Libratone gehört zu den aufstrebenden Firmen der Audiobranche. Vor einer Dekade 2009 in Kopenhagen gegründet, verschrieb man sich ganz den Prämissen: Mobilität, Wireless und skandinavisches Design. Dass auch noch die Audioqualität stimmte, dafür bürgten gleich zu Anfang die zwei Gründer, die aus der Musikerszene stammen. Das Konzept verfängt: Mithilfe von Investoren aus dem Silicon Valley und einem Deal mit Apple – man wird alsbald in den US-Store aufgenommen – startet man mit traumhaften Wachstumsraten durch.
Man fokussiert sich auf mobile Audio-Gadgets wie Airplay/Bluetooth-Lautsprecher und Kopfhörer, investiert massiv ins Onlinemarketing und setzt auf Millennials, die Vorzugsweise unterwegs und zusammen mit Freunden Musik hören. Herausgekommen sind moderne, portable Produkte, die durch Designkompetenz, exklusive Materialien und hohen praktischen Nutzen den Geschmack der Zeit treffen. Inzwischen führt das Unternehmen jeweils fünf mobile Lautsprecher und In-Ear-Kopfhörer im Programm. Mit dem neusten Kind, dem Track Air+, hat man jetzt auch einen angesagten True-Wireless-Kopfhörer im Programm, den wir uns genauer ansahen.
Track Air+: der True-Wireless-Kopfhörer
Mit einem an «Star Wars» erinnernden Aussehen präsentieren sich die Track Air+ als modisch zierliche, aber auch sportlich leicht zu tragende True-Wireless-In-Ear-Kopfhörer. Mit einem Preis von 229 Franken kann man sie nicht als Schnäppchen bezeichnen. Sie können aber mit einigen Features aufwarten, die nicht selbstverständlich sind bei True-Wireless-Kopfhörern. So sind die Ohrhörer nach IPX-4-Norm gegen Spritzwasser und Schweiss geschützt und eignen sich damit auch für sportlichen Outdoor-Aktivitäten oder den Abend im Fitnessstudio. Das ist bei Earbuds sonst nur selten der Fall.
Das Gehäuse besteht aus Acetat, einem besonders stabilen und extrem leichten Kunststoff, der auch nicht unappetitlich auf Schweiss reagiert. Mit lediglich 5,65 Gramm pro Ohrhörer sind die Libratone Track Air+ wirklich federleicht. Auch die 37 Gramm der magnetisch verschliessbaren Tragebox fallen kaum ins Gewicht. Das Set passt vorbildlich in die Hosentasche, die Oberfläche sowohl von den Earbuds als auch der Tragebox sind sehr angenehm anzufassen.
Auch ein Noise Cancelling wie bei den Track Air+ ist längst nicht bei allen True-Wireless-Kopfhörern Standard. Ein aktives Noise Cancelling saugt kräftig an den Stromreserven, verkürzt die Laufzeit und wurde daher von vielen Herstellern bis anhin gemieden. Zwei Mikrofone in den dreieckigen Laschen der Ohrhörer sollen für hohe Gesprächsqualität bei Telefonanrufen sorgen, sodass das Handy im Idealfall in der Tasche bleiben kann.
Verbindungs- und Audioqualität
Für die Verbindung zum Smartphone ist Bluetooth 5 zuständig. Das sollte hohe Reichweite und Verbindungssicherheit gewährleisten. Auf die Audioqualität hat es hingegen keinen Einfluss. Der verwendete Codec dafür umso mehr. Android-User dürfen sich freuen. Die Libratone Track Air+ unterstützen den Standard aptX (nicht die HD Variante). Damit erreicht man eine Verdoppelung der Bandbreite und kann mehr Audiodaten transportieren, was sich merklich auf das Hörererlebnis auswirkt.
Die Track Air+ gehören zu den ersten Earbuds, die den neusten Qualcomm-Prozessor «Low-Power Audio System-On-Chip» mit der Bezeichnung QCC5121 einsetzen. Der hoch integrierte Chip kümmert sich um den Bluetooth-Audiostream, decodiert den aptX-Codec, regelt die Kommunikation mit den Sprachassistenten und sorgt sich um das Noise Cancelling. Die hohe Integration der neuen Chip-Generation erlaubte eine Reduzierung des Stromverbrauchs um satte 65 % gegenüber dem Vorgänger.
Alle iPhone-User müssen sich mit dem Standard-Bluetooth-Codec begnügen. Apple weigert sich beharrlich, aptX zu unterstützen. Die zwar inzwischen beigelegten Patentstreitigkeiten mit Qualcomm haben wohl noch ihre Nachwirkungen.
Akkulaufzeit
Ist der Akku mal leer (Libratone gibt sechs Stunden Akkulaufzeit an), lassen sich die Hörer noch dreimal über die Tragebox aufladen, sodass sich theoretisch bis zu 24 Stunden bis zum nächsten Gang an eine USB-C-Steckdose ergeben. In der Praxis waren es dann ein paar Stunden weniger. Trotzdem reicht die Betriebszeit aus Hörer und Tragebox locker aus für eine längere Reise.