TESTBERICHT
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Empfehlenswert: Der optionale Zusatzgriff von SmallRig wird unten an die Z f geschraubt und gibt der rechten Hand sicheren Halt.Empfehlenswert: Der optionale Zusatzgriff von SmallRig wird unten an die Z f geschraubt und gibt der rechten Hand sicheren Halt.

Farbenfroh

Neben dem komplett schwarzen Standardmodell gibt es die Z f in weiteren sechs eleganten Farben. Damit kann die Kamera dem persönlichen Stil angepasst werden. Die farbigen Modelle sind bei Nikon direkt erhältlich und umfassen Indigoblau, Moosgrün, Sepiabraun, Abendrot (Orange), Bordeauxrot und Steingrau.

Mehrheitlich gedämpft: Neben einem hellen Orange stehen vor allem gedeckte Farbtöne bei der Nikon Z f zur Auswahl.Mehrheitlich gedämpft: Neben einem hellen Orange stehen vor allem gedeckte Farbtöne bei der Nikon Z f zur Auswahl.

Premieren en masse

Von aussen sieht die Z f auf den ersten Blick ziemlich harmlos aus. Doch in ihrem Innern verbergen sich zahlreiche, zum Teil einzigartige Neuheiten. So lässt sich erstmals bei einer spiegellosen Nikon FX-Kamera das Display zur Seite ausschwenken und nach vorne drehen. Damit werden nun auch im Vollformat Selfie-Fans, Vlogger und Youtuber von Nikon zufriedengestellt.

Weiter geht es bei den Speicherkarten. Die Kamera besitzt zwei Kartenfächer, eines für SD-Karten und das andere für die winzigen MicroSD-Karten. Das gab es noch bei keiner anderen digitalen Kamera. Für die Handhabung dieser Winzlinge im Kartenfach braucht es lange Fingernägel.

Ebenfalls einzigartig ist die eigene Schalterstellung für Schwarzweiss-Aufnahmen am Umschalter für Foto- und Videobetrieb.

Die Nikon Z f bietet zudem weltweit als erste Kamera einen Fokusmessfeld-VR («Vibration Reduction») zur Unterdrückung der Unschärfe rund um das Fokusmessfeld. Es wird damit nicht einfach die ganze Bildfläche stabilisiert, sondern der Bereich rund um den Schärfepunkt besonders berücksichtigt.

Diese «Vibration Reduction» funktioniert sehr gut. Beim Testen hatte ich den Eindruck, dass der Stabilisator irgendwie «kräftiger» zupackt als von anderen Kameras gewohnt.


Pixelverschmelzung

Als erste Nikon-Systemkamera kann die Z f Bilder mit Pixelverlagerung aufnehmen. Dabei wird automatisch eine wählbare Anzahl von NEF-(RAW-)Fotos gemacht, wobei die Kamera den Bildsensor für jedes Foto minimal verschiebt (Pixel-Shift). Die Fotos lassen sich mit der Nikon-Software NX Studio überlagern, um daraus hochaufgelöste Bilder in verschiedenen Varianten zu erstellen. So gibt es einen 96-Megapixel-Modus ohne Farbinterpolation oder mit besonders geringem Rauschen. Ein Überlagern der Fotos direkt in der Kamera ist nicht möglich.

Die Pixelverlagerung bringt jedoch nur bei absolut ruhigen Motiven ein akzeptables Resultat. Die Z f kennt keine Bewegungskompensation, und so zeigten meine Landschaftsaufnahmen ab Stativ überall dort, wo sich Blätter, Menschen oder Fahrzeuge bewegten, überlagerte Störungen in Form von bunten Punkten oder kurzen, farbigen Strichen. Für Sachaufnahmen im Studio eignet sich die Pixelverlagerung hingegen sehr gut.

