Sony hat sich hier das löbliche Ziel gesetzt, in den Audio-Bereich zu investieren und den wohl besten In-Ear-Kopfhörer des aktuellen Marktes zu fertigen. Bei diesem Preis fragt man sich unweigerlich, ob er auch wirklich gerechtfertigt ist. Was man für dieses Geld bei Sony erhält, zeigt dieser Test.
Die IER-Z1R sind wahre Juwelen und werden in Japan in kleinen Serien von ausgewiesenen Fachleuten von Hand gebaut. Die Treiber, ein dynamischer 5-mm-Super-Hochtöner, ein Balanced-Armature-Treiber für die Mitten und ein dynamischer 12-mm-Bass wurden für diesen Hörer von Grund auf neu entwickelt.
Der Super-Hochtöner weist eine aluminiumbeschichtete FKP-Membran auf. Und soll von 3 kHz bis hinauf zu 100 kHz spielen. Allerdings wird nicht angegeben, wo die -3dB- oder -6-dB-Grenzen liegen. Natürlich haben auch die Sony-Entwickler darauf geachtet, dass alle drei Treiber zeitlich peinlich genau zusammenspielen. Im Gehäuse aus einer nahezu vibrationsfreien Magnesiumlegierung sorgt ein Schallschlauch für die akustische Verbindung des hinter den Treibern liegenden Hohlraumes mit dem restlichen Gehäusevolumen. Dies soll zu einem «satten Klangbild» führen.
Dem Hörer werden neben einem kleinen Case noch zwei Kabel mitgeliefert: Ein Kabel mit asymmetrischem 3,5-mm-Stecker und ein symmetrisches Kabel mit dem leider nicht überall zu findenden 4,4-mm-Stecker. Die Kabel sind mit isolierender Seide umwunden. Dies reduziert Berührungsgeräusche wirkungsvoll. Als Leiter kommen sauerstofffreie Kupferdrähte zum Einsatz.
Klangliche Perfektion
Um es gleich vorwegzunehmen und die unerträgliche Spannung zu lindern, sei schon jetzt verraten, dass sich der IER-Z1R klanglich perfekt in Szene setzt. Das Klangbild ist extrem breitbandig und präsentiert sich so räumlich, wie es die Aufnahme ermöglicht. Jede Tonlage wird perfekt ausgeleuchtet, die Transparenz ist sagenhaft hoch. Weder die kleinste Resonanz noch klangliche Verfärbungen trüben das kristallklare Klangbild.
Vergleicht man den Sony mit der Konkurrenz, so liegt er punkto Klangtimbre eher auf der hellen, brillanten Seite als im Lager der Schönfärber und Klangschmeichler. Im Bass spielt er bravourös bis in den tiefsten Frequenzkeller und bringt auch allertiefste Synthesizer- und Bassgitarren-Passagen brachial tief, klar und druckvoll.
Aufgrund seines kristallklaren, analytischen Klangbildes ist er wie kein zweiter geeignet, Aufnahmen auf ihre Stärken und Schwächen zu beurteilen. Er fügt nichts hinzu und verschweigt auch nichts. Das heisst: Er ist absolut klangneutral. Das kann bei eher schlechten Aufnahmen sehr unerfreulich klingen. Andrerseits bringt der Hörer bei exzellenten Aufnahmen die ganze Klangschönheit und jedes musikalische Detail zu Gehör.