Optimale Aufstellung der Lautsprecher
Im Hörtest standen die Speakers auf kurzen Ständern von 20 cm Höhe ab der Tischfläche und waren im Nahfeld präzise symmetrisch in einem exakten Stereodreieck auf mich ausgerichtet. Das kann man durchaus in einer Office-Hörsituation so machen: Es bringt sehr gute Resultate, weil der Direktschall durch die kurze Distanz stark überwiegt und Indirektschall weniger ins Gewicht fällt. Die Punktschallquelle des Coaxialtriebers begünstigt eine Nahfeld-Aufstellung durchaus.
Bei der Platzierung in einem Bücherregal entfernt man sich in der Regel von der reinen Lehre und es wird sowohl praktischer als auch kompromissbehafteter. Nichtsdestotrotz lassen sich gute Resultate erzielen, wenn man einen sinnvollen Abstand der Lautsprecher wählt, eine vernünftige Höhe ab Boden, wenn man sie bündig zur Vorderkante des Regals stellt und dafür sorgt, dass die Seitenwand des Lautsprechers die Regalwand nicht berührt. Die SB-C600 von Technics sind wirklich sehr vibrationsarm, aber es bringt trotzdem viel, wenn Sie den jeweiligen Regalboden nur mit ihren Gummifüssen berühren.
Auf dem Sideboard stehen die Lautsprecher vermutlich am häufigsten. Auch hier sollte man dem Prinzip Stereodreieck eine Chance geben und die Lautsprecher akustisch frei erstrahlen lassen.
Höreindrücke
Die SB-C600-Kompaktlautsprecher sind prädestiniert für den Betrieb mit dem SA-C600-Receiver, der dank Space Tune optimale Entzerrungen für verschiedene Aufstellungen der Lautsprecher wie wandnah usw. zur Verfügung stellt. Ich habe die Kompaktlautsprecher SB-C600 mit dem SA-C600 gehört, aber auch mit einem eher schmalbrüstigen Röhrenverstärker, einem wahren Leistungs-Leichtgewicht.
Die SB-C600 klingen fast vollständig neutral ohne beschreibbaren Klangcharakter, sehr transparent und differenziert, ohne Auffälligkeiten wie Verfärbungen oder gar Verzerrungen (eigentlich dasselbe, nur krasser). Sie geben die Aufnahmen in jeder Dimension ausgezeichnet wieder und verblüffen dazu mit einem Tiefbass, den ich bei einem passiven Kompaktlautsprecher dieser Grösse nicht erwartet hätte. Diese trockene und ruhige Exaktheit im Low Bass kenne ich sonst nur von guten, kompakten Aktivlautsprechern.
Die räumliche Darstellung war im Nahfeld ausgesprochen holografisch, was auf ein sehr exaktes Zeit/Phasenverhalten schliessen lässt. Bei anderen Aufstellungen wie Regal oder Sideboard kann die Räumlichkeit verwischen, wenn der indirekte Schall überhandnimmt. Es hielt sich aber auf dem Sideboard derart in Grenzen, dass die meisten Anwender vermutlich immer noch nahe am paradiesischen Hörerlebnis sind.
Musikalisch? Die SB-C600 klingen musikalisch, weil sie die Musik, mit der sie gefüttert werden, wirklich so musikalisch wiedergeben, wie sie ist. Angenehm empfundene Klangfärbungen, die uns liegen, die wir mögen, kommen nach meiner Erfahrung nicht von diesen Lautsprechern, sondern haben ihre Ursache irgendwo zwischen Aufnahme und Endverstärkung. Genau dort gehören sie auch hin, wenn Sie mich fragen.
Fazit
Abgesehen davon, dass es den SB-C600 wirklich nur in Schwarz gibt – Henry Ford lässt grüssen – ist diesem kompakten «Regallautsprecher» ein sehr gutes Zeugnis auszustellen. Dies sowohl in klanglicher Hinsicht als auch punkto Verarbeitungsqualität und Durchdachtheit der Entwicklung. Der SB-C600 sieht zwar anderen Lautsprechern dieser Klasse ein wenig ähnlich, aber er ist doch ganz aussergewöhnlich.
Wir empfehlen auch die Lektüre des Testberichts des Receivers SA-C600 von Technics unten.