Pixelverlagerung: Die Nikon Z f nimmt bis zu 32 minimal verschobene Bilder im RAW-Format auf, die sich in der NX-Studio-Software zu 96 Megapixel grossen Fotos verschmelzen lassen.Pixelverlagerung: Die Nikon Z f nimmt bis zu 32 minimal verschobene Bilder im RAW-Format auf, die sich in der NX-Studio-Software zu 96 Megapixel grossen Fotos verschmelzen lassen.

Weiter geht es mit den Neuheiten: Die Z f ist die erste Nikon-Kamera, die Videoaufnahmen mit Blendenautomatik unterstützt. In diesem Modus wählt man die Belichtungszeit, und die Kamera stellt die Blende ein.

Als erste Kamera der Z-Serie unterstützt die Z f auch eine Touch-Funktionsbelegung und deren Aufruf für die Anpassung der Kameraeinstellungen, ohne das Auge vom Sucher nehmen zu müssen. So kann man zum Beispiel per Daumen das AF-Feld auf dem Display verschieben, während man gleichzeitig durch den Sucher schaut.

Und schliesslich, ebenfalls erstmals in einer Nikon-Kamera, funktioniert die Motiv-Erkennung auch beim manuellen Scharfstellen (MF). Damit gelingt die Fokussierung mit alten MF-Nikkoren und anderen Objektiven, mit denen man nur manuell fokussieren kann, schneller und genauer.

Wird eine Touch-Funktion zugewiesen, lässt sich die aktive Fläche auf dem Display bestimmen, getrennt nach horizontaler oder vertikaler Ausrichtung der Kamera.Wird eine Touch-Funktion zugewiesen, lässt sich die aktive Fläche auf dem Display bestimmen, getrennt nach horizontaler oder vertikaler Ausrichtung der Kamera.

Anschlüsse und Lieferumfang

Hinter dem Nikon-Schriftzug befindet sich bei der Z f der elektronische Sucher im Pentaprisma-Design. Einen eingebauten, hochklappbaren Blitz wie etwa bei der Nikon Z 50 gibt es hier jedoch nicht. Ein Blitzschuh-Adapter ist natürlich vorhanden.

Die Anschlüsse zur Aussenwelt befinden sich alle an der linken Kameraseite. Meiner Meinung nach in falscher Reihenfolge. So ist zuoberst eine USB-C-Buchse, dann folgt der Kopfhörereingang, darunter der Micro-HDMI-Anschluss und zuunterst der Mikrofoneingang.

Aus lauter Gewohnheit steckte ich das externe Mikrofon zuerst in die Kopfhörerbuchse und wunderte mich, dass ich keine Tonanzeige erhielt. Immerhin gibt es einen Kopfhöreranschluss, dieser fehlte noch bei der Nikon Z fc.

Positionen beachten: Die Anschlüsse der Nikon Z f sind etwas ungewöhnlich angeordnet.Positionen beachten: Die Anschlüsse der Nikon Z f sind etwas ungewöhnlich angeordnet.

Kabellos kommuniziert die Z f über WiFi (IEEE 802.11b/g/n/a/ac) sowie Bluetooth 5.0. Die SnapBridge-App verbindet Kamera und Mobilgerät, das eingebaute WLAN den Computer oder den FTP-Server. Bilder lassen sich direkt nach der Aufnahme automatisch hochladen.

Mit der NX-Tether-Software lässt sich die Kamera von einem Computer aus steuern. Und schliesslich können auch mehrere andere Kameras synchron ausgelöst werden.

Ein gedrucktes 70-seitiges Kompakthandbuch wird erfreulicherweise mitgeliefert. Wer alle Funktionen und die zahlreichen Menüeinstellungen der Kamera erkunden möchte, muss sich die Referenzanleitung in Nikons Downloadcenter besorgen. Dort lässt sich die umfangreiche, über 900 Seiten starke Referenzanleitung herunterladen.

