TESTBERICHT
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Mehr Zoom als alle

Möglich wird so ein extremes Zoom bzw. diese extreme Telebrennweite bei kompakten Objektivabmessungen durch den kleinen 1/2,3 Zoll Bildsensor. Die tatsächliche (optische) Brennweite der FZ72 beträgt 3,58-215 mm und entspricht dann von ihrem Bildwinkel umgerechnet auf das Kleinbildformat eben 20-1200 mm.

Aufnahme mit Superweitwinkel (20mm) vom Lindenhof in Zürich in Richtung Limmatquai und Niederdorf. Die roten Markierungen zeigen, wohin bei den beiden nachfolgenden Aufnahmen mit maximalem 1200er-Tele gezoomt wurde.Aufnahme mit Superweitwinkel (20mm) vom Lindenhof in Zürich in Richtung Limmatquai und Niederdorf. Die roten Markierungen zeigen, wohin bei den beiden nachfolgenden Aufnahmen mit maximalem 1200er-Tele gezoomt wurde.
Aufnahme vom selben Standort wie die vorherige Weitwinkelaufnahme, hier aber mit maximaler Telestellung (215mm bzw KB 1200mm). Auch diese Aufnahme wurde ohne Stativ gemacht. (Belichtungsdaten: ISO 100, 1/800s, 1:5,9)Aufnahme vom selben Standort wie die vorherige Weitwinkelaufnahme, hier aber mit maximaler Telestellung (215mm bzw KB 1200mm). Auch diese Aufnahme wurde ohne Stativ gemacht. (Belichtungsdaten: ISO 100, 1/800s, 1:5,9)
Weisse Balken sind links und rechts zu sehen, weil das Bild – wie die beiden vorangegangen – unbeschnitten im 4:3-Format übernommen und lediglich herunterskaliert wurde. (Belichtungsdaten: ISO 100, 1/320s, 1:5,9)Weisse Balken sind links und rechts zu sehen, weil das Bild – wie die beiden vorangegangen – unbeschnitten im 4:3-Format übernommen und lediglich herunterskaliert wurde. (Belichtungsdaten: ISO 100, 1/320s, 1:5,9)

 

Wem die maximale Telebrennweite von 1200 mm nicht genügt, der kann die optionale Tele-Vorsatzlinse mit Verlängerungsfaktor 1,7 aufschrauben und erhält dann ein 34-2000 mm. Da erblasst jeder Paparazzo vor Neid, denn auch mit dieser Kombination bleibt die Kamera vom Gewicht und Finanziellen her absolut "tragbar".

Darf es etwas mehr sein? Die Televorsatzlinse DMW-LT55 kostet 349 Franken und benötigt den Adapter DMW-LA8 für 69 Franken. Sie werden zusammen vorne aufgeschraubt und erweitern den Brennweitenbereich um 1,7x auf KB 34-200 mm.Darf es etwas mehr sein? Die Televorsatzlinse DMW-LT55 kostet 349 Franken und benötigt den Adapter DMW-LA8 für 69 Franken. Sie werden zusammen vorne aufgeschraubt und erweitern den Brennweitenbereich um 1,7x auf KB 34-200 mm.

Relevant für den Bildwinkel und die Abbildungvergrösserung ist das Verhältnis von Brennweite zur Sensorgrösse. Ein vergleichbares Objektiv an einer analogen KB-Kamera oder einer digitalen (KB-)Vollformatkamera wie den DSLRs Canon EOS 5D und 6D oder Nikon D600 und D800 fällt dramatisch grösser und schwerer aus, wie das unten stehende Beispiel eines echten 1200 mm-Teleobjektivs zeigt. Preislich sind extreme Brennweiten für DSLRs nur für Profis erschwinglich, kosten sich doch etliche tausend Franken.

Hier zum Vergleich ein 1200 mm-Tele für KB-Vollformat. (Canon EF 1:5.6/1200mm L USM, produziert 1993, 16,5 kg schwer und 83,6 cm lang). Als reines Supertele ohne die Bandbreite anderer Zoom-Brennweiten ist der Einsatz sehr beschränkt.Hier zum Vergleich ein 1200 mm-Tele für KB-Vollformat. (Canon EF 1:5.6/1200mm L USM, produziert 1993, 16,5 kg schwer und 83,6 cm lang). Als reines Supertele ohne die Bandbreite anderer Zoom-Brennweiten ist der Einsatz sehr beschränkt.
Hier ein weiterer Vergleich (allerdings nicht mit der FZ72, sondern der ähnlichen FZ200): Links ist ein professionelles KB-Telezoom mit 70-200 mm zu sehen, rechts die FZ200 mit eingebautem 25-600 mm. Beide haben eine durchgehende Lichtstärke von 1:2,8.Hier ein weiterer Vergleich (allerdings nicht mit der FZ72, sondern der ähnlichen FZ200): Links ist ein professionelles KB-Telezoom mit 70-200 mm zu sehen, rechts die FZ200 mit eingebautem 25-600 mm. Beide haben eine durchgehende Lichtstärke von 1:2,8.
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Die 16 Mpx-Fotos fallen insgesamt auf den ersten Blick scharf aus, wobei bei starker Vergrösserung (Pixelpeeping) auch im Weitwinkel Unschärfen zu sehen sind, die zum Rand zunehmen. Bei den Motiven der Streetparade (Menschen) ist dies wenig störend, für versierte Landschafts- und Architekturfotografen ist die Kamera aber weniger geeignet. Da würde auch die allerdings geringe Verzeichnung des Objektivs stören. Bei detaillreichen Aufnahmen fällt auf, dass die Aufnahmen nicht knackscharf sind und Details zeigen. Häufig wirken die JPEG-Bilder etwas weich und bieten somit Potenzial zur Nachschärfung.

Bei genauer Betrachtung fallen schon bei der Grundempfindlichkeit von ISO 100 ein Rauschen und die kamerainternen Gegenmassnahmen auf, wobei auch Aufnahmen gegen Abend mit hoch geschraubten ISO-Werten von ISO 1600 und 3200 (max. Wert) noch brauchbar waren – allerdings nicht für einen Hochglanzprospekt.

Etwas Mühe bekundet die Kamera mit starken Helligkeitsunterschieden. Hier ist der Dynamikumfang etwas zu eng. Bilder zeigten in hellen Bildbereichen kaum Zeichnung, was sich bei JPEG-Fotos nicht korrigieren liess. Theoretisch bieten hier RAW-Fotos mehr Potential, was einer der Vorteile von Bildern im speicherintensiven Raw-Format ist. Im Gegensatz zu der Mehrheit von Mittelklassekompakt- und Bridge-Kameras bietet die FZ72 diese Option. Wieviel Optimierungspotential die RAW-Fotos der FZ72 bieten, konnten wir nicht ausloten, da eine kompatible RAW-Sofware beim Vorserienmodell fehlte.  Panasonic liefert i.d.R. Silkypix Developer Studio von Ichikawa mit. Aufgrund der noch bevorstehenden Markteinführung kommt momentan auch noch keine andere Software mit den RAW-Dateien der FZ72 klar.

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