Konzeptbeurteilung
Das Kopieren bereits vorhandener Musikdaten auf die HAP-Geräte ist umständlich, hat aber den Vorteil, dass man die typischen Streaming-Probleme umgeht. Je nach Netzwerk-Umgebung und Belastung kann es beim Streaming zu Unterbrüchen bei der Wiedergabe kommen. Beim Sony-Konzept erfolgt die Wiedergabe unbeeinflusst vom heimischen Netzwerk.
Das Kopieren ist zeitintensiv und wird bei grossen Datenmengen zur (einmaligen) Geduldsprobe. Die Kopie eines CD-Inhalts im AIF-Format dauert in etwa so lange wie eine speditiver CD-Ripp – deutlich langsamer, als wenn man Daten von einem NAS direkt auf eine Festplatte kopiert. Im Test erfolgte das Kopieren via LAN. Der Kopiervorgang ist intelligent, weil inkrementell bei der Aktualisierung.
Die Speicherkapazitäten der eingebauten Festplatten sind eher klein. Dabei propagiert Sony hochauflösende Formate und speziell DSD. USB-fähige Festplatten mit 2 TB wären überall billig zu haben. Die Erweiterungsmöglichkeit löst das Problem auf jeden Fall.
Die Datensicherung ist Sache der PC/Mac-Umgebung.
Das Fehlen von Digitalausgängen weist das Sony-System als proprietär aus. Damit wird der Anwendungsbereich der HAP-Geräte etwas eingeschränkt. Das tun auch andere Hersteller so, wie das prominente Beispiel von LINN zeigt. Allerdings ist der DA-Wandler hier DSD-fähig und DSD darf nicht digital ausgegeben werden.
DSD aber halbherzig
Am meisten verwundert das Fehlen eines SACD-Rippers. Sony propagiert das DSD-Format, so lange DSD Musikdaten als Download gekauft werden. Das Rippen von SACD’s (DSD-Layer) ist nach wie vor nicht vorgesehen. Musikhörer mit umfangreichen SACD-Sammlungen werden die Musik in dieser Qualität also nochmals kaufen müssen, so sie denn als DSD Download einmal vollständig angeboten wird. Man dürfte von Sony, dem Gralshüter von DSD, ein beherzteres Vorangehen erwarten.