Eine weitere Premiere gibt es beim Lieferumfang der Kamera. Erstmals bei Nikon werden kein Akkuladegerät und auch kein Netzadapter mitgeliefert. Es liegt nur ein USB-C-Kabel bei. Wer den Akku seiner frisch erworbenen Z f laden möchte, sollte bereits ein USB-C-Ladegerät besitzen oder gleich eines beim Kauf mitbestellen.

Nostalgie mit Motiverkennung

Mechanik pur: Einstellräder aus Messing für ISO, Zeit und Belichtungskorrektur erlauben die Bedienung der Nikon Z f nach alter Väter Sitte.Mechanik pur: Einstellräder aus Messing für ISO, Zeit und Belichtungskorrektur erlauben die Bedienung der Nikon Z f nach alter Väter Sitte.

Wer die Nikon Z f in die Hände nimmt, spürt gleich die robuste Bauweise und die wertige Verarbeitung des Gehäuses. Die Kamera ist kein Leichtgewicht und die meisten mechanischen Schalter benötigen einigen Kraftaufwand beim Betätigen. Vor allem der Ein/Ausschalter zeigt ziemlichen Widerstand, und für die kleinen Hebelchen der Betriebs- und Aufnahmemodus-Schalter braucht man spitze Finger.

Die Einstellräder für ISO-Empfindlichkeit und Belichtungszeit rasten bei Drehen ein und werden in Position «C», bzw. in «1/3 STEP» automatisch blockiert. Erst ein Druck auf die Entriegelungstaste gibt sie von dort wieder frei.

Die Einstellräder sind aus massivem Messing gefertigt und ihre Beschriftungen vertieft eingesetzt. Damit sollen sie auch nach längerer Benutzungszeit noch lesbar sein, wenn sich die Oberfläche bereits mit der typischen Patina überzogen hat. Nostalgie pur.

Rad, Rädchen oder Touchscreen

Das linke Einstellrad auf der Kameraoberseite bestimmt den ISO-Wert, rechts wählt man die Belichtungszeit und die Belichtungskorrektur. Die Blende wird über das vordere Einstellrädchen bestimmt und in einem kleinen Display unter dem Ein/Ausschalter angezeigt. Man kann auch den Einstellring am Objektiv mit der Blendensteuerung belegen.

So bedient man die Z f rein mechanisch und hat durch Blick von oben auf die Kamera alle wichtigen Werte im Blick. Einige Besonderheiten gibt es dabei zu beachten: Die Belichtungszeit kann mechanisch nur in ganzen Schritten eingestellt werden. Erst in Position «1/3 STEP» lassen sich auch Zwischenwerte über das vordere oder hintere Einstellrädchen bestimmen.

Eine weitere Besonderheit, die für Verwirrung sorgen kann, ist die ISO-Logik der Z f. Über das Einstellrad sind Werte von ISO 100 bis 64'000 mechanisch wählbar. Steht das Rad auf «C», kann der Wert im Foto- oder Video-ISO-Menü, per Touch-Bedienung oder im i-Menü verändert werden. Wird im ISO-Menü die ISO-Automatik gewählt, hat das Drehrad keine Funktion mehr. Es wird nicht wie bei anderen Retro-Kameramarken (z. B. Fujifilm) zurück in den manuellen «mechanischen» ISO-Modus gewechselt, wenn das Rad gedreht wird.

Die ISO-Automatik lässt sich nur im Kamera-Menü ein- und ausschalten. Um schneller wechseln zu können, habe ich die ISO-Empfindlichkeit auf die vordere Funktionstaste der Z f gelegt. Beim Drücken dieser Taste konnte ich nun mit dem vorderen Einstellrad die ISO-Auto ein- oder ausschalten und mit dem hinteren Rad den ISO-Wert verändern. Dies jedoch nur, wenn das ISO-Rad auf «C» stand.

Das ISO-Rad irritiert auch beim Videofilmen im HLG- oder N-Log-Modus. Hier ist die Mindest-ISO auf 400, bzw. 800 fixiert. Dreht man das Rad unter diesen Werten, geschieht nichts, erst darüber erhöhen sich dann die ISO-Werte.

