Alles so schön bunt hier
Auch bei den Möglichkeiten zur Bildbeeinflussung schöpft die FZ2000 aus dem Vollen. Hier nur eine kleine Auswahl: Der Schwarzwert-Pegel (für Profis: Master Pedestal) lässt sich anpassen. Es gibt neben der Standard-Einstellung Bildstile für "lebhaft", "natürlich", "monochrom", "Landschaft", "Porträt" und "Cinema-like".
Für Filmprofis ist das kostenpflichtige Upgrade "V-Log L" erhältlich, das erweiterte Möglichkeiten in der Videonachbearbeitung bietet.
Die Helligkeitsverteilung lässt sich mittels vorgegebenen oder eigenen Gradationskurven anpassen, eine "intelligente Dynamik"-Funktion kann aktiviert werden, der Luminanzbereich lässt sich umstellen (0-255, 16-235, 16-255) und das Bild durch verschiedene Filtereffekte und Farbtonkorrekturen verändern.
Die Panasonic Lumix DMC-FZ2000 ist wie schon das Modell FZ1000 mit einem 1-Zoll-Sensor mit 20,1 Megapixel Auflösung ausgestattet. Die grösste Bildauflösung beim Fotografieren bleibt somit unverändert und beträgt im 3:2-Verhältnis 5472 x 3648 Pixel.
Fotos lassen sich auch in den Verhältnissen 4:3, 16:9 und 1:1 erstellen. Das JPEG- und das RAW-Format stehen in verschiedenen Kombinationen zur Verfügung, neben dem sRGB- kann auch der AdobeRGB-Farbraum ausgewählt werden.
RAW-Aufnahmen können im eingebauten Konverter bearbeitet werden, um zum Beispiel Bildstil, Belichtung, Weissabgleich oder Effekte anzupassen. Das Resultat wird dann als JPEG-Datei gespeichert, wobei sich die Bildgrösse noch bestimmten lässt.
Superzoom und Bildqualität
Was sich gegenüber der FZ1000 geändert hat, ist das Objektiv. Es hat mit 24–480 mm nicht nur einen grösseren Brennweitenbereich, auch die maximale Blende wurde von f8 auf f11 erhöht. Die Anfangsblende im verlängerten Telebereich beträgt nun f4.5 statt f4 wie beim Vorgänger.
Der Bau solcher Superzoom-Objektive geht immer mit Kompromissen bei der Bildqualität einher. Mit einer Anfangsblende von f2.8 bei 24 mm Weitwinkel gelangt genügend Licht zum Sensor, um auch bei weniger optimalen Verhältnissen wie Dämmerlicht oder in schlecht beleuchteten Räumen gute Fotos ohne störendes Rauschen zu schiessen.
Den 24 mm Weitwinkel, übrigens mit angenehm wenig "bauchiger" Verformung, gibt es aber nur beim 4:3-Fotoformat. Bei 3:2 sind es noch 25 mm, bei 16:9 nur noch 31 mm. 4K-Fotoaufnahmen müssen sich gar mit nur 36 mm Weitwinkel begnügen. Die Blende erreicht auch schnell höhere Werte, also weniger Lichteinfall. Bei 80 mm ist es bereits f4.0, bei 250 mm schon f4.5.
Das heisst, bei gleich viel Licht braucht es immer mehr elektronische Verstärkung (ISO-Werte) Richtung Tele-Anschlag. Ist dann noch eine kurze Belichtung oder höhere Blende gewünscht, kommt man schnell ans Limit.
Fotos bis ISO 400 sind ok, die Detailschärfe stimmt, wobei so manche "Pixelpeeper" bei 100-Prozent-Betrachtung schon ein leichtes Helligkeitsrauschen in einfarbigen Flächen bemerken werden. ISO 800 zeigt dann bereits auch etwas Farbrauschen, Details sind noch genügend scharf. Oberhalb von ISO 1600 wirken die Bilder weich und teilweise "vermatscht".
Wie immer ist dies alles Ansichtssache. So sind auch noch ISO-3200-Bilder für Normalanwender oder Handyknipser absolut akzeptabel, wenn sie auf Smartphones oder Tablets angeschaut werden.
Bei der Farbtreue und Vielfalt weiss die FZ2000 zu überzeugen. Auch der manuelle Weissabgleich arbeitet sehr gut. Die herbstlichen Aufnahmen mit ihren braunen und grünen Farbabstufungen kamen sehr stimmig daher.
Chromatische Aberration halten sich angenehm in Grenzen. Aufgefallen sind sie vor allem in Blau bis Grünblau in der linken oberen Bildecke und an Kanten von Ästen und Zweigen vor hellem weissen Himmel.
Die Videobildqualität wird besonders Hobby- und Semi-Pro-Videofilmer begeistern. Die 4K-Aufnahmen sind immer wieder ein Augenschmaus. Profifilmer werden mit Full-HD, 50P und 200-Mbit/s-Datenrate auch sehr gut bedient.
Der Unterschied von 4K- und Full-HD-Video, auf einem guten 4K-Monitor betrachtet, fällt sehr minim aus und ist nur für ein geschultes Auge wirklich wahrnehmbar. Differenzen sind dann vor allem in der räumlichen Darstellung auszumachen, die bei 4K noch intensiver ausfallen.
4K-Aufnahmen mit 25 Vollbildern pro Sekunde zeigen das unvermeidliche Rucklen. Technisch wäre Panasonic sicher in der Lage, auch in der FZ2000 4K-Video mit 50 und 60 Bildern zu bieten. Doch irgendwie muss man sich noch von der neuen Lumix DMC-GH5 abgrenzen können, die nächstes Jahr erscheint.
Die Blende mit ihren neun Lamellen zeigt ein wirklich schönes Bokeh. Dank Einsatz eines Galvanometers (das eine mechanische Drehbewegung proportional zum elektrischen Strom erzeugt) reagiert sie unmittelbar auch auf plötzliche Veränderungen der Helligkeit. Damit gibt es keine schrittweise ("stepping") Veränderung der Blende beim Filmen. Kleinigkeiten, die Videoprofis jedoch sehr goutieren.