TESTBERICHT
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Grundeinstellung und Vinyl-Emulator

Hörsituation mit PSI-Aktivmonitoren (analog) und Quad-Elektrostaten mit Bass-Erweiterung.Hörsituation mit PSI-Aktivmonitoren (analog) und Quad-Elektrostaten mit Bass-Erweiterung.

Die Grundeinstellungen auf der App sind umfassend. Man passt die Grundlautstärke der HiFi-Kette an: o dB, -10 dB, -20 dB und -30 dB können gewählt werden. So auch die variable Lautstärke (mit der IR-Fernbedienung und am Gerät selbst). Dazu kann die Balance eingestellt werden. Das Signal kann zudem invertiert werden. Firmware-Updates findet man ebenfalls im Menü der Grundeinstellungen. Wie bei allen Menüs lassen sich die Einstellungen als Preset oder als «Snapshot» ablegen. Für das Tüfteln eignen sich die Snapshots. Einstellungen, die man später oft braucht, speichert man als Presets.

Vinyl-Emulator (verfügbar)

Seit ich Herr Weiss kenne, befasst er sich mit dem «Mysterium» des besonderen Klangs von Vinylschallplatten. Das ist bewundernswert, weil es für seine Neugier spricht und nicht etwa für die verbreitete, schon fast dogmatische Ablehnung eines rationalen Zugangs zu diesem Thema. Im Endeffekt münden die Anstrengungen in ein Menü beim DAC501, genannt Vinyl-Emulator, welches dem Musikhörer erlaubt, digitale Aufnahmen klanglich so zu verändern, dass sie eher nach Schallplatte klingen.

Das DSP verändert den Klang mit einer Simulation der typischen, dynamischen Verzerrungseigenschaften von Tonabnehmern. Diese führen zu klanglichen Eigenheiten oder Verfärbungen, die wir als angenehm empfinden. Mit dem Vinyl-Emulator kann man auch ein typisches Übersprechen von z. B. 30 dB (links nach rechts und umgekehrt) von Tonabnehmern simulieren. Das Übersprechen existiert bei der digitalen Wiedergabe üblicherweise nicht.

Dies ist nicht zu verwechseln mit dem gewollten Crosstalk (Übersprechen) bei Stereoaufnahmen für die Lautsprecherwiedergabe, ohne den die dort gewünschte Phantom-Schallquelle nicht zu erzeugen wäre (darüber mehr in Kürze).

Auch wird vom Vinyl-Emulator ein ganz leises, kaum wahrnehmbares Rauschen erzeugt. Ebenfalls wahrnehmbar war eine typische Verengung der Stereobasis, wie sie bei Musik aus Schallplattenrillen systembedingt vorhanden ist.

Tatsächlich funktioniert diese Verengung. Sie lässt sich mit variabler Einstellung auf der App bis ins Extrem ausloten. Ich höre oft Vinyl, mir machte diese Funktion wirklich Spass. Verblüffend ist vor allem, dass man so etwas überhaupt machen kann – und damit den «Zauber» der Vinyl-Magie etwas «entzaubert». Zumindest teilweise, vielleicht zu 70 bis 80 %.

Viele Vinylhörer werden damit nichts anfangen können. Wer will schon sein Lieblingsthema entzaubern und ganz ohne die haptischen und rituellen Werte der echten Schallplatte Musik hören. Wer aber progressiv eingestellt ist, der dürfte am Vinyl-Emulator seine helle Freude haben und manchmal ein wenig schmunzeln – gerade wie der Erfinder neben mir ...