TESTBERICHT
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Publikationsdatum
26. Juni 2000
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“Hey, was ist denn das für ein Teil?“ – „Denon AVC-A10SE“ – „Was für’n Ding?“ – „ Na, weißt Du, ein Surround-Decoder und Verstärker.“ – „Zeig’ mal her Du.“ – „Siehste, mit Dolby Digital, dts, Home THX Cinema und THX Surround EX.“

„Und was soll dies sein, konkret?“

„Ja, Du kommst da rein, Du, jetzt von DVD oder sonst von Laser Disc. Voll digital, weißt’e, fünfmal optisch oder dreimal coaxial.“ – „Und für die Laser Disc mit AC-3, musst’e die jetzt wegschmeissen oder was?“ – „Nee, RF-Signal geht auch, wie früher, über Cinch rein ins Gerät. Haben an alles gedacht, die Japaner.“ – „Ach ja.“ – „Dann geht’s wieder raus, Du. Maximal zehn Lautsprecher stehen dann in Deiner Bude.“ – „Is ja krass.“ – „Links und Rechts, dann einer in der Mitte, und der Subwoofer. Und jetzt geht’s los: Die Japaner haben vier Surroundkanäle eingebaut in den Denon. Und sagen tun sie: Nehmt hinten zwei Boxen für Surround und vier für SurroundBack. Oder war es umgekehrt?“ – „Gibt’s ja gar nicht!“ – „Wenn ich sage. Schau jetzt: Zehn Lautsprecher hast’e bereits in der Bude, mit acht verschiedenen Signalen.“ – „Ist ja schweineteuer. Da brauchst Du ja Verstärker bis zum Umfallen.“ –

„Der hat was drin!“

Da steckt Power drin...“Da steckt Power drin...“
„Ein paar brauchst’e schon noch, fünf haben die Japaner bereits drin. Der Subwoofer braucht immer einen eigenen, und die anderen kannst’e zuordnen.“ – „Was erzählst Du da für einen Scheiss?“ – „Kein Scheiss: zuordnen. Du sagst dem Denon, welchen Verstärker er für welchen Kanal brauchen soll. Da nimmst Du Links und Rechts halt für die Surround Back. Für Links und Rechts hast’e eh noch Deinen ollen Verstärker in der Bude.“ – „Klar doch, den alten aus der Disco.“ – „Siehst’e, schon wird’s nicht mehr so teuer.“ – „Aber die Boxen, hey, zehn Boxen soll ich zuhause aufstellen. Weißt’e wie meine Kleine da tobt, Du. Nehmen ja tierisch Platz weg.“ – „Tja, dies ist Dein Problem. Ist’ne richtige Schaltzentrale, der Denon. Zehn Hochpegel-Quellen nimmt der entgegen, dazu noch einen Plattenspieler.“ – „Wer braucht denn so was.“ – „Hör’ zu: Ausserdem verwaltet er sechs Bildquellen, und gibt sie an zwei Recorder oder zwei Monitore weiter über Cinch- oder S-VHS-Buchsen. Dann kommen noch zwei Komponent-Ein- und ein –Ausgang dazu.“ – „Was für Dinger?“ – „Ist halt Fachsprache, verstehst’e nicht. Weisste, da werden die Farben und die Synchronisation getrennt übertragen. Darum hast Du auch drei Buchsen.“ – „Jetzt gib nicht so an hier.“

„Und was hast dann davon?“

Hier findest Du garantiert Anschluss...“Hier findest Du garantiert Anschluss...“
„Leg’ mal’ne Scheibe rein. L.A. Confidential zum Beispiel. Hörst’e den Sound wie im Kino?“ – „Klar, bin doch nicht taub.“

– „Eben. Das ist Dolby Digital, das ist Heimkino.“ – „Geht tierisch ab, klar, aber müssen es so viele Lautsprecher sein?“ – „Willst Du konkret krass alles oder nicht?“ – „Klaro.“ – „Dann stell’ sie auf. Nur so hast’e THX Surround EX. Aber der Streifen muss schon mit dem richtigen Sound auf die Silberscheibe gebannt sein. Erst mit Dolby Digital EX oder DTS Surround ES geht’s so richtig los.“

– „Da findest ja bisher kaum eine DVD. Und der Terminator, mein Lieblingsstreifen, gibt’s auch nicht. Ausserdem in meiner kleinen Bude...“ – „Ja dann zieh doch um. Das Kino muss schon grosszügig sein, damit’s was bringt. Bei mir hörst Du ja, da wird’s bereits eng. Aber schon Dolby Digital macht Spass.“

– „Schalt mal auf Home THX Cinema. Oder die Denon-Surround-Modi.“ – „Bist’e doof? Die Surround-Modi sind nur für alte Zweikanal-Filme. Oder wenn Du Radio hörst, Hitparade oder so, dann machen diese ein Stadion oder Jazz-Club. Home THX Cinema geht für Dolby Digital oder dts.“ – „Macht den Raum irgendwie noch voller. Aber was ist jetzt richtig?“ – „Dies musst Du selbst entscheiden. Noch mehr Raum macht Wide Screen entweder aus zwei oder aus 5.1 Kanälen. Aber nur wenn Du hinten alle Surround-Speaker angeschlossen hast. Dann gibt’s 7.1.“

