Philips Shoqbox XL SB8600/10
Mit Schlagworten wie „leistungsstark, bahnbrechend und tragbar" propagiert Philips seinen „tragbaren, kabellosen Lautsprecher Shoqbox XL", auch SB8600 genannt. Zudem verspricht Philips „phänomenalen Sound, der jeden Raum füllt“. Na ja, wer kennt sie nicht, die ewigen Werbesprüche, die den Konsumenten jeden Tag zuhauf erfreuen. Doch warten wir ab, was diese unscheinbare und relativ schmucklose Gerät tatsächlich leisten kann.
Die 299.- Franken teure Shoqbox XL kommt als einziges Gerät dieses Vergleichs mit einem mitgelieferten Traggurt daherspaziert und beweist so seine Mobilität. Zudem soll das Gehäuse sehr stabil und unempfindlich gegen die Strapazen des Oudoorbetriebes sein.
Tatsache ist aber, dass die Anfassqualität eher mässig ist, und beim Anklopfen an das Gerät werden Scheppergeräusche hörbar, die entweder von nicht ganz ordentlich befestigten Innereien oder vom Lochgitter stammen, welches das ganze Gerät umfasst. Ob sich das klanglich bemerkbar macht zeigt sich im Hörtest.
Das mit aptX und NFC funktionierende Gerät besitzt als treibende Kraft einen kräftigen 2 x 10 Watt Verstärker, welcher zwei wie noble Weisswandreifen aussehende 7,6 cm Breitbandchassis antreibt. Auf der Rückseite ist eine Bassreflexöffnung zu finden, deren Funktion wie eine Novität angepriesen wird. Eingebaut ist ein Mikrofon für Gespräche über „Lautsprechertelefon“.
Klang
Auch hier kann der Prüfling ein für die Grösse beachtliches Klangvolumen liefern. Insgesamt ist der Klang etwas mitteltönig, aber doch recht ausgewogen. Grobe Verfärbungen sind, trotz eher mässiger Räumlichkeit des Klangbildes, keine festzustellen. Man spürt und hört, dass die relativ grossen Breitbandchassis nicht sehr breit abstrahlen. Der Bass ist tüchtig mit von der Partie, doch bei erhöhter Lautstärke beginnt das System mit einem schreienden Klang zu nerven.
Wird die Lautstärke zum Beispiel bei Gesang erhöht, machen sich scheppernde Geräusche bemerkbar, die noch lauter werden, wenn das Gerät vom Untergrund abgehoben wird. Tatsache ist, dass der Boden ganz tüchtig mitvibriert, was zu hörbaren Resonanzen führt. Drückt man auf die Bodenplatte, verstummen diese Störgeräusche. Das stört zum Beispiel bei einer glockenreinen Stimme wie derjenigen von Rebecca Pidgeon deutlich, ist aber bei knalligen, rockigen Klängen vernachlässigbar. Bei Techno-Sounds kann es jedoch, je nach Klangspektrum, wieder kritisch werden.
Ob der Outside-Modus sinnvoll ist, kann man diskutieren: Wird er aktiviert, so werden die Bässe abgesenkt, der Rest etwas angehoben. Tatsache ist, dass das System ohne Bass lauter spielen kann, ohne zu verzerren. Das klingt dann allerdings recht mager. Doch konsumiert der Verstärker in diesem Modus deutlich weniger Leistung, was zu einer längeren Spieldauer führt.
Messungen
Der Frequenzgang verläuft im wichtigsten Höbereich von 200 Hz bis 10 kHz abgesehen von einer leichten Betonung der Mittellage recht ausgewogen und bestätigt den an und für sich ordentlichen Klang dieses Gerätes.
Der Anstieg bei 18 kHz hat bei einer solchen Box keinen wirklich klangschädigenden Einfluss, da er an der Hörgrenze der meisten Leute liegt. Zudem ist es nicht der Grundton- sondern nur der Obertonberich, der hier verunstaltet wird, und das ist hier noch tolerierbar.
Die schwarze Kurve zeigt den Verlauf bei aktivierter Indoor-Klangregelung, die rote Kurve den Verlauf für den Outdoorbereich. Beim letztgenannten werden die Bässe, wie es ja bereits im Hörtest bemerkt wurde, beschnitten und die übrigen Tonlagen bezüglich Pegel angehoben.
Fazit
Die Shoqbox XL ist ein mit einem praktischen Tragriemen ausgerüstetes Gerät mit einem für die Grösse beachtlichen Klangvolumen. Das nicht ganz perfekt verarbeitete Gehäuse dürfte für eine lupenreine Wiedergabe etwas stabiler sein. Alles in allem ein funktionelles Gerät mit akzeptablem klanglichem Niveau.