TESTBERICHT
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Publikationsdatum
4. November 2021
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Monitor Audio ist einer der traditionelleren englischen Lautsprecherhersteller, der immer wieder mit Innovationen den Markt belebt hat. So haben die Entwickler von Monitor Audio schon 1985 die erste Aluminium-Hochtonkalotte auf den Markt gebracht. Aus meiner Sicht der noch grössere Schritt war, dieses Metall auch im Tiefmittelton-Bereich einzusetzen. Dies geschah erstmals 1989 mit dem C-CAM-Tiefmitteltöner.

Metall glänzt nicht gerade mit hoher innerer Dämpfung und hat eine ausgeprägte Eigenschaft zu resonieren, was eigentlich für ein Membranmaterial nicht ideal ist. Auf der anderen Seite bietet Aluminium dafür ein meist bis zur ersten Membranresonanz hin ein nahezu fehlerfreies Verhalten. Und wenn die Resonanz rund eineinhalb bis zwei Oktaven oberhalb des Einsatzgebietes liegt, überwiegen die Vorteile.

Und hier liegt die Kunst, mittels Membrangeometrie, Dicke und Anodisieren, dies zu erreichen. Liegen die ersten Resonanzen z. B. bei 5 kHz, kann der Tiefmitteltöner bis rund 2,5 kHz eingesetzt werden. Bei klassischen 25 bzw. 26 mm Alu-Kalottenhochtönern liegen diese Resonanzen meist über 25 kHz, was sich in der Praxis als klangunschädlich erweist. In diesem Bereich haben wohl die wenigsten Hersteller so viel Erfahrung und Know-how wie die Engländer.

Der 25-mm-Hochtöner mit golden schimmernder Alu-Keramik-Membran.Der 25-mm-Hochtöner mit golden schimmernder Alu-Keramik-Membran.

Details

Bei der neusten Silver Serie hat sich Monitor Audio vor allem auch um Details gekümmert. Beispielsweise sind alle drei Chassis mit einer langen Schraube von hinten her befestigt. Das bringt nicht nur den optischen Vorteil einer schraubenlosen Front, sondern auch einer zusätzlichen Verstärkung des Gehäuses und der Verteilung der Beschleunigungskräfte auf Front- und Rückwand.

Ein schönes Detail ist auch die teilweise verdeckte Gummisicke bei den beiden Tiefmitteltönern. Dies wurde erreicht durch die etwas breiteren weissen bzw. schwarzen Zierringe. Das sieht nicht nur optisch gut aus, sondern schützt die Sicken zusätzlich vor Berührung. Die Membranen der 5-1/4-Zoll-Tiefmitteltontreiber bestehen aus anodsiertem Aluminium. Durch das Anodisieren bildet sich eine keramikähnliche, harte Oberfläche, was der Membran zu noch besserer Steifigkeit verhilft.

Die zusätzliche Prägung mit kleinen, sechseckigen Einbuchtungen trägt nochmals zu einer erhöhten Festigkeit bei. Die 25-mm-Hochton-Kalotte aus goldfarbenem Aluminium wird ab 2,7 kHz eingesetzt. Diese weist ebenfalls einige spannende Details auf. So hat nicht nur die Kalotte selber ein recht grosses Luftvolumen im Rücken, auch die relativ breite Sicke ist mit eben diesem Volumen verbunden. Diese Massnahmen vermindern mögliche Kompressionseffekte drastisch.

Die beiden Tiefmitteltöner haben getrennte Gehäusekammern, welche von der Grösse leicht unterschiedlich sind. Beide arbeiten im Bassbereich parallel – der obere nahtlos bis zum Einsatzgebiet des Hochtöners. Dies reflektiert auch die Bezeichnung von 2-1/2-Wegen im Katalog.

Tieftöner mit hexagonal strukturierter Alumembran.Tieftöner mit hexagonal strukturierter Alumembran.
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