Interview mit Roland Spalinger
Wilson Audio beliefert heute in der Schweiz zwei Fachhändler direkt und ohne Vertrieb dazwischen. Einer ist Audio-Video Spalinger, Ansprechpartner für Wilson Audio in der deutschsprachigen Schweiz. Roland Spalinger hatte seine Sporen bei Montana Audio abverdient und arbeitete bereits vor 30 Jahren für und mit der Marke Wilson. Ein Mann der ersten Stunde. Mit Roland Spalinger sprach Christian Wenger von avguide.ch.
Wann haben Sie bei Wilson Feuer gefangen?
Roland Spalinger: Als ich damals noch als Angestellter bei Montana Audio eine Watt von Wilson modifizieren musste. Der brauchte einen neuen Hochtöner. Ich stellte die Watt (40 kg) als einzelnen Lautsprecher in den Hörraum und war fasziniert über den unglaublich räumlichen Klang des einzelnen Lautsprechers.
Bei Wilson spielte immer das Gehäuse-Material eine wichtige Rolle.
Seit ca. 25 Jahren setzt Wilson auf eigene Materialien. Das X- und das S-Material mit unterschiedlichen Resonanzeigenschaften. MDF gibt es nicht, HDF wird teilweise eingesetzt. Es ist ein Kunstharz-Komposit, wird quasi nach Rezept hergestellt und in Platten angeliefert. Die Verarbeitung der Platten zu Gehäusen erfolgt in der eigenen Fertigung.
Weitere Schwerpunkte?
Time-Alignment: Die Zeitkompensation (Phasenkompensation) durch abgestufte Anordnung der Treiber. Oder durch eine abgeschrägte Schallwand. Bei den grösseren, zweiteiligen Modellen kann man das obere Gehäuse horizontal verschieben und auch neigen. Wilson hat das immer gemacht und auch perfektioniert.
Das führte immer zu auffälligen Lautsprechern. Heute nicht mehr?
Das Design der Wilson-Lautsprecher wurde deutlich verbessert bezüglich Form und Farbvarianten. Das Design kann heute dank modernem CAD wesentlich formschöner ausfallen, die Lacke sind hochwertiger und die Verarbeitung ist wertiger. Die Lautsprecher wirken schlanker und wohnraumfreundlicher, und trotzdem holt man enorm viel aus ihnen heraus.