TESTBERICHT
Das Bose Wave Soundtouch Music System IV bietet DAB-Radio, CD, Weckfunktion und Multiroom-Fähigkeiten.Das Bose Wave Soundtouch Music System IV bietet DAB-Radio, CD, Weckfunktion und Multiroom-Fähigkeiten.

„Mann, tönt das gut!“. Das war der Kommentar meiner Liebsten beim ersten Anblick beziehungsweise Anhören des Bose Wave Soundtouch IV. Und sie hat, wie fast immer, recht. Noch nie zuvor hat eine kompakte Multiroom-Komponente unsere Stube mit so sattem und transparentem Klang erfüllt.

Akustiker statt Nur-Elektroniker

Bose steht seit Jahrzehnten für guten Klang. Wenn in der Beiz sogar die Hintergrundmusik anständig tönt, findet man meist nach kurzem Suchen in irgendeiner Ecke einen Lautsprecher mit Bose-Label. Auch in professionellen Beschallungen von Bühnen, Kirchen und Konzerträumen steht die Marke Bose für guten Klang.

Glücklicherweise haben die Entwickler von Bose diese Qualitäten auch auf ihre Multiroom-Systeme übertragen. Ein Schnittbild durch den Wave Soundtouch zeigt, dass er vor allem aus Luft besteht. Und das ist auch gut so. Denn die von den Lautsprechern angeregte Luft wird mittels Waveguide so durch ein raffiniertes Kammersystem geführt, dass sie am Schluss als voluminöser Klang das CD-Radio-Kombi verlässt.

Das Wave ist in seiner Grundfunktion ein CD-Radio-Kombi mit Weckfunktion. Es lässt sich mit einer wertigen Infrarot-Fernbedienung simpel bedienen. Sechs Fixtasten darauf lassen sich mit Lieblingssendern oder Streaming-Angeboten belegen. Zusätzlich darf man dem Soundtouch auch auf die Gehäuseoberfläche klopfen, was ihn entweder verstummen lässt oder in der Weckfunktion zusätzliche Schlummerminuten schafft.

Die beste Audioqualität bietet Musik ab CD. Diese werden einfach in einen Schlitz geschoben. Dank DAB-Fähigkeit braucht sich aber auch das Radio akustisch nicht zu schämen. Vor allem die digitalen Sender wie Swiss Classic oder Swiss Jazz begeistern durch ein plauderarmes Rundum-Programm.

Die Waveguide-Technik sorgt dafür, dass auch kompakte Geräte voluminösen Sound erzeugen.Die Waveguide-Technik sorgt dafür, dass auch kompakte Geräte voluminösen Sound erzeugen.

avguide.ch meint

Wie schon nach meinem ersten Kurztest in London macht mir die Canon EOS R auch nach diesem ausführlicheren Test einen gesamthaft gesehen gelungenen Einstieg in die spiegellose Vollformat-Welt. Wobei die Betonung auf Einstieg liegt. Denn während Nikon bereits ein reifes, fertiges Produkt anbietet und bei manchem Feature über ihren eigenen Schatten springt, erscheint mir die EOS R eher wie eine erste Fingerübung der Canon-Ingenieure. Sie wissen zwar, was alles möglich wäre, durften es jedoch nicht realisieren, um die Profi-Produkte im eigenen Haus nicht zu kannibalisieren.

So bringt die EOS R viele professionelle Features wie Dual-Pixel-AF, Zeitcode, manueller Tonpegel, externe 10-Bit-Ausgabe oder Canon-Log mit, um auf der anderen Seite mit völlig unverständlichen Limitierungen wie fehlendem Bildstabilisator, nur einem Karteneinschub, keine lautlosen Serienbilder oder Zeitlupe nur in HD und ohne Autofokus das Ganze wieder in Frage zu stellen. Dass kein Cinema 4K (DCI) und 4K/UHD-60p-Video vorhanden ist, lässt sich mit Canons eigenen Cinema-Kameras und Camcordern noch erklären, den grossen 1,83-fachen Crop-Faktor bei 4K/UHD-Video jedoch weniger.