– „Das ist ja wie früher mit den Yamaha, die hatten doch auch sieben Kanäle.“ – „Genau, nur hatten die die Effektkanäle noch vorn, zwischen Links, Center und Rechts. Jetzt sind sie hinten.“ – „Fällt aber nie auf, dass hinten noch Lautsprecher stehen. Erst wenn sie weg sind, fehlt was.“ – „Tja, das ist die Kunst. Erst musst Du die ganze Anlage konfigurieren, einstellen und einpegeln. Dauert’ne Weile bis es klappt.“

„Sag bloss, Du kannst das.“

„Hey, sicher Du, was meinst Du eigentlich.“ – „Komm, gib’ hier nicht so an. Nur weil Du schon einmal die Knoff-Hoff-Show gesehen hast.“ – „Zweimal! Aber hast’ recht, Du, ist echt kompliziert. Erst musst Du dem Japaner sagen, was Du für Lautsprecher angeschlossen hast. Das schreibt er dann auf dem Bildschirm, wenn Du ihn am Monitor 1 angeschlossen hast.“ – „Und Du kannst ja nicht mal Englisch.“ – „Du kannst das auch nicht besser. Hör’ jetzt zu: Ob die gross sind oder klein will der wissen.“ – „Der meint, ob der Lautsprecher Bässe unter 80 Hz spielen kann.“ – „Meinst’e?“ – „Sicher.“ – „O.K. hab’ ich ihm gesagt, dies sind meine Lautsprecher. Dann will der noch wissen, wie weit sie von mir weg sind. Kommt darauf an, ob ich in der Küche stehe oder im Bad, hab’ ich ihm gesagt. Aber er hat das nicht verstanden.“ – „Mensch, der meint, wie weit die Lautsprecher vom Hörplatz weg sind.“ – „Echt?“ – „Ja!“ –.

„O.K., dann hab’ ich ihm alle Distanzen eingegeben und wollte dann bestätigen. Dann standen alle wieder auf drei Meter. Mensch, hab ich dem Japaner dann gesagt, mach’ keinen Scheiss. Und der hat mich einfach aus dem Menü geworfen, einfach so.“ – „Du bist doch nur zu dumm dazu.“ – „Nein, sag’ ich. Ich hab’ dann einen gefragt, der hat echt viel Ahnung mit solchen Sachen. Und der hat auch gesagt, das geht einfacher. Aber schneller war der auch nicht, und geflucht hat er. Das Menü ist echt kompliziert Du. Dann will der Japaner noch wissen, welchen Verstärker er für welchen Kanal verwenden soll. Ist mir doch egal, hab’ ich ihm gesagt, Sound will ich hören. Aber das hat er wieder nicht verstanden. Dann steht mein Eingang auf DVD, aber hören tu’ ich trotzdem nichts.“ – „Du musst den Denon erst einschalten.“ – „Bin ich denn doof? Das hab’ ich doch gemacht. Der Japaner will erst noch wissen, welchen Eingang er für den DVD nehmen soll. Den coaxialen Digitaleingang hab’ ich ihm gesagt. Und das hat er dann verstanden.“ – „Aber jetzt macht der immer was ich sage.“ – „Ja, wenn Du erst mal alles richtig hast, dann läuft der Japaner. Aber hast’e die Fernbedienung gesehen?“ – „Krass. Aber gar nicht so viele Knöpfe.“ – „Dann schau’ mal unter die Klappe. Da kannst Du auch alle anderen Komponenten mit steuern. Die lernt mehr als Du.“ – „Werd’ nicht frech hier.“

„Macht richtig Spass.“

„Also den Denon, den wird ich behalten. Da kriegste jede Menge Material fürs Geld, nämlich 21,5 kg.“ – „A propos Geld, was kostet der Japaner?“ – „3490 Franken.“ – „Respekt, Respekt.“
STECKBRIEF
Preis:
3490 Franken
Profil:
Krasser Japaner aus dem Hause Denon: Um seine vollen Qualitäten mit THX Surround EX auszuspielen braucht er bis zu zehn Lautsprecher, mindestens aber sieben. Klanglich und anschlussseitig meistert er seine Aufgabe mit Bravour. Respekt, Respekt.
Pro:
- Klang
- Zukunftssicher mit bis zu acht diskreten Eingängen für weitere Decoder
-Anschluss-möglichkeiten
-Lüfter (setzt sozusagen nie ein)
Contra:
- Gewicht
- Installation mit engen LS-Anschlüssen und umständlichem Anwendermenüg
Ausstattung:
Audio-Eingänge:
1 x Phono
10 x Line
1 x 6-Channel ExternIn
1 x 8-Channel ExternIn
Digital-Eingänge:
1 x RF (Coaxial für Dolby Digital)
5 x Optisch (SP-Dif)
3 x Coaxial
Video:
6 x Coaxial oder S-VHS (Hosiden)
2 x Component-Video (Y, CB, C
Technische Daten:
Ausgangsleistung Sinus
(1kHz für alle fünf Kanäle):
8 Ohm: 180 Watt
4 Ohm: 150 Watt
Ausgangsleistung Impuls
(1kHz, für alle fünf Kanäle):
8 Ohm: 200 Watt
4 Ohm: 350 Watt

Klirr THD:
1 Watt, 8 Ohm: 0.004%
10 Watt, 8 Ohm: 0.003%
Klirr THD