Handhabung
Angesichts der geringen Grösse und des Bedienkonzepts stellt sich die Frage, was taugt die Kamera in der Praxis. Gilt für sie eher das Motto "klein, aber oho" oder "klein und oweh".
Aufgrund ihrer Grösse passt die Kamera gut in eine Tasche, sofern eines der Pancake-Objektive montiert ist. Mit flachen Objektiven liegt die GF3 nicht schlecht in der Hand und die kleine Griffleiste bietet noch ausreichend Halt. Wird jedoch ein längeres Telezoom montiert, verlagert sich der Schwerpunkt und das Halten der Kamera im Abstand von 15 bis 25 cm vor dem Auge wird anstrengend und die Bedienung am LCD mühsam.
Die GF3 ist die kleinste Kamera im Panasonic "Micro G"-System und lässt sich mit verschiedenen Wechselobjektiven nutzen. Manuelles Einstellen der Schärfe ist am Fokusring möglich.
Das kleine Gehäuse bietet aber auch weitere Tücken. Werden grössere Objektive genutzt, lässt sich nicht mehr sinnvoll blitzen. Auch ohne montierte Streulichtblende wirft nämlich das Objektiv einen Schatten. Der mittig platzierte Blitz steht nahe der Objektivachse und erhöht so die Wahrscheinlichkeit von roten Blitzlichtaugen, die durch die Reflexion des Blitzlichtes von der durchbluteten Netzhaut entstehen.
Problematisch ist auch die Verwendung von Objektiven mit grösserem Durchmesser. Viele – insbesondere die fetten Telezooms mit Bildstabilsator (Bildstabi macht Objektve voluminöser) – ragen in Kameranähe über den Kameraboden hinaus. Dies verunmöglicht die Montage der Kamera auf grösseren Stativköpfen oder die Befestigung der meisten Schnellwechselplatten. Schraubt man die Kamera dennoch mit so einem Objektiv auf ein Stativ oder eine Platte, wird das Objektiv eingeklemmt und ein Wechsel ist dann nicht möglich.
Die Kamera ist also auch deshalb am ehesten für einfaches Knipsen von Hand mit kurzen Objektiven (Pancakes, Standardzooms, kurze Tele) zu gebrauchen.
Über den Touchscreen werden viele Einstellungen vorgenommen und zum Beispiel der Aufnahmemodus ausgewählt. Die Werte werden dann aber über das silberne Drehrad verstellt.
Aufgrund ihrer Grösse besitzt die GF3 nur wenige Tasten und äussere Bedienelemente. Oben befinden sich je ein separater Foto- und Videoauslöser sowie ein griffiger Ein/Aus-Schalter und die "iA"-Taste (Intelligente Automatik). Über diese Taste lässt sich rasch zwischen dem gewählten Belichtungsprogramm und der intelligenten Automatik umschalten. So kann man beim Fotografieren etwa in manueller, aber beim Entdecken schnell in den iA+-Modus wechseln, um rasch und einfach ein optimales Bild zu schiessen. Auf der Rückseite gibt es nur vier Bedienelemente. Zwischen der grün markierten Wiedergabetaste oben und der "Q.Menue/löschen/return"-Taste unten befindet sich die 4-Wege-Taste, die durch die zentrale "Menü/Set"-Taste ergänzt wird. Wurde eine Funktion gewählt, lassen sich durch Drücken des Rades die Werte verstellen. Das Rad dient zudem zur Navigation im Kameramenü.
Das Q.Menü kann sich der Benutzer selbst aus einem Befehlsvorrat (oberer Teil des angezeigten Screens) zusammenstellen, in dem er die gewünschte Funktion einfach in die Menüleiste herunter zieht.
Viele Einstellungen werden jedoch mit Hilfe des Touchscreens vorgenommen, was leicht geht und kein übermässiges "Fingerspitzengefühl" verlangt. Alternativ benutzt man die Spitze des mitgelieferten Stifts, der die Form eines Jetons hat.Auf dem LCD lassen sich z.B. die Betriebsarten bzw. Belichtungsprogramme auf einem grafischen Drehrad anzeigen und auswählen. Viele Einstellungen sind nicht nur im normalen Kameramenü verfügbar, sondern lassen sich über das Quick-Menü wählen. Besonders gefällt, dass sich das "Q.Menü" leicht und einfach per Finger zusammen stellen lässt, indem aus einem Reservoir die verfügbaren Funktionen in die Menüleiste gezogen werden.