Grössenvergleich: Links die Profibolide Nikon Z 9, in der Mitte die neue Z 8 und rechts die digitale Spiegelreflexkamera Nikon D850.Grössenvergleich: Links die Profibolide Nikon Z 9, in der Mitte die neue Z 8 und rechts die digitale Spiegelreflexkamera Nikon D850.

Ist grün Retro?

Hardcore-Nostalgiker werden über den Wahlhebel ganz links oben auf der Kamera die Nase rümpfen. Steht dort doch tatsächlich eine PASM-Auswahl zur Verfügung, schlimmer noch, sogar eine grüne Auto-Funktion ist vorhanden. Eine Retrokamera braucht so etwas doch nicht!

Die mechanischen Einstellräder und die Blendensteuerung der Z f haben jedoch keine Auto-Positionen, um damit in Zeit- oder Blendenautomatik zu fotografieren. Somit ist man auf die PASM-Auswahl angewiesen. Und Fotoeinsteigerinnen und -einsteiger dürften in der grünen Position mit der Z f am schnellsten zu guten Ergebnissen kommen, nicht nur bei Schnappschüssen.

Und um die Nostalgiker zu beruhigen: Es gibt keine Motivprogramme wie «Sport», «Feuerwerk» «Essen» oder «Baby». Mit den «Pictures Profiles» darf man jedoch seine Motive in Farbtönen und Helligkeitswerten optimieren. Hier stehen neu auch drei Abstufungen für monochrome Bilder zur Verfügung.

Diese werde automatisch ausgewählt, wenn der Foto/Video-Umschalter in die dritte Position «B&W» für schwarzweisse Aufnahmen gedreht wird. Dieser Schalter verleitet dazu, öfters schnell mal einige Schwarzweiss-Fotos zu schiessen und sorgt für so manche Aha-Erlebnisse. Man sieht die Motive gleich in einem anderen Licht.

Video, Foto oder SW: In «B&W»-Stellung nimmt die Nikon Z f schwarzweiss auf und es kann zwischen den Bildstilen «Monochrom», «Neutral: monochrom» und «Tiefe Tonwerte: monochrom» gewählt werden.Video, Foto oder SW: In «B&W»-Stellung nimmt die Nikon Z f schwarzweiss auf und es kann zwischen den Bildstilen «Monochrom», «Neutral: monochrom» und «Tiefe Tonwerte: monochrom» gewählt werden.

Info-Taste und persönliches Menü

Klappt man das Display der Z f nach innen um, ist es nicht nur gut geschützt, sondern erinnert mit seiner Oberflächenstruktur auch daran, wo früher eine 135er-Filmpatrone eingelegt wurde. Fehlt nur noch das Fensterchen für den Abriss der Filmverpackung mit der ASA-Zahl darauf.

Auf der Rückseite finden sich die gewohnten Nikon-Tasten für die Menüsteuerung und die Bildwiedergabe. Am schnellsten ändert man wichtige Werte über das i-Menü, dem ein eigener Knopf zugeordnet ist.

Die Optionen im i-Menü sind an die eigenen Bedürfnisse anpassbar. Ebenso lässt sich die Z f in weiten Teilen auf die eigenen Foto- und Videogewohnheiten hin konfigurieren. Man kann Tasten umbelegen und die Auswahl bevorzugter Anzeigen bei Aufnahme und Wiedergabe festlegen. Ständig gebrauchte Menüpositionen sammelt man unter «Mein Menü», wo sie schnell aufrufbar sind.

Filmspule einlegen: Die Rückseite der Nikon Z f erinnert bei geschlossenem Monitor an einen analogen Fotoapparat. Wenn da nicht die Wiedergabe- und Display-Tasten wären.Filmspule einlegen: Die Rückseite der Nikon Z f erinnert bei geschlossenem Monitor an einen analogen Fotoapparat. Wenn da nicht die Wiedergabe- und Display-Tasten wären.
Die wichtigsten Einstellungen sind am schnellsten über das i-Menü anpassbar.Die wichtigsten Einstellungen sind am schnellsten über das i-Menü anpassbar.
Unter «Mein Menü» lassen sich häufig gebrauchte Positionen sammeln.Unter «Mein Menü» lassen sich häufig gebrauchte Positionen sammeln.

