TESTBERICHT
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Hören und Staunen

Ein Schaltverstärker-Modul.Ein Schaltverstärker-Modul.

Entsprechend theoretisch gerüstet, wartete der Autor gespannt auf die Praxis. Für den Hörtest – und natürlich auch für interne Checks – hat Nubert einen recht grossen Raum parat, der in seinen Abmessungen jenen entspricht, den die Firma auch auf der Messe High End in München nutzt. Also holte der Autor auch die von ihm für die deutsche Zeitschrift «Stereoplay» Ausgabe 6/2018 zusammengestellte CD mit «High End Demonstration Tracks». Die ihm bestens vertrauten Titel meisterte die Probandin mit einer faszinierenden Souveränität.

Sie erstaunte mit einer angesichts ihrer zierlichen Masse (Grundfläche nur etwas grösser als DIN-A5, Höhe knappe 111 Zentimeter) und der erheblichen Raumgrösse mit einem satten und kraftvollen Bass. Dieser war bis in respekteinflössende Tiefen echt, nicht wie bei manchen Lautsprechern, bei denen der Bass mit einer unbotmässigen Überhöhung um 60 Hertz «erkauft» wird. Die Stimmwiedergabe, ob Kari Bremnes, Anne Bisson, Tokunbo oder die Chöre der Capella Murensis blieb bis hin zu sehr hohen Lautstärken unverfärbt.

Doch natürlich konnte der Tester nicht endlos aufdrehen. Die Schutzschaltung griff hörbar ein, sobald wir uns «jenseits der Donnerkugel» bewegten. Aber dies waren Pegel, wie sie wohl in keiner Schweizer Stube ohne Überschreiten der Sozialverträglichkeit entfesselt werden dürften. Zumal mit der X-8000, so viel offenbarte ein Quercheck zur teureren und grösseren Schwester, noch ein X-Modell mit grösseren Reserven bereitsteht.

An der X-6000 gefallen wichtigere Kriterien als der Maximalpegel. Die räumliche Abbildung auch sehr grosser Orchester deutet auf ein sehr gutes Phasenverhalten hin, die zu keiner Zeit lästige, stets mit einer gewissen Seidigkeit verwöhnende Höhen-Wiedergabe dagegen auf eine langzeittaugliche Abstimmung. Impulsen wie etwa den rasenden Klavieranschlägen in George Gershwins Klavierkonzert folgte sie behende und ohne Anstrengung, die Binnendynamik blieb gewahrt.

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