Sofort-Fokus oder erst im Nachhinein
Schon das Vorgängermodell FZ1000 verfügte über einen für Bridgekameras rekordverdächtig schnellen Autofokus, der bei allen Brennweiten zügig und treffsicher scharf stellte. Die FZ2000 übernimmt diese Tradition. Ihr Autofokus arbeitet dank des Hybrid-Kontrast-AFs mit DFD-Technologie (Depth From Defocus) genau und blitzschnell.
Das System berechnet den Motivabstand durch die Auswertung zweier Bilder mit unterschiedlicher Schärfentiefe und bezieht dabei die optischen Eigenschaften des Objektivs mit ein. In der Praxis reagierte der Autofokus tatsächlich verblüffend schnell und stellte präzise scharf – genügend Licht und Kontrast vorausgesetzt.
Noch etwas schneller geht es, wenn der "Quick-AF" aktiviert wird. Solange die Kamera ruhig gehalten wird, erfolgt eine automatische Nachjustierung der Schärfe, auch wenn die Auslösetaste nicht gedrückt wird. Beim Auslösen kann dann schneller fokussiert werden. Diese Funktion verbraucht jedoch etwas mehr Strom.
Auch die im Datenblatt beschriebene Serienbelichtung bewegter Motive mit bis zu 12 Bildern pro Sekunde bei Einzelfokus (AFS) bzw. 7 Bildern pro Sekunde bei kontinuierlichem Fokussieren (AFC) sind problemlos in der Praxis nachvollziehbar.
Bei Dämmerlicht und Einsatz des AF-Hilfslichts bewegte sich die Scharfstell-Geschwindigkeit dann wieder im "normalen" Bereich. Ist wenig Licht vorhanden, erscheint die Fokus-Anzeige "low". In diesem Fall kann das Scharfstellen länger als gewöhnlich dauern.
Mit verschiedenen Auto-Fokusmodi lässt sich das Verfahren zur Scharfstellung dem Motiv anpassen. Dabei lässt sich sowohl die AF-Geschwindigkeit wie auch die Grösse der Fokusfelder beeinflussen. Sogar die Empfindlichkeit bzw. die Zeitdauer für die Neufokussierung kann angepasst werden. So kann zum Beispiel vermieden werden, dass unbeabsichtigt neu fokussiert wird, wenn sich ein Objekt durchs Bild bewegt.
Als Hilfe beim manuellen Scharfstellen gibt es die Kantenhervorhebung (Focus Peaking) in wählbaren Farben sowie eine Lupenfunktion zur Bildvergrösserung. Und über den Touchscreen lässt sich auch per Fingerberührung ein Motiv scharf stellen. Mit oder ohne gleichzeitiger Belichtungsanpassung.
Dank 4K-Video ist eine Fokusbestimmung auch erst nach dem Auslösen möglich (Post Focus). Die Kamera ermittelt mehrere Schärfeebenen von nah bis fern. Danach wird einfach der Bildbereich angetippt, der scharf sein soll, und das Bild mit der gewünschten Schärfeebene als 8 Megapixel grosses JPEG-Foto abgespeichert.
Die gesamte Aufnahme liegt als 4K-Einsekunden-Video mit 30 Bildern auf der Speicherkarte. Dadurch können auch mehrere Fokusebenen ausgewählt und nachträglich zu einem grösseren Schärfebereich zusammengefügt werden. Dieses "Focus Stacking" oder auf gut Deutsch "Fokus Stapeln" benötigt bei vielen Kameras entsprechende externe Software. Bei der FZ2000 wird dies gleich in der Kamera selbst erledigt.