Personen, Tiere und Fahrzeuge

Die Nikon Z f unterstützt bei Foto- und Filmaufnahmen die Motiverkennung zur schnellen Scharfstellung. Nicht nur im AF-Betrieb, sondern sogar beim manuellen Fokussieren. Dies ist einzigartig, das können nicht mal die Profiboliden Z 8 und Z 9, von denen die Motiverkennungstechnik abstammt. Bei Schnelligkeit und Treffsicherheit überholt die Z f auch die AF-Leistung einer Nikon Z 6II ohne Probleme.

Die Motivwahrnehmung kann automatisch erfolgen oder auf Personen, Tiere, Verkehrsmittel oder Flugzeuge fixiert werden. Das Verhalten der automatischen Fokussierung lässt sich dem Aufnahmeobjekt anpassen. Einzel- oder Dauerfokus, Art und Grösse des Messfelds sowie AF-Geschwindigkeit und Tracking-Empfindlichkeit können angepasst werden.

Es stehen 273 Fokus-Messfelder zur Verfügung. Damit ist eine Schärfeverfolgung von Motiven bis nahe an den Rand möglich, was in der Praxis mit dem Kit-Objektiv sehr zügig, zielsicher und leise funktionierte.

Die Gesichts- und Augenerkennung ist bei Porträtfotos eine angenehme Hilfe. Werden mehrere Gesichter oder Augen erkannt, lässt sich per Pfeiltasten das gewünschte auswählen. Bewegt sich ein erkanntes Gesicht, wird es von der Kamera verfolgt und der Fokus nachgeführt.

Bei mehreren erkannten Gesichtern oder Augen lässt sich per Pfeiltasten das gewünschte auswählen.Bei mehreren erkannten Gesichtern oder Augen lässt sich per Pfeiltasten das gewünschte auswählen.

Bei Tests gelang die Erkennung bei freiem Blickfeld auch bei weniger Licht problemlos und schnell. Augen und Gesichter wurden durch Haarsträhnen, Äste oder Laub hindurch meistens scharfgestellt. Hier waren oft die Grösse des Motivs und der Kontrast zum Hintergrund ausschlaggebend, ob die Kamera das richtige Ziel fand. Generell leistete die Z f sehr gute Arbeit, wobei sicher auch das lichtstarke 40-mm-Kit-Objektiv mit f/2.0 und das 70–200 mm f/2.8 Telezoom dazu beitrugen. Ein Fokuspumpen trat äusserst selten auf.

Hunde, Katzen, Enten, Gänse, Vögel und Ziegen wurden ebenso erkannt wie Autos, Motorräder und Flugzeuge. Wie schnell und sicher hing dabei auch hier von Motivgrösse, Bewegung, Farbe und Hintergrund ab.

Beim Fotografieren beträgt die kürzeste Verschlusszeit 1/8000 Sekunde, egal ob mit mechanischem oder elektronischem Verschluss. Durch Fingertipp auf den Touchscreen werden Einzelbilder fokussiert und wenn gewünscht wird beim Wegnehmen des Fingers auch gleich ausgelöst.

Serienbilder sind in mehreren Stufen möglich. Mechanisch mit bis zu 14 Bildern pro Sekunde. Wird auf Highspeed gestellt, liegen mit dem elektronischen Verschluss bis zu 30 Fotos pro Sekunde drin, jedoch nur im JPEG-Format. Dann kann bei bewegten Motiven oder Kameraschwenks ein Rolling-Shutter-Effekt auftreten und senkrechte Linien werden verzerrt dargestellt.