Der mitgelieferte EF-EOS-R-Adapter zeigt auch, wen Canon mit der EOS R in erster Linie ansprechen möchte. Doch das übrige Zielpublikum bleibt unklar. Für Sportfotografen ist sie zu langsam, für Hochzeits- und Event-Spezialisten zu unsicher und Filmemacher müssen mittels extremen Weitwinkel-Objektiven den 4K-Crop überbrücken.

Bleiben noch die anspruchsvollen Hobbyfotografen, die sich einen Auf- oder Umstieg ins spiegellose Vollformat überlegen. Mit Canon steht ihnen nun neben Sony und Nikon ein dritter Anbieter zur Auswahl, zu dem sich mit Panasonic nächstes Jahr noch ein vierter hinzugesellen wird.

Wenn das R in EOS R für «Revolution» steht, dann ist die Canon EOS R eine Revolution mit angezogener Handbremse.

Bedient wird das Wave-System mit einer wertigen Infraot-Fernbedienung. Sit hat Fixtasten für Radiosender, persönliche Abspiellisten oder Spotify-Inhalte.Bedient wird das Wave-System mit einer wertigen Infraot-Fernbedienung. Sit hat Fixtasten für Radiosender, persönliche Abspiellisten oder Spotify-Inhalte.

Für die Multiroom-Fähigkeiten des Soundtouch Wave sorgt eine Art Untersetzer, der mit einem Kabel mit dem Hi-Fi-Gerät verbunden wird. Dies erweitert ihn einerseits um Multiroom-Fähigkeiten und bringt andererseits auch Internet-Musikquellen wie Spotify oder Deezer sowie Tausende Internetradiostationen ins Heim. Zusätzlich kann das Wave dann auch die heimische Musiksammlung aus dem Netzwerk oder Musik vom Handy via Bluetooth abspielen.

Will man die Zusatzfunktionen vernünftig bedienen, muss man auf Handy, Tablet oder PC die kostenlose App von Bose installieren. Damit lassen sich einzelne Internetradios oder auch das Lieblingsalbum aus dem Heimnetzwerk einfach auf Fixtasten legen. Im Alltagsgebrauch kann man deshalb oft auf die App verzichten.

Musik überall

Um die Multiroom-Fähigkeiten des Soundtouch-Systems zu testen, installierten wir zwei zusätzliche Lautsprecher. Die neuen Lautsprecher müssen einmalig mit dem heimischen WLAN bekanntgemacht werden, was mit Handy oder Tablet und der App (iOS, Android) einfach und innert weniger Minuten erledigt ist.

Ich hackte in der Küche mit dem günstigen, monophilen Soundtouch 10 zu „Es isch emol än Tubel gsi“ von Baby Jail tränenüberströmt Zwiebeln. Im Bad räkelte sich derweil die Liebste zu den Stereo-Klängen des Soundtouch 20 mit der „Just relax“-Playliste von Spotify im Schaumbad.

In der Praxis kann man einfach jeden Soundtouch-Lautsprecher einzeln mit Musik bespielen oder mehrere oder gar alle Lautsprecher in einer Gruppe zusammenfassen. Beim Multiroom-Betrieb glänzte die Bose-Lösung durch perfekte Synchronität, es kommt also zu keinerlei Echo-Effekten. Jeder Lautsprecher verfügt über sechs Fixtasten, die sich mit Internet-Radiostationen oder auch Abspiellisten aus dem Netzwerk oder von Spotify belegen lassen.

Die Netzwerklautsprecher überzeugen auch akustisch. Bässe machen teils aber einen überzeichneten Eindruck. Leider gibt es keine Möglichkeit, die Toneinstellungen über einen richtigen (Equalizer) zu regulieren. Die Basstärke lässt sich allerdings zurücknehmen. Der grosse Soundtouch-Wave bietet die allerdings zusätzliche Einstellmöglichkeiten.

Die Basstärke lässt sich an den Soundtouch-Lautsprechern regulieren.Die Basstärke lässt sich an den Soundtouch-Lautsprechern regulieren.
Kleiner Guttöner: Der Soundtouch 10 wird via Heimnetz oder Bluetooth mit Musik versorgt.Kleiner Guttöner: Der Soundtouch 10 wird via Heimnetz oder Bluetooth mit Musik versorgt.

