TESTBERICHT
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Wo ist das Programm-Wahlrad?

Die klassische Bedienung über mechanische Wahlräder und Blendenring ist für viele erst ungewöhnlich, aber nach kurzer Zeit sehr effizient.Die klassische Bedienung über mechanische Wahlräder und Blendenring ist für viele erst ungewöhnlich, aber nach kurzer Zeit sehr effizient.

Ich gebe es zu. Der erste Kontakt mit der neuen X-T2 fiel nicht gerade vielversprechend aus. Bislang konnte ich noch jede Kamera nach kurzer Zeit mehr oder weniger intuitiv bedienen, trotz unterschiedlichen Bedienungsphilosophien. Bei der neuen Fujifilm musste ich erstmals das Handbuch für die ersten Schritte zu Hilfe nehmen.

Klar, wer bereits eine Kamera aus der X-T- oder X-Pro-Serie besitzt, wird auch mit der X-T2 gleich loslegen können. Doch Foto-Einsteiger oder -Umsteiger von anderen Systemen müssen sich erst mit dem etwas anderen Konzept anfreunden.

Den On/Off-Schalter unterhalb des Auslöseknopfes habe ich noch problemlos gefunden. Doch wo ist jetzt das Programmwahlrad mit P, S, A und M? Gibt es nicht. Und eine «grüne» Taste für die Doofen? Oder wenigstens die «Esels-Taste», also die intelligente Automatik, meistens mit «i.A.» bezeichnet? Nichts, keine Spur von alldem.

Ich finde auch keine Symbole für Porträts, Landschaften oder Sport. Nicht mal das «Blüemli» für Makroaufnahmen isch ume. Die X-T2 möchte also ganz klassisch bedient werden. Dazu stehen fünf mechanische Wählräder auf der Kameraoberseite, je ein Einstellrad auf der Vorder- und Rückseite und sechs frei belegbare Funktionstasten zur Verfügung.

Der Fotograf kann damit die Einstellungen direkt ändern, ohne das Auge vom Sucher nehmen zu müssen. Auch die Menü-Navigation lässt sich so ausführen, denn die X-T2 hat einen wirklich guten OLED-Sucher mit 2,36 Millionen Bildpunkten eingebaut. Damit kann auch gleich das eben geschossene Foto betrachtet werden, ohne die Kamera von der Nase zu nehmen und aufs Display zu schauen.

Weiterer Vorteil: Die Fotos lassen sich auch unter strahlender Sonne sicher im Sucher beurteilen. Wer dies schon mal auf einem Display versucht hat, wird diese Möglichkeit sehr zu schätzen wissen. Der Sucher ist zudem etwas heller geworden als beim Vorgängermodell. Das zahlt sich vor allem beim Fotografieren bei wenig Licht aus.

Apropos Display: Darüber streichle ich mal ganz liebevoll. Keine Reaktion. Das bedeutet, es gibt keinen Touchscreen. Menüauswahlen erfolgen ausschliesslich über Tasten und Wahlräder. Zufällig drücke ich oberhalb der Menü-Taste auf einen kleinen Knubbel und kann damit gleich den Fokusbereich am Bildschirm herumschieben. Ein Dreh am vorderen oder hinteren Rädchen, und der Bereich lässt sich vergrössern oder verkleinern. Einfach und genial und eine Neuerung gegenüber dem Vorgänger X-T1.

Durch den hellen OLED-Sucher ist die sichere Beurteilung von Fotos auch unter strahlender Sonne kein Problem.Durch den hellen OLED-Sucher ist die sichere Beurteilung von Fotos auch unter strahlender Sonne kein Problem.

Inzwischen habe ich die «ersten Schritte» im Handbuch gelesen. Es gibt keine allgemeine Automatik. Am nächsten kommt die Programmautomatik, eben der Modus P. Logischerweise stehen dann auch die Modi S, A und M zur Auswahl.

In den P Modus gelangt man, indem das Belichtungsrad auf der Kameraoberseite und der Blendenring am Objektiv auf A gedreht werden. Nun erscheint ein P im Display und man kann wie gewohnt weitere Zeit-Blenden-Kombinationen, die die gleiche Belichtung bewirken, per Drehrad auswählen (Programm-Shift).

Durch die entsprechenden Einstellungen an Blendenring und Belichtungsrad werden so auch die übrigen Modi erreicht. Belichtungskorrekturen gelingen über das separate Einstellrad, «mechanisch» umfasst der Korrekturbetrag +/- drei Lichtwerte.

Steht das Rad auf C (für benutzerdefiniert), lässt sich die Belichtungskorrektur mittels Drehrädchen auf Werte zwischen –5 und +5 LW in 1/3-Lichtwertschritten erweitern. Auch die Verschlusszeit wählt man «mechanisch» vor und bestimmt per Drehrad elektronisch die Zwischenwerte.

Steht das ISO-Drehrad auf Position A (Auto), ist eine von drei selbst bestimmbaren ISO-Limiten aktiv und passt die Werte automatisch den Aufnahmebedingungen an. Manuell dürfen Werte zwischen 200 bis 12'800 ISO gewählt werden. Für Spezialfälle stehen noch 25'600 oder 51'200 (high) und 100 (low) bereit.