Diese Serienbildrate dürfte auch vielen Sport-, Wildlife- und Actionfotografen genügen. Sie werden sich eher am fehlenden Joystick für das schnelle Positionieren des AF-Felds stören. Dieses lässt sich bei der Z f neu dank Klappmonitor und Touch-Funktion per Finger auf dem Display verschieben, während durch den Sucher geschaut wird. Doch so richtig zufrieden wurde ich damit nicht. Oft kam mir meine grosse Nase in die Quere oder der rechte Daumen war zu kurz, um bequem die Touchfläche zu erreichen.

Die Motiverkennung der Nikon Z f hat den Vogel auch durch die Zweige hindurch erkannt und korrekt auf die Kohlmeise scharfgestellt.
Die Motiverkennung der Nikon Z f hat den Vogel auch durch die Zweige hindurch erkannt und korrekt auf die Kohlmeise scharfgestellt.
Serienmodus und Flugzeugerkennung der Nikon Z f ermöglichen die gewünschte Momentaufnahme.
Serienmodus und Flugzeugerkennung der Nikon Z f ermöglichen die gewünschte Momentaufnahme.
Die Nikon Z f hat den Haussperling durch Blätter hindurch und trotz ähnlich farbigem Hintergrund gut erkannt und auf Kopf und Augen fokussiert.
Die Nikon Z f hat den Haussperling durch Blätter hindurch und trotz ähnlich farbigem Hintergrund gut erkannt und auf Kopf und Augen fokussiert.
Die Kopf- und Augenerkennung der Nikon Z f arbeitet bei grösseren Motiven und freiem Blickfeld schnell und auf den Punkt genau.
Die Kopf- und Augenerkennung der Nikon Z f arbeitet bei grösseren Motiven und freiem Blickfeld schnell und auf den Punkt genau.
Rolling-Shutter-Effekt der Nikon Z f im Highspeed-Modus mit elektronischem Verschluss: Senkrechte Linien (Strassenlampe, Verbotstafel) werden schräg oder verzerrt dargestellt.
Rolling-Shutter-Effekt der Nikon Z f im Highspeed-Modus mit elektronischem Verschluss: Senkrechte Linien (Strassenlampe, Verbotstafel) werden schräg oder verzerrt dargestellt.

JPEG-Aufnahmen direkt aus der Z f benötigen kaum grosse Nachbearbeitung. Wenn man das zum Motiv passende «Picture Control»-Profil eingestellt und den korrekten Weissabgleich gewählt hat, erhält man sehr ansprechende Fotos, je nach Wunsch mit eher kräftigen, entsättigten oder neutralen Farben.

Für allgemeine Aufnahmen darf man sich ruhig auf die Matrix-Belichtungsmessung verlassen. Das automatische «Active D-Lighting» sorgt zudem für die besten Ergebnisse mit natürlichem Kontrast und Details in hellen und dunklen Bereichen.

Extrem helle Szenen, etwa Schauspieler im Scheinwerferlicht, korrigiert die «lichterbetonte Messung» sehr gut, da die Z f nicht nur versucht, Überbelichtungen zu vermeiden, sondern auch die Farbe der Lichtquelle zu erhalten.

Positiv überrascht war ich über die ISO-Empfindlichkeit, die je nach Motiv bis zu ISO 12'800 geschraubt werden darf, ohne dass die Bilder zu stark unter Rauschartefakten leiden. Bis ISO 2500 ist eh kein Rauschen auszumachen. Chromatische Aberrationen werden – natürlich abhängig vom Objektiv – sehr gut herausgerechnet und sind kaum erkennbar.

Für die Bilderstrecke wurden die originalen JPEG-Dateien direkt aus der Nikon Z f genommen und nur auf Web-Grösse reduziert. Bemerkungen bei den Bildern: Verwendete Objektiv-Brennweite; Belichtungsmodus P = Programm, A = Blendenvorwahl bzw. Zeitautomatik, S = Zeitvorwahl bzw. Blendenautomatik, M = manuelle Einstellung; Blende; Verschlusszeit; ISO-Wert; Weissabgleich; «Picture Profile»; spezielle Anmerkungen. Die Nikon Z f besass die Firmware-Version 1.00.