Die persönliche Musik in allen Räumen

Der Soundtouch 20 Series III bietet Stereoklang und Multiroom-Fähigkeiten. Auch er hat sechs Fixtasten für app-freie Bedienung.Der Soundtouch 20 Series III bietet Stereoklang und Multiroom-Fähigkeiten. Auch er hat sechs Fixtasten für app-freie Bedienung.

Am meisten Vielfalt bieten die Bose Soundtouch-Lautsprecher mit der persönlichen Musiksammlung. Diese speichert man entweder auf einem PC oder komfortabler und stromsparender auf einer Netzwerkfestplatte (NAS). Solche NAS gibt es, wie beispielsweise die Western Digital My Cloud, bereits für 150 Franken. Mit dieser Investition lassen sich Tausende Alben problemlos auf allen Soundtouch-Lautsprechern abspielen. Bedient wird das Heimkonzert über die Soundtouch-App. Darüber lässt sich die Bibliothek einfach nach Interpreten oder Alben durchsuchen und das Gewünschte abspielen. Mit wenigen Fingertippern kann man diese Songs dann parallel auch auf allen Lautsprechern im Heim abspielen. Einzelne Songs oder komplette Alben lassen sich auf Fixtasten legen.

Beim Abspielen von Musik aus dem Heimnetzwerk zeigt Bose allerdings eine unerklärliche Schwäche. Wer seine CD in bester Qualität auf die Festplatte kopiert, verwendet dazu das verlustfreie FLAC-Format. Diese Daten können die Soundtouch-Lautsprecher aber nicht abspielen. Man muss also auf das qualitativ schlechtere MP3 oder andere verlustbehaftete Formate zurückgreifen. Per Software-Update verspricht Bose hier aber Besserung.

Enttäuscht waren wir auch, dass wir zwar am Bose Wave eine CD abspielen, deren Musik aber nicht in andere Räume weiterleiten konnten. Erfreulicherweise kann man aber ein Mobilgerät per Bluetooth mit einem Soundtouch-Gerät verbinden und dann diese Musik in allen Räumen wiedergeben.

Multiroom vom Audio-Spezialisten. Auch der Soundtouch 10 ist wertig gebaut.Multiroom vom Audio-Spezialisten. Auch der Soundtouch 10 ist wertig gebaut.

Spotify aber kein Airplay

Gut gelungen ist Bose die Integration des Musikmietdienstes Spotify. Dabei wird die Technik Spotify Connect verwendet. Das heisst, man wählt direkt aus der Spotify-App einen Lautsprecher an. Spotify lässt dabei aber nur einen einzelnen Lautsprecher zu. Ferner kann man eine Spotify-Abspielliste auch auf eine Fixtaste der Lautsprecher legen. Als weiterer Musikdienst wird lediglich Deezer unterstützt.

Wer in einem reinen Apple-Universum lebt, wird Airplay vermissen. In der neusten Geräteserie wurde dieses Feature entfernt. Gibt es im Netzwerk eine freigegebene iTunes-Bibliothek, können die Bose-Lautsprecher aber darauf zugreifen.

Fazit und Video

Der Soundtouch 30 ist mit 670 Franken der teuerste Einzellautsprecher der Multiroom-Serie. Der Soundtouch 30 ist mit 670 Franken der teuerste Einzellautsprecher der Multiroom-Serie.

Im Praxistest begeisterte die Bose-Lösung durch ihren guten Sound, vor allem beim Wave-Modell. Die Bedienung in der App ist simpel. Gefallen hat uns auch, dass jeder Lautsprecher über sechs Fixtasten verfügt, was den app-freien Musikgenuss möglich macht.

Bezüglich Multiroom-Fähigkeiten und Unterstützung von persönlichen Musiksammlungen sollte der Hersteller aber Nachbessern. In seinen Foren hat Bose aber bereits die Integration von FLAC sowie das Streamen von Aux-Eingängen angekündigt.

Die reinen Soundtouch-Lautsprecher sind aber in jedem Fall eine günstige Alternative zu anderen Aktivboxen. Für einen attraktiven Preis bieten sie neben Bluetooth und Spotify viele Zusatzmöglichkeiten und begeistern durch Bose-Sound.

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