Nikon Z 8 RAW-Bearbeitung 2: Hier wurde der Belichtungswert angehoben.
Nikon Z 8 RAW-Bearbeitung 3: Nikons NX-Studio-Software, rechts die unterschiedlichen «Picture-Control-Konfigurationen».
Nikon Z 8 RAW-Bearbeitung 3: Nikons NX-Studio-Software, rechts die unterschiedlichen «Picture-Control-Konfigurationen».

Neben acht Grundprofilen wie «Neutral», «Landschaft», «Porträt» oder «Brillant» gibt es zusätzlich 20 kreative Stile. Sie alle lassen sich direkt in der Kamera modifizieren und dem persönlichen Geschmack anpassen. Oder man erstellt gleich komplett neue «Picture-Control-Konfigurationen».

Die Bildprofile werden nur in den JPEG-Dateien gespeichert. Wer zusätzlich RAW-Aufnahmen erstellt, kann diese im Nachhinein direkt in der Kamera oder in der «NX Studio»-Software von Nikon bearbeiten und unter anderem auch die Bildprofile wieder ändern. Gespeichert wird danach ein neues JPEG-Bild, die RAW-Datei bleibt unangetastet.

Umbelegung: Benutzerdefiniertes Anpassen der Tasten im Fotomodus.Umbelegung: Benutzerdefiniertes Anpassen der Tasten im Fotomodus.

Neben den Funktionstasten lassen sich auch weitere Bedienungselemente individuell anpassen, auch getrennt nach Foto- und Videofunktionen. Selbst die Anzeigen des «i»-Menüs sind auf die eigenen Bedürfnisse einstellbar.

Wem dies noch nicht reicht, speichert seine ständig gebrauchten Positionen im Menüpunkt «Mein Menü» zusammengefasst ab. So kann man sehr rasch darauf zugreifen, ohne sich erst durch das umfangreiche Menüsystem zu hangeln.

Schneller Zugriff: Unter «Mein Menü» sind häufig gebrauchte Menü-Positionen gesammelt an einem Ort gespeichert.Schneller Zugriff: Unter «Mein Menü» sind häufig gebrauchte Menü-Positionen gesammelt an einem Ort gespeichert.

Wie schon bei der Nikon Z 9 ist auch das Menü der Z 8 mit sieben Hauptmenüs und darin weitere sieben Individualfunktionen-Untermenüs sehr weit verzweigt. Manche Funktionen sind unter verschiedenen Registern zu finden.

So gibt es ein eigenes Videoaufnahmemenü, aber die Feineinstellungen fürs Filmen wie etwa AF-Geschwindigkeit und AF-Tracking-Empfindlichkeit findet man unter den allgemeinen «Individualfunktionen» im untersten Abschnitt unter Video, Buchstabe «g», Reiter «g6» und «g7».

Zudem werden die aktuellen Menüpositionen beim Umschalten von Foto auf Video oder umgekehrt nicht getrennt gespeichert. Wenn ich im Fotomodus das Hauptmenü «Fotoaufnahme» aufrufe und dort als Beispiel die «Optionen der AF-Motivwahrnehmung» auf «Tiere» stelle, damit fotografiere, dann die Z 8 in den Videomodus umschalte und im «Videoaufnahme»-Hauptmenü den zuvor eingestellten «Video-Dateityp» ändern möchte, wird mir nach wie vor das «Tiere»-Menü im «Fotoaufnahme»-Hauptmenü angezeigt.

Tief verzweigt: Das Menüsystem der Nikon Z 8 ist umfangreich. Neben den sieben Hauptregistern gibt es weitere sieben Unterregister bei den «Individualfunktionen».Tief verzweigt: Das Menüsystem der Nikon Z 8 ist umfangreich. Neben den sieben Hauptregistern gibt es weitere sieben Unterregister bei den «Individualfunktionen».