Z 40 mm, Brennweite 40 mm, M, f/5.6, 1/30 sec., ISO 6400, WB Auto, «Picture Profile» Auto.
Z 40 mm, Brennweite 40 mm, M, f/5.6, 1/30 sec., ISO 6400, WB Auto, «Picture Profile» Auto.
Z 70-200 mm, Brennweite 200 mm, M, f/3.5, 1/500 sec., ISO 280, WB Wolken, «Picture Profile» Neutral.
Z 70-200 mm, Brennweite 200 mm, M, f/3.5, 1/500 sec., ISO 280, WB Wolken, «Picture Profile» Neutral.
Z 70-200 mm, Brennweite 200 mm, M, f/6., 1/320 sec., ISO 400, WB Wolken, «Picture Profile» Neutral.
Z 70-200 mm, Brennweite 200 mm, M, f/6., 1/320 sec., ISO 400, WB Wolken, «Picture Profile» Neutral.
Z 40 mm, Brennweite 40 mm, M, f/2.8, 1/80 sec., ISO 250, WB FL Tageslicht, «Picture Profile» Tiefe Tonwerte: monochrom.
Z 40 mm, Brennweite 40 mm, M, f/2.8, 1/80 sec., ISO 250, WB FL Tageslicht, «Picture Profile» Tiefe Tonwerte: monochrom.
Z 40 mm, Brennweite 40 mm, M, f/2.8, 1/80 sec., ISO 560, WB FL Tageslicht, «Picture Profile» Tiefe Tonwerte: monochrom.
Z 40 mm, Brennweite 40 mm, M, f/2.8, 1/80 sec., ISO 560, WB FL Tageslicht, «Picture Profile» Tiefe Tonwerte: monochrom.
Z 70-200 mm, Brennweite 175 mm, M, f/3.2, 1/400 sec., ISO 100, WB FL Tageslicht, «Picture Profile» Neutral.
Z 70-200 mm, Brennweite 175 mm, M, f/3.2, 1/400 sec., ISO 100, WB FL Tageslicht, «Picture Profile» Neutral.
Z 70-200 mm, Brennweite 200 mm, M, f/5.0, 1/400 sec., ISO 900, WB Wolken, «Picture Profile» Neutral.
Z 70-200 mm, Brennweite 200 mm, M, f/5.0, 1/400 sec., ISO 900, WB Wolken, «Picture Profile» Neutral.
Z 135 mm, Brennweite 135 mm, M, f/1.8, 1/100 sec., ISO 500, WB Auto, «Picture Profile» Neutral.
Z 135 mm, Brennweite 135 mm, M, f/1.8, 1/100 sec., ISO 500, WB Auto, «Picture Profile» Neutral.
Z 40 mm, Brennweite 40 mm, M, f/10.0, 1/320 sec., ISO 125, WB Sonne, «Picture Profile» Neutral.
Z 40 mm, Brennweite 40 mm, M, f/10.0, 1/320 sec., ISO 125, WB Sonne, «Picture Profile» Neutral.
Z 40 mm, Brennweite 40 mm, M, f/14.0, 1/320 sec., ISO 100, WB Sonne, «Picture Profile» Neutral.
Z 40 mm, Brennweite 40 mm, M, f/14.0, 1/320 sec., ISO 100, WB Sonne, «Picture Profile» Neutral.
Z 70-200 mm, Brennweite 200 mm, M, f/3.5, 1/200 sec., ISO 400, WB Sonne, «Picture Profile» Neutral.
Z 70-200 mm, Brennweite 200 mm, M, f/3.5, 1/200 sec., ISO 400, WB Sonne, «Picture Profile» Neutral.
Z 70-200 mm, Brennweite 200 mm, M, f/4.5, 1/320 sec., ISO 100, WB Sonne, «Picture Profile» Neutral.
Z 70-200 mm, Brennweite 200 mm, M, f/4.5, 1/320 sec., ISO 100, WB Sonne, «Picture Profile» Neutral.
Z 135 mm, Brennweite 135 mm, M, f/2.0, 1/200 sec., ISO 100, WB Wolken, «Picture Profile» Landschaft.
Z 135 mm, Brennweite 135 mm, M, f/2.0, 1/200 sec., ISO 100, WB Wolken, «Picture Profile» Landschaft.
Z 135 mm, Brennweite 135 mm, M, f/3.2, 1/640 sec., ISO 125, WB Wolken, «Picture Profile» Landschaft.
Z 135 mm, Brennweite 135 mm, M, f/3.2, 1/640 sec., ISO 125, WB Wolken, «Picture Profile» Landschaft.

