Hörtest
Ich beginne mit Judas Priests legendärem Song «Breaking the Law», weil ich mir gerade mal wieder in einer 80er-Metalphase befinde. Der Drumsound haut einem auf Anhieb von den Füssen. Die räumliche Zeichnung ist hervorragend und sehr detailliert. Man hört förmlich den Raum und wie der Klang widerhallt. Es klingt fast so, als ob der Song in einem grossen warmen Raum aufgenommen wurde. Und genau das wurde er auch. Die Aufnahme fand im Tittenhurst Park statt, dem ehemaligen Haus von George Harrison. Wie Produzent Tom Allom in einem Interview verrät, kamen Neumann U87 zum Einsatz, die in einer Halle über dem Schlagzeug angebracht wurden. Die Vocals schneiden klar durch den Mix und es entsteht ein ausgeglichenes Klangbild mit satten Basstönen und brillanten Höhen.
Ich dreh mal das Volumen ganz auf. Allzu viel Schaden kann man nicht anrichten. Aber auf die Dauer wäre das schon etwas «heavy» für meine Ohren. Die Klangmodi machen bei grosser Lautstärke wenig für mich, aber über den Benutzer-Modus kann ich den Klang fein abstimmen.

Lassen wir es deutlich ruhiger zugehen mit der «Dolly Suite» vom französischen Komponisten Gabriel Fauré. Das Werk wurde für Klavier zu vier Händen geschrieben. Auch bei diesem Stück fallen einem der warme Raum auf mit einem zarten, alles umhüllenden Hall. Die Transienten der Klaviertöne sind sehr deutlich zu hören und die eingängige Melodie wirkt beruhigend und sanft mit einer herrlichen Klangfarbe.
Bleiben wir bei Gabriel Fauré und hören das entzückende Stück «La Sicilienne», das für Molières Komödie «Der Bürger als Edelmann» geschrieben wurde. Neben dem melancholischen Klavier kommt ein Violoncello auf die Bühne. Nebst sehr klaren Höhen kommen Mittelfrequenzen mit viel Druck daher. Das geht unter die Haut und macht richtig Spass. Es ist beinahe so, als ob man sich selbst in einer Konzerthalle mit viel Holzverkleidung befindet. Und das, obwohl direkt neben mir ein Heizlüfter vor sich hinbrummt. Das ist möglich dank aktiven Noise Cancelling.
Entgegen meinen gewissen In-Ear-Vorurteilen bin ich wirklich beeindruckt von der akkuraten und filigranen Klangentfaltung der Technics EAH-AZ100 im Mittel- und Hochtonbereich. Die Bässe klingen satt und rollen schön konturiert. Wer mehr Druck und Charakter in den Tieftönen möchte, muss zu Over-Ear-Kopfhörern greifen.
Fazit
Die Technics EAH-AZ100 überzeugen in jeder Hinsicht mit herausragender Klangqualität und intuitiver Bedienung. Die räumliche Darstellung ist exzellent, und meine geschulten Musikerohren erfreuten sich an der präzisen Wiedergabe von Studioeffekten wie Delay und Hall. Die Höhen sind fein nuanciert und kristallklar, während sich der Klang über sämtliche Genres hinweg angenehm ausgewogen und bemerkenswert sauber präsentiert. Musikhören mit den AZ-100 macht richtig Laune
Habe ich die Musik neu entdeckt, wie die Verpackung suggeriert? Vielleicht nicht ganz, aber ich wurde Zeuge von KI-gesteuerter Innovation mit einer sehr variablen Geräuschunterdrückung, gepaart mit einem hervorragenden Sound. Die neuen Technics-Earbuds sind nicht nur exquisite Begleiter für den Alltag, sondern auch eine Hommage an die japanische Ingenieurskunst.