Der Filmemacher Lenz sucht in den verschneiten Schweizer Bergen seinen Sohn, seine Exfrau und sich selbst.
Er baut sich ein Iglu, geht nachts im Dorfbrunnen baden, schläft im Schnee.
Doch all dies bringt nur für eine kurze Zeit Abkühlung. Dann steigt das Fieber wieder hoch in ihm.
Der Film "Lenz" des Schweizer Filmemachers Thomas Imbach ist von Georg Büchners Fragment "Lenz" inspiriert.
Wie bei Büchner steht auch im Film stets die bange Frage im Raum: Wann dreht er vollkommen durch?
Der beklemmende Eindruck kommt in erster Linie von der herausragenden Leistung des Hauptdarstellers Milan Peschel, der - unterstützt von einer eindringlichen Kamera - die inneren Abgründe durch Gesten, Mimik, Blicke beängstigend erahnen lässt.
Als Kontrapunkt fesseln die eindrücklichen Aufnahmen der verschneiten Bergwelt mit dem Matterhorn als grossem Felsen, der unverrückbar an seinem Platze steht.
Die Grundstimmung des Lenz aus der Literaturvorlage stimmig herübergebracht, hat Imbach mit seiner Mischung aus Inszenierung und Improvisation einen eigenständigen, zeitgenössischen Film gemacht, der nicht zuletzt auch wegen seines dramatischen Tones überzeugt.