Aufnahme
«Terra Mater» ist eine exzellente Raumaufnahme mit gut hörbarem, aber nicht übermässigem Hallanteil. Transparente Positionierung der Musiker auf der Lautsprecherachse mit ansprechender Tiefenstaffelung. Das Frequenzspektrum der 24Bit/96kHz-Aufnahme reicht bis knapp über 40 kHz. Der Aufnahmeort Kirche (Abbaye Saint-Michel-en-Thiérache in der Region Hauts-de-France) ist deutlich hörbar. Besonders dann, wenn einer der zahlreichen Klangkörper zur Imitation von Tierstimmen einsetzt. Beispiel für ein solches Klangspektakel: «Sonata representativa: IV. Frosch». Dies sind denn auch Stücke, die Kritiker auch schon als zu viel des Guten moniert haben. Pluhar bietet ein abwechslungsreiches Klangerlebnis, das sich deutlich von akribisch an der Epoche orientierten Interpretationen der Stücke abhebt. Man bleibt am Album dran, was bei Alter Musik mit strenger Interpretation nicht immer der Fall ist.



«Terra Mater» ist ein klanggewaltiges Album, das durchaus ein breiteres Publikum ansprechen kann. Die kurzen, nicht zu komplexen Kompositionen, das Pendeln zwischen Jazzrhythmen und traditionellem Barock-Klangbild haben einen eigenen Reiz. Das Album gibt einen Denkanstoss zum eher gedankenlosen Umgang mit unserem Planeten und unserer Lebensgrundlage. Es ist besser, der Mutter Erde mit Mensch, Tier und Fauna Sorge zu tragen, als Energie und Geld in schwachsinnige Elon-Fantasien einer Marsbesiedlung zu investieren.