RAW-Bearbeitung, Kosmetik und Sonderfunktionen

Wer möchte, darf seine RAW-Aufnahmen direkt in der Kamera nachträglich bearbeiten. Die Werkzeugauswahl reicht dabei von Beschneiden, Verkleinern, Ausrichten über verschiedene Korrekturen bis hin zu Filtereffekten. Selbst ein nachträgliches «D-Lighting» ist möglich. Bearbeitete Fotos werden als neue JPEG-Varianten gespeichert, das Original RAW bleibt unverändert.

Wer oft Gesichter ablichtet, sollte mal die von der Nikon Z 8 übernommenen «Beautyfilter» ausprobieren. Damit werden laut Hersteller besonders für Porträtaufnahmen die Hauttöne farblich optimiert. Im Menü «Ausgewogener Porträteindruck» lassen sich Farbton und Helligkeit präzise an das gewünschte Aussehen von Gesichtern anpassen.

Über den Menüpunkt «Haut-Weichzeichnung» lässt sich die Haut in drei Stufen weicher erscheinen, während Augen und Haare scharf bleiben.

Wirkliche Unterschiede habe ich nur in der stärksten Stufe festgestellt. Pflege und Alter der Haut, bzw. der Person, mit oder ohne Make-up, spielen dabei eine Rolle.

Beautyfilter inbegriffen: Im Menü «Haut-Weichzeichnung» der Nikon Z f gibt es drei Verschönerungsstufen.Beautyfilter inbegriffen: Im Menü «Haut-Weichzeichnung» der Nikon Z f gibt es drei Verschönerungsstufen.

Bei den weiteren Sonderfunktionen braucht sich die Z f nicht zu verstecken. Neben verschiedenen automatischen Belichtungsreihen gibt es Mehrfachbelichtung, HDR (High Dynamic Range), Intervallaufnahme, Zeitraffervideo, die bereits erwähnte Pixelverlagerung sowie Aufnahmen mit Fokusverlagerung.

Bei Letzterer wird der Fokus automatisch mit jeder neuen Aufnahme ein wenig verschoben und die Bilder mit entsprechender «Stitching»-Software zu einem von vorne bis hinten scharfen Foto zusammengerechnet. Vor allem Makrofotografinnen und -fotografen werden davon begeistert sein, weil dabei auch eine Blitzauslösung möglich ist. Dies bieten nicht viele Kamerahersteller. Schade nur, dass die Nikon-Software «NX Studio» das Stitching nicht beherrscht und man zu Fremdprogrammen greifen muss.

Interessant ist auch das «Pre-Release Capture» bei Serienaufnahmen. Hier schreibt die Z f bis maximal 90 Sekunden fortlaufend Bilder in den Zwischenspeicher, bevor die eigentliche Aufnahme erfolgt. Damit lassen sich auch unvorhersehbare Ereignisse wie etwa der Abflug eines Vogels einfangen, ohne vorher unzählige Bilder im «Dauerfeuer» zu verschiessen.

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