Wilson = Kontinuität
Bei einigen sehr bekannten Herstellern sieht die Entwicklung anders aus. Traditionsfirmen, familiengeführt, werden an spezialisierte Firmengruppen verkauft und verlieren dann ihre Identität und Tradition.
Sie brauchen Geld und suchen Investoren, oft aus der Luxusbranche auch infolge fehlender Nachfolger. Es gibt viele Beispiele, ohne dass ich sie jetzt nennen möchte (keine Provokation). Dann wird investiert, die Finanzspritze kommt, aber auch der Druck. Der Cash muss zurückfliessen, es wird in China produziert usw. Es wird zu einer "Koste es, was es wolle"-Mentalität. Das emotionale Produkt "Lautsprecher" nimmt dabei Schaden.
Man merkt es, man hört es.
Ich habe schon dieses Gefühl. Nein, Wilson ist immer noch selber unterwegs, und das ist gut so.
Wilson-Lautsprecher sind auch schöner heute, sie gefielen mir nicht immer.
Und deshalb stehen sie bei den Kunden oft auch dediziert dort, wo sie stehen müssen, um gut zu klingen. Sie werden nicht mehr so häufig von der optimalen Position hin zur Wand verschoben, was mich oft frustrierte. Das Design verhilft dazu, den Lautsprecher zu "inszenieren", was bei der Investition durchaus Sinn macht.
Es gibt ja immer wieder Kunden, die ganz andere Vorstellungen von USK-Wiedergabe haben als Sie. Wie gehen Sie damit um?
Es gibt viele faszinierende Wege, die ich als Händler nicht anbiete. Z.B. Breitband-Lautsprecher. Ich stelle immer wieder fest, dass da etwas dran ist. Es ist dann vielleicht nicht meins, aber man kann es so akzeptieren und wertschätzen. Die Vielfalt ist einfach enorm und das fasziniert mich immer wieder. Ein typisches Beispiel sind ja alte Mono-Aufnahmen…
Ich bin auch immer wieder fasziniert, wie gut Mono aus einem einzelnen Lautsprecher klingen kann…
Das finde ich auch. Mono fasziniert mich, wenn man die richtigen Aufnahmen hat.
Vielen Dank für das Gespräch!