Der hier getestete ADI-2 DAC FS hat einen Listenpreis von CHF 1029 und ist das Basisgerät im RME-Audio-Wandlersortiment. Das Testgerät wurde uns vom Schweizer Vertrieb Musicnetwork in Horgen zur Verfügung gestellt. Vom ADI-2 DAC FS gibt es noch die PRO-Version, die sich mit dem zusätzlichen Analog/Digital-Wandler bereits an die Studio-Anwender richtet. Ebenso ist das restliche Wandlersortiment von RME Audio ganz klar auf den professionellen Studiobedarf ausgerichtet. Der ADI-2 DAC FS ist somit ein «Amateur» unter lauter Professionals!
Bereits das Auspacken des ADI-2 DAC FS macht Freude. Gut verpackt und komplett mit Zubehör ausgestattet, kann es nach kurzer Zeit losgehen. Das Gerät ist ultrakompakt und steht dank stabilen Füssen trotzdem relativ stabil auf meinem Regalboden. Irgendwie habe ich ein grösseres Gerät erwartet, die Fotos geben ja die Grössenverhältnisse kaum wieder.
Speziell ist auch das externe Universal-Netzteil zu erwähnen. Es liefert trotz seiner kompakten Abmessungen und nur 150 Gramm Gewicht 24 Watt. Interessanterweise kann das Gerät dank des Gleichspannungseingangs auch mit einem entsprechend starken Akku betrieben werden. Es bietet hier also schon mal etwas Tuning-Potenzial an.
Der Matrix Mini-i Pro 2S ist ganz offensichtlich für den Einsatz als DA-Wandler optimiert und holte das Maximum aus allen möglichen Digitalformaten heraus. Das ideale Gerät für Klangtüftler, die ihre hochwertige Anlage noch feintunen möchten. Verarbeitung und Ergonomie des Chinesen überzeugen auf der ganzen Linie.
Der Moon Neo 230 HAD ist klanglich kaum zu toppen, insbesondere sein Kopfhörerausgang hat hörbar mehr Drive und Elan als die der anderen Testkandidaten. Dafür muss man sich mit einer leichten Schwäche im Bedienkonzept arrangieren. Und das Klingeln des Gehäusedeckels sollte Simaudio schleunigst dämpfen.
Der Teac UD-503 schliesslich vereint das Beste aus zwei Welten und bietet nebst üppiger Ausstattung und hervorragender Verarbeitung eine sehr hohe Klangqualität sowohl im Einsatz als DAC wie auch als Kopfhörerverstärker im Verbund mit allen möglichen Spielpartnern.
Stellt sich abschliessend die Frage nach dem Preis-Leistungsverhältnis: Hier stehen der Audiolab und der Matrix Audio am besten da. Aber auch beim Teac bekommt man sehr viel Qualität fürs Geld geboten. Der Moon scheint auf den ersten Blick etwas teuer, gibt klanglich aber Gas und treibt wohl jeden Kopfhörer zur Bestleistung.
Trotz der unendlich vielen Setup-Möglichkeiten ist erfreulicherweise Plug-and-play angesagt – und nach wenigen Minuten erklingt Musik aus meiner Anlage. Die mitgelieferte Fernbedienung bietet reichlich Bedienungskomfort und liegt gut in der Hand. Aufgrund der Fülle an Möglichkeiten sind gewisse Spezialfunktionen aber nicht ganz selbsterklärend, sodass ich praktisch permanent die luxuriöse Bedienungsanleitung oder ein YouTube-Video konsultieren musste.
Die Front sieht unspektakulär aufgeräumt aus. Das 30-Band-Spektrum-Analyse-Display und ein 2-Kanal-Level-Meter, das eher unüblich ist im Consumer-Bereich, deutet wieder auf die Herkunft aus dem Profilager hin. Es erinnert mich etwas an die in den 80er-Jahren so populären Equalizer-Geräte. Das Display lässt sich dimmen oder ganz abschalten, es geht nach 10 Sekunden in dem Standby-Modus. Auch kann man aus drei Display-Farben wählen und den DAC so farblich an die restlichen Komponenten anpassen.
Die beiden gemäss Hersteller sehr hochwertigen Kopfhörerausgänge komplettieren die Ausstattung. Der High-End-Purist könnte also aus dem ADI-2 DAC FS, angeschlossen via XLR an Aktiv-Lautsprecher, eine komplette Audiokette aufbauen. Minimalismus pur!

Wer sich bereits mit der Menu-Bedienung des DAC vertraut machen will, kann sich in folgendem Video informieren:
Digitale Technik
Die zentrale Komponente auch dieses DACs ist logischerweise die digitale Sektion. Hier schlägt das digitale Herz AK4493 des Herstellers AKM. Der Prozessor AK 4493 gehört zur modernen Sorte und verarbeitet im RME ADI-2 vom CD-Format bis zur aktuell höchstmöglichen Auflösung bis 768 kHz und native DSD 512 – und das bei 32 Bit.
RME bietet im ADI-2 DAC FS verschiedene Oversampling-Filter an: «Short Delay Sharp»: der Default Filter, dann «Short Delay Slow», «Slow», «NOS» sowie «SD Slow». Auch hier schöpft RME aus dem Vollen und der RME Besitzer kann sich so seinen Sound nach seinem Geschmack einstellen. Mir persönlich gefiel der «NOS/Nonoversampling»-Filter am besten. Aber hier eine Empfehlung abzugeben, macht keinen Sinn. Besser, man probiert einfach aus.
