Vom Bazillus bis zu Platinum und Kapstadt
Du hast Dich neben der Hardware, also Lautsprecher und Verstärker, auch für die Musik-Software interessiert. In denke da an Montreux, an B&W Music, Live-Konzerte in Südafrika und an die vielen exzellenten Aufnahmen, die unter Deiner Leitung entstanden sind. Was hast Du da alles unternommen?
Was mit Jazz in der Aula Baden und em Bazillus in Zürich anfing, ging 1987 weiter mit Montreux, wo Claude Nobs mit meinem Vorschlag einverstanden war, das Montreux Jazz Festival mit einer kleineren Sidevenue zu erweitern. Die Venue war die Platinum-Disco, und da Claude Nobs schon genug mit dem Festival um die Ohren hatte, war es an mir, das Platinum-Programm mit B&W als Sponsor zu gestalten und durchzuführen. Mit Hilfe von Decca`s Ingenieur John Dunkerley machten wir Aufnahmen aller Konzerte im mobilen Studio im Stereo Direktmix für die Künstler, von denen viele fragten, ob ich das nicht veröffentlichen würde. Bald gab es B&W Music-CDs nur für unsere Kunden, doch das wurde breiter als auf B&W Music zu den Schweizern wie Max Lässer, Rolf Schimmermann, Urs Leimgruber, Brigeen Doran und Peter Giger auch internationale Künstler wie Simon Phillips, Flora Purim and Airto Moreira dazukamen. Auf Airto’s erster Aufnahme wurde er von Jazzern wie Herbie Hancock, Chick Corea, Stanley Clarke, Mark Egan und Flora Purim begleitet.
Südafrika lockt
1993 reisten wir auf Einladung von Darius Brubeck mit Airto und Flora`s band Fourth World nach Südafrika. Fourth World war die erste brasilianische Band, die auf südafrikanischem Boden spielte. Während der Konzerttour lernten wir lokale Musiker kennen. Nach zwei Musikclub-Besuchen sahen wir die Fülle musikalischer Talente und einer der Barbesitzer aus Österreich sagte zu Airto: „ Nobody comes to South Africa without a mission – you must return and share your talent with our musicians.“ Ziemlich vage stimmte Airto zu und als dann jede Woche zwei Telefone von den Musikern kamen, entschied er sich 1994, sein Versprechen einzuhalten. Wir reisten mit je zwei Künstlern aus Brasilien und England nach Johannesburg und Kapstadt, wo wir unter dem Banner Ooternational Meltdown in mehreren Studios mit über 80 lokalen Künstler Aufnahmen machten und drei Konzerte veranstalteten. Die Aufnahmen erschienen unter B&W Music als Outernational Meltdown in einem 3er CD-Pack und auf Vinyl. Die Zusammenarbeit mit südafrikanischen Künstlern zog immer weitere Kreise. 1995 brachte ich Max Lässer und die ersten Musiker aus Kuba wie Changuito, Mayito und Chucho Valdés nach Südafrika.