TESTBERICHT
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Filmen im Retrolook

Erweiterter Benutzerkreis: Dank ausschwenkbarem Display ist die Nikon Z f auch für Vlogger und Youtuber interessant.Erweiterter Benutzerkreis: Dank ausschwenkbarem Display ist die Nikon Z f auch für Vlogger und Youtuber interessant.

Analoge Spiegelreflexkameras konnten überhaupt nicht filmen. Die Nikon Retro Z f sieht das nicht so eng und bringt auch eine Videoabteilung mit. Da sie als erste spiegellose Vollformatkamera der Z-Serie einen nach vorne drehbaren Monitor besitzt, gehören neu auch Selfie-Fans, Vlogger und Youtuber zur Zielgruppe.

Die Nikon Z f hat den Videobereich gegenüber der Z fc sehr stark erweitert und filmt nun mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde (fps) im 4K/UHD-Format. Vorher war bei 30 Bildern Schluss. Eine Einschränkung gibt es dabei: Alles mit über 50 fps wird im kleineren DX-Bildwinkel aufgenommen (gecroppt). RAW-Videoaufnahmen beherrscht die Z f nicht.

In Full-HD sind Aufnahmen mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde möglich. Die maximale ununterbrochene Aufnahmezeit wurde von 30 auf 125 Minuten erhöht. Wärmeprobleme hatte die Kamera beim Testen keine, mein Video war jedoch nach 42 Minuten zu Ende, da die Speicherkarte voll war.

Die Z f beherrscht im MOV-Format auch H.265 10-Bit-Komprimierung und kann in SDR (Standard Dynamik Range), HLG (Hybrid Log Gamma) oder N-Log (Nikon Log-Kurve für grossen Dynamikbereich) aufnehmen. Bei 4K/UHD 60 fps werden dann bis zu 340 Mbit pro Sekunde auf die Speicherkarte geschrieben.

Videoformate: Die Nikon Z f filmt in 4K/UHD mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde.Videoformate: Die Nikon Z f filmt in 4K/UHD mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde.

Die meisten Foto-Parameter gelten auch beim Filmen. Auf Wunsch lassen sie sich speziell für Videoaufnahmen anpassen oder mit der Option «Gemäss Fotoeinstellungen» als aktuelle Foto-Werte fürs Filmen übernehmen. Videoeinstellungen ändert man am einfachsten wie schon beim Fotografieren über das i-Menü.

Scharfstellen und verfolgen

Das Autofokus-Verhalten lässt sich auch beim Filmen dem Sujet anpassen, indem AF-Geschwindigkeit und AF-Tracking-Empfindlichkeit individuell eingestellt werden.

Feintuning: Die Autofokus-Geschwindigkeit lässt sich dem Motiv anpassen.Feintuning: Die Autofokus-Geschwindigkeit lässt sich dem Motiv anpassen.

Der Autofokus-Verlagerungstest stellte die Nikon Z f vor keine Probleme. Die Übergänge zwischen den Schärfepunkten erfolgten in angenehmer Geschwindigkeit, auch problemlos durch Fensterscheiben hindurch nach draussen.

Die Motiverkennung funktioniert auch während des Filmens. Wird ein zum Motiv passendes AF-Messfeld gewählt und Geschwindigkeit und AF-Tracking angepasst, sind auch längere Verfolgungen möglich. Hier ist oft Ausprobieren angesagt. Wie schnell und wie empfindlich soll der Autofokus der Z f auf neu hinzugekommene Elemente im Bild reagieren?

Die Nikon Z f erkannte die Enten im Tiererkennungsmodus problemlos und beim AF-Tracking «krallte» sich der Autofokus an Entenköpfe und -augen und folgte ihnen, bis sie ganz hinter Büschen und Blättern verschwanden.

Beim Verfolgen des Flugzeugs durch Bäume hindurch musste ich die schwächste Stufe der Tracking-Empfindlichkeit wählen, damit die Z f nicht gleich auf die Blätter im Vordergrund scharfstellte. Oder sie durfte zwar auf die Blätter fokussieren, sollte jedoch, sobald der Flieger wieder komplett zu sehen ist, angenehm auf ihn zurück scharfstellen.

Wenn die Automatik nicht mehr weiter weiss, darf auch manuell fokussiert werden. Mit dem Schärfeindikator im Display kann überprüft werden, ob das Objekt scharfgestellt ist (elektronische Einstellhilfe). Zudem leuchtet das Fokusmessfeld grün, wenn das Motiv in der Schärfe liegt.

Als weitere Hilfe lässt sich ein «Fokus-Peaking» im Sucher oder auf dem Bildschirm anzeigen, mit wählbarer Stärke und Farbe. Das von Nikon genannte «Konturfilter» hebt die Kanten von scharf abgebildeten Motivteilen farbig hervor.

Aufnahmekontrollen

Zur Überwachung des Videosignals stellt die Nikon Z f als Retrokamera schon sehr professionelle Instrumente zu Verfügung. Bei der Warnung gegen überbelichtete Flächen im Bild – im Videojargon «Zebra» genannt – kann zwischen zwei Anzeigemustern ausgewählt werden sowie dem Lichter-Schwellwert oder dem Mittelton-Bereich.

Es lassen sich Hilfslinien in verschiedenen Gitterformen, ein virtueller Horizont, ein Fadenkreuz und sogar eine Helligkeitsinformation in Form eines RGB-Histogramms oder eines Wellenformmonitors (Waveform) einblenden.

Und schliesslich erscheint während der laufenden Videoaufnahme ein dicker roter Balken rund um die Anzeige. Damit hat man eine eindeutige optische Rückmeldung, dass tatsächlich gefilmt wird.

Kontrollen eingeblendet: Virtueller Horizont in grün wenn im Lot, Gittermuster, Waveformmonitor und Fadenkreuz. Auch die Augenerkennung bei tierischen Motiven ist aktiv.Kontrollen eingeblendet: Virtueller Horizont in grün wenn im Lot, Gittermuster, Waveformmonitor und Fadenkreuz. Auch die Augenerkennung bei tierischen Motiven ist aktiv.

Die Bildqualität der Videoaufnahmen aus der Nikon Z f ist bereits im Automatikmodus sehr überzeugend. Auch dunkle Sujets werden dank Nikons «Active D-Lighting» noch mit vielen Details aufgezeichnet. Hier lohnt sich ein Ausprobieren der verschiedenen «D-Lighting»-Stärken.

Auch die verschiedenen «Picture Profiles» verleiten zum Experimentieren und können den Aufnahmen verschiedene Stimmungen verleihen oder sie künstlerisch verfremden. Wer in «N-Log» filmt, kann in der Nachbearbeitung beim Colorgrading noch einiges herausholen und sich seinen eigenen Filmlook erstellen.

Einfache Videobearbeitung

Die Z f ermöglicht sogar das einfache Schneiden von Videoaufnahmen direkt in der Kamera. Dazu wird im Wiedergabemodus die i-Taste gedrückt und über die AE-L-Taste an den gewünschten Stellen IN- und OUT-Punkte gesetzt. Die Szenen dazwischen können als neuen Videoclip gespeichert werden. Für die Bearbeitung muss ein Video mindestens zwei Sekunden dauern.

IN und OUT: Die Nikon Z f kann kameraintern sogar Videoszenen zuschneiden. Der gelbe Balken links unten markiert die verkürzte Videoszene, die als neuer Clip gespeichert wird.IN und OUT: Die Nikon Z f kann kameraintern sogar Videoszenen zuschneiden. Der gelbe Balken links unten markiert die verkürzte Videoszene, die als neuer Clip gespeichert wird.
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