Der DVD-Recorder setzt hier andere Zeichen, allerdings ohne dass es sein Verdienst wäre. Es ist vielmehr die neue Art der Menubedienung, die für sicheren Betrieb sorgt. Dabei ist entscheidend, dass die Fernsehapparate mit dem Recorder kommunizieren können und die Sender elektronische Programmführer ausstrahlen. Der DVD-Recorder ist ein Teil dieses geräteübergreifenden Zusammenspiels, dank dem sich der Benutzer auf das Wesentliche konzentrieren kann: die Sendung, die ihn interessiert.
Integration
Der DVDR75 von Philips steht für eine erschwingliche und technisch anspruchsvolle Möglichkeit, um selbst DVDs zu erstellen.
Alternativ ist auch eine automatische Sendersuche im DVD-Recorder möglich. Das Antennensignal wird dann direkt am Recorder eingespeist.
Da jeder DVD-Recorder auch ein DVD-Spieler ist, wird dieser audiomässig am besten an die Heimkinoanlage angeschlossen. Dann steht der Mehrkanalton der vorbespielten DVD zur Verfügung.
Aufnahmequalitäten
Der DVD-Recorder DR-M1 von JVC als Teil der Anlage QP-ES8AL nimmt in den Formaten DVD-RAM, DVD-RW und DVD-R auf.
Für die Aufnahme einer Sendung ist die Kapazitär pro Seite wichtig, und da genügt eine Stunden meistens nicht. Daher können im DVD-Recorder unterschiedliche Aufnahmequalitäten gewählt werden. Mit steigender Datenreduktion – und abnehmender Bildqualität – steigen die Aufnahmezeiten.
Die Aufnahmekapazitäten reichen mit den geringeren Bildqualitäten bis zu sechs Stunden pro Seite. Allerdings übertrifft die Qualität dann mit weniger als einem Fünftel der Datenmenge die VHS-Qualität nicht mehr.
Aufnehmen und Editieren
Der DVD-Recorder in der Heimkinoanlage SC-HT1000 von Panasonic beschreibt die DVD-RAM und die DVD-R.
Dank eigenem TV-Tuner und Kommunikation mit dem Fernsehapparat ist auch die spontane Direktaufnahme einer interessierenden Sendung möglich. Der DVD-Recorder wählt dann das Programm des TV-Gerätes um aufzuzeichnen, so dass auf dem Fernseher weiter gezappt werden kann.
Die Digitaltechnik ermöglicht jedoch weitergehende Funktionen, die gegenüber dem VHS-Recorder einen deutlichen Zusatznutzen bringen. Die Aufnahmen können im Nachhinein editiert werden.
Nicht nur ganze Sendungen, sondern auch Teile daraus – etwa Werbeblöcke – können herausgeschnitten beziehungsweise bei der Wiedergabe übersprungen werden; die Reihenfolge der Sequenzen lässt sich ändern; die Aufnahmen können betitelt und für eine visuelle Orientierung mit einem Minibild versehen werden.
Damit lassen sich DVDs zusammenstellen, die von ungewolltem Ballast frei sind und durch die mit einem der bespielten DVD abgeschauten Menu navigiert werden kann.
Einige DVD-Recorder sind mit einem Firewire-Anschluss ausgestattet. Über ihn können eigene DV-Aufnahmen digital auf die DVD kopiert werden. Die Aufnahmeinformationen werden mit übernommen, so dass ein Menu aufgebaut werden kann, bei dem jeder Videosequenz ein Thumbneil entspricht – für Videofilmer eine komfortable Möglichkeit der einfachen Bearbeitung und der Archivierung.
Fernsehgenuss
Auf einer 80-GB-Harddisc speichert der Pioneer DVR-5100H bis zu 102 Std. Filmmaterial oder zeichnet direkt auf DVD-R/RW auf.
Die „gleichzeitige“ Aufnahme und Wiedergabe mit schnellem Wechsel zwischen Schreiben und Lesen beziehungsweise dank genügend Zwischenspeicher erlaubt, die aufgenommene Sendung parallel zu einer laufenden Sendung anzuschauen. Diese laufende Sendung kann auch die aufgenommene sein, so dass trotz zu spätem nach Hause Kommen das ganze Spiel mitverfolgt werden kann.
Dabei ist es nicht nur möglich, zwischen aktuellem Stand und Aufzeichnung hin und her zu schalten, sondern die Aufzeichnung kann auch schneller angeschaut oder durch Überspringen von Werbeblöcken abgekürzt werden, so dass das Verpasste eingeholt werden kann, bis man wieder live dabei ist. Diese Time-Shift oder – bei Panasonic – Time-Slip genannte Funktion macht Fernsehen unabhängiger vom festgelegten Programmraster.
Die Formatfrage
Der DVD-Recorder RDR-GX7 von Sony beschreibt die drei gängigen DVD-Aufnahmeformate DVD-RW/+RW und –R.
Ein bisschen universell sind sie aber dennoch. Sie spielen nicht nur alle die DVD-Video ab, sondern sie beschreiben auch alle die DVD-R beziehungsweise die mit anderen Spielern ähnliche kompatible DVD+R. Diese einmal bespielbare DVD eignet sich gut für Archivierung und Austausch, denn sie ist günstig und läuft auch auf den meisten DVD-Spielern.
Damit bleibt die Wahl zwischen DVD-RAM, das neben Panasonic nun auch JVC zusätzlich zu DVD-RW vertritt, DVD-RW mit Pioneer als Hauptvertreter und DVD+RW von Philips. Sony hat mit dem RDR-GX7 einen Recorder auf dem Markt, der sowohl in DVD-RW als auch in DVD+RW aufzeichnet. Der Ton wird bei allen in Dolby Digital 2.0 aufgenommen.
Jedes der Aufzeichnungsformate bietet mehr Möglichkeiten, mehr Komfort und bessere Bildqualität als VHS. Da ein Austausch der einmal bespielten DVD und der vorbespielten Filme weitgehend möglich ist, verliert die Entscheidung für ein bestimmtes Format an Gewicht. Entscheidender werden die Zusatzfunktionen, die der Recorder beiten kann oder – bei einfachen Modellen – der Preis.
Noch mehr Möglichkeiten
Der DMR-E100H von Panasonic bietet neben 80 GB Harddisc schnelle Überspielmöglichkeiten, z.B. im MPEG4-Format auf die SD Card.
Bilder kommen aber nicht nur vom Fernseher. Für den Camcorder bieten einige DVD-Recorder den Firewire-Anschluss an. Für Aufnahmen auf Speicherkarten – Bewegtbilder oder Fotos eines digitalen Fotoapparates – bieten einige Recorder einen Kartenleser, der das übertragen der Bilder auf DVD (oder Festplatte) erlaubt. Ein Betrachten auf dem Fernsehschirm wird so äusserst einfach, und die Bilder sind zugleich in einem Album abgelegt.
Die DVD-Recorder sind damit nicht nur auf dem Weg, den VHS-Videorecorder abzulösen, sondern sie erweitern das multimediale Angebot im Heim um vielfältige und komfortable Möglichkeiten, die die verschiedenen Geräte der Unterhaltungselektronik näher zusammenbringen, ohne dass dazu ein Computer in der Stube stehen muss. Kennzeichnend ist denn auch, dass der DVD-Recorder bereits als Teil von kompletten Heimkinoanlagen erhältlich ist.