TESTBERICHT
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Konzeptbeurteilung

Das Kopieren bereits vorhandener Musikdaten auf die HAP-Geräte ist umständlich, hat aber den Vorteil, dass man die typischen Streaming-Probleme umgeht. Je nach Netzwerk-Umgebung und Belastung kann es beim Streaming zu Unterbrüchen bei der Wiedergabe kommen. Beim Sony-Konzept erfolgt die Wiedergabe unbeeinflusst vom heimischen Netzwerk.

Das Kopieren ist zeitintensiv und wird bei grossen Datenmengen zur (einmaligen) Geduldsprobe. Die Kopie eines CD-Inhalts im AIF-Format dauert in etwa so lange wie eine speditiver CD-Ripp – deutlich langsamer, als wenn man Daten von einem NAS direkt auf eine Festplatte kopiert. Im Test erfolgte das Kopieren via LAN. Der Kopiervorgang ist intelligent, weil inkrementell bei der Aktualisierung.

Die Speicherkapazitäten der eingebauten Festplatten sind eher klein. Dabei propagiert Sony hochauflösende Formate und speziell DSD. USB-fähige Festplatten mit 2 TB wären überall billig zu haben. Die Erweiterungsmöglichkeit löst das Problem auf jeden Fall.

Die Datensicherung ist Sache der PC/Mac-Umgebung.

Das Fehlen von Digitalausgängen weist das Sony-System als proprietär aus. Damit wird der Anwendungsbereich der HAP-Geräte etwas eingeschränkt. Das tun auch andere Hersteller so, wie das prominente Beispiel von LINN zeigt. Allerdings ist der DA-Wandler hier DSD-fähig und DSD darf nicht digital ausgegeben werden.

DSD aber halbherzig

Als Audio-System ausgelegt ist im HAP-S1 zusätzlich ein Vollverstärker mit 2 x 40 W integriert. Um dieser Funktion gerecht zu werden, bietet HAP-S1 zwei Analogeingänge und S/PDIF Digitaleingänge. Über einen Line-Ausgang kann man Endstufen oder Aktivlautsprecher befeuern. Ein Kopfhörer-Ausgang rundet das Komplettgerät ab. Das Gerät ist sehr kompakt und enthält einen praktisch geräuschlosen Lüfter. Die Fernbedienung ist dieselbe, ohne weiteren Kommentar. Dazu der USB-Eingang für die schnell erforderliche Erweiterung der internen 500 GB Festplatte, dazu ein Ethernet Eingang.

Abgespeckt wurde gegenüber dem HAP-Z1ES im Bereich der Stromversorgung, dem Clock und dem DA-Wandler. Auch die DSD-Re-Mastering Engine steht hier nicht zur Verfügung.