Da geht einiges am Zürichsee. Die Lautsprecherbauer von Piega haben im Frühjahr 2010 praktisch ihr komplettes Lautsprecher Line-Up umbenannt. Der Einfachheit halber werden neu Produkte mit dem Coax-System als Coax Serie, Produkte mit LDR-Bändchen als Premium Serie und Produkte mit Kalotten als Smart Serie vertrieben. Laut Piega sind die neuen Namen für die Kunden besser nachvollziehbar. Nach einer kurzen Anpassungszeit hätten dann auch alle Kunden positiv auf die neuen Namen reagiert.

Eine kleine Änderung ist aber mit den neuen Namen ebenfalls eingeführt worden. Der Frontgrill aus Aluminium aus fein gelochtem Stahlblech ist überarbeitet worden. Alle Lautsprecher mit neuem Namen, ausser den AS3 und AP3 Koax 90 und 120, werden neu mit einem abgerundeten Lochgitter ausgeliefert.
Erstaunlich was so ein kleiner kosmetischer Eingriff ausmacht. Vor allem die kleineren Lautsprecher wirken durch die abgerundeten Kanten feiner und edler. Aber auch grössere Serien profitieren und wirken frischer und knackiger.
Wer jetzt noch Piega-Lautsprecher mit alten Typenbezeichnungen zuhause hat, besitzt keinesfalls alte Lautsprecher. Die Technologie hat sich nicht geändert. Ausserdem sind die neuen, abgerundeten Lochgitter auch einzeln erhältlich.
Doch nicht nur die neuen Frontgrills machen von sich reden. Die Ende letzten Jahres eingeführte TMicro-Serie entwickelt sich zu einem grossen Erfolg: Ein verhältnismässig tiefer Preis und bewährte Piega-Qualität erschliessen ein neues Kundensegment. avguide.ch hat sich die beiden 2-Weg-Systeme TMicro 5 (Säulen) und TMicro 3 (Satelliten), sowie den dazugehörigen Subwoofer TMicro Sub genauer unter die Lupe genommen.
Bewährte Qualität aus Horgen

Wer jetzt denkt, dass Piega neu auch Billiglautsprecher baut, hat natürlich weit gefehlt. Bereits beim Auspacken der TMicro 5- Säulenlautsprecher wird klar: Die Verarbeitungsqualität ist - ganz Piega-like - schlicht top. Geschliffenes Aluminium ist in Perfektion verbaut.
Wer nicht so auf unbehandeltes Alu steht, kann seine Lautsprecher wahlweise in schwarz eloxiert oder weiss lackiert haben. Die Lautsprecher werden wahlweise von einem schwarzen oder weissen Stoff-Grill geschützt. Ein metallisches Lochgitter ist dazu aber nicht erhältlich.
Etwas stutzig machte uns im Test der Stand der Lautsprecher. Auf einem harten Untergrund wirkt die TMicro 5 etwas wackelig. Angst vor einem kippenden Lautsprecher muss man dennoch nicht haben, da der Schwerpunkt genug weit unten liegt.
Ausgestattet ist der schlanke Säulenlautsprecher mit einer Neodymium-Kalotte sowie zwei zehn Zentimeter grossen MDS-Bässen. Trotz der kleinen Grösse trumpft die TMicro 5 mit einem Klangvolumen auf, das den Eindruck erzeugt, der Sound komme von einem massiv grösseren Lautsprecher.
In ganz grossen Räumen geht der grosse Sound des TMicro 5, gerade bei höheren Lautstärken zwar etwas verloren, bei bescheidenen Platzverhältnissen hingegen wird die schlanke Säule zum Genuss. Brillant und sehr definiert werden die Klangbilder der grössten Orchester wiedergegeben. Auch im DVD-Betrieb überzeugen die Lautsprecher. Explosionen und laute Geräusche werden ebenso klar und differenziert wiedergegeben, wie das feine Rauschen des Windes in einer grossen Baumkrone.
Klein aber fein

Auch die kleinen TMicro 3 zeugen von gleicher Qualität. Die nur gerade mal 19 x 12 x 13 cm kleinen Satellitenlautsprecher erinnern im ersten Augenblick an die bewährten Piega S3. Beim genauen Vergleich fällt allerdings auf, dass die TMicro 3 etwas breiter und ein ganz wenig kleiner geworden sind. Die Verarbeitung hingegen ist wie gewohnt perfekt. Auch hier gibt's die Lautsprecher wahlweise in geschliffenem Aluminium, in schwarz eloxiert oder weiss lackiert.
Auch bei der TMicro 3 ist eine 26 Millimeter- Neodymium-Kallote für die hohen Töne zuständig. Im Gegensatz zur TMicro 5 ist sie allerdings nur mit einem MDS-Bass ausgestattet. Leider macht sich der fehlende Bass etwas bemerkbar, wenn man die Satellitenlautsprecher als „Stand-Alone"-Lautsprecher im Einsatz sind. Als Rearlautsprecher in einem Surroundsystem hingegen eignen sich die Kleinen exzellent. Eine andere Möglichkeit wäre der Betrieb mit dem Subwoofer, dann sieht die Sache natürlich etwas anders aus.
Subwoofer mit Zusatz

Piega hat mit den beiden Subwoofern PS 1 und PS 2 bereits zwei hervorragende Bässe im Sortiment. Der neue Piega TMicro Sub, soll mit einer empfohlenen Verstärkerleistung von 150 Watt das Sortiment gegen unten abrunden.
Vom Erscheinungsbild her erinnert der TMicro Sub an einen zu klein geratenen PS 1. Mit einer Baugrösse von 28 x 22 x 25 Zentimetern lässt er sich sehr gut in ein Wohnzimmer integrieren und wirkt auf seinem Standfuss trotzdem robust. Ausgestattet mit einem 18 Zentimeter MDS-Bass kann er Töne bis hinunter zu 30 Hz wiedergeben. Viele Einstellungsmöglichkeiten wie Phasenumkehrung und automatisches Ausschalten bringen einen hohen Komfort für den Anwender.
Das eigentliche Highlight am Subwoofer sind aber seine zwei integrierten 50 Watt Verstärker. Sie erlauben es, zwei Lautsprecher (wie z.B. die TMicro 5 oder T Micro 3) direkt vom Subwoofer aus anzusteuern. Mit einem geregelten Audiosignal, zum Beispiel von einem Flachbildschirm, CD-, DVD- oder MP3-Player mutiert der TMicro Sub zu einer kleinen Hifi-Anlage.
Gerade in der Zeit der Flachbildschirme ist es wichtig, von irgendwo her anständigen Sound zu bekommen. Die integrierten Lautsprecher taugen meist einfach nichts. Mit dem Piega TMicro 5 - Subwoofer und zwei Lautsprechern kann mit kleinstem Aufwand ein grossartiger Klang erzeugt werden.
Natürlich können die einzelnen Lautsprecher auch mit einem Heimkinoreceiver im Surround-Betrieb genutzt werden, allerdings fehlt in der Piega Micro-Serie ein Center. Laut Piega wollte man zu erst die Nachfrage auf dem Markt ermitteln. Diese sei aber nur minim vorhanden. So wird es wohl auch in Zukunft keine TMicro-Center geben. Die nächst höhere Smart-Serie schafft bei fehlendem Center aber perfekte Abhilfe.