TESTBERICHT
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Plenue P1: Space Odyssee

Stanley Kubrick lässt grüssen: Wie ein Monolith aus einem Science Fiction FilmStanley Kubrick lässt grüssen: Wie ein Monolith aus einem Science Fiction Film

Konstruktion und Design

Ich fühle mich zurückversetzt in den Kinosaal mit Kubricks Space Odyssee 2001 und dem berühment Monolithen, dessen Bedeutung oder Funktion Rätsel aufgab. Der Plenue lässt ausgeschaltet nicht auf den ersten Blick erahnen, wozu er dient.

Das Gerät ist tatsächlich eine Art Monolith, formschlüssig und perfekt gefertigt, in Korea notabene. Nebst dem grossen Touchscreen findet man die On/Off-Taste am oberen Eck und auf der rechten Seite Tasten für Lautstärke, Play/Pause und Titelsprung. An der unteren Schmalseite die Kopfhörerbuchse und unter einer Abdeckung die USB-Buchse und den Slot für Micro-SD-Karten.

Bedienung

Der Plenue startet schnell und zeigt sofort das zuletzt gespielte Musikstück an. Dreht man den Player waagrecht, zeigt er gleich alle verfügbaren Alben an. Man kann "wischen" wie gewohnt. Das geht zur Sache und ist genial praktisch. Dazu kann man über die üblichen Kriterien einer Mediathek (Album etc.) Musik finden.

Über die Einstellungen findet man einiges, was das Herz begehren könnte. Z.B. zahlreiche EQ-Einstellungen und Raum-Effekte. Diese mögen dann und wann eingesetzt werden, entsprechen aber kaum der Philosophie audiophiler Musikhörer. Dazu kann man auch die Grafiken personalisieren und Wiedergabe-Presets einstellen.

Die Hauptanzeige beim Abspielen eines Tracks ist perfekt gestaltet und die analogen VU-Meter (Standardeinstellung) vermitteln ein gutes Gefühl für die Dynamik. Dafür gibt es keine Anzeige von Bit- und Sampling-Raten. Weniger ist mehr. Das Display erlischt nach kurzer Zeit automatsich und kann durch Antippen der ON-Taste reaktiviert werden.

Klang

Der Plenue spielt sehr transparent und verschweigt kein Detail. Er bleibt immer neutral und auch stimmig. Piano-Anschläge klingen stringent, leichtfüssig und feinnervig. Er neigt nicht gerade zum Euphonischen sondern mehr zur Wahrheit hin und fordert den Musikhörer heraus.

Hier zeigt sich wohl auch ein gewisser Klangtrend, denn der Plenue, soviel nehme ich vorweg, klingt fast identisch wie der AK100.II von Astell & Kern. Ich will das nicht interpretieren, doch könnte die Übereinstimmung durchaus unzufällig sein.

Der Plenue braucht vielleicht auch den passenden Kopfhörer. Ein zur Klangwärme tendierendes Modell wäre zur erwägen. Insgesamt gibt es klanglich nichts